Wozu einander abschlachten?

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Amos Oz, eigentlich Amos Klausner, hat neben 18 Büchern hunderte Essays und Artikel verfasst.

Der Abkömmling osteuropäischer Juden war Kibbuznik und hat auf den Golan-Höhen und im Sinai gekämpft. Als einer der Gründer der israelischen Friedensbewegung "Schalom achschaf" (Peace Now) setzt er sich seit gut 30 Jahren für eine Aussöhnung mit der arabischen Welt ein.

Im Roman "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" schildert Oz die Geschichte seiner Familie, erzählt von Diaspora-Juden, die in Israel nie wirklich heimisch wurden, vom Kampf zwischen Juden und Arabern, von zerstörter Hoffnung und von allem, was Menschen vereint oder trennt.

Helene Maimann traf Romancier Oz im Oktober bei "Literatur im Nebel" in Heidenreichstein.

IM GESPRÄCH

Amos Oz

Gestaltung: Helene Maimann

Donnerstag, 20. Dezember, 21.01, Ö1

Der Wiener Czernin Verlag, der sich seit 1999 einen Namen als Sachbuchverlag gemacht hat, wächst mehr und mehr in die Rolle eines kleinen, aber feinen Verlags für österreichische Literatur hinein. Die Bücher sind sorgfältig lektoriert, schön ausgestattet, und der Verlag hat eine gute Hand bei der Auswahl neuer Autorinnen und Autoren.

Das gilt auch für den ersten Erzählband von Kathrin Resetarits mit dem poetischen Titel "vögel sind zu besuch", der die Autorin als bekennende Kleinschreiberin ausweist. Das Buch lebt von einem ganz eigenen sprachlichen Ton, der von den skurrilsten Konstellationen präzise und verhalten zu erzählen versteht. Es sind überwiegend Miniaturen über statische Schicksale in der Sackgasse, gescheiterte Leben, aussichtslose Verhältnisse und Einsamkeiten. Da verkleidet sich eine junge Frau als Mann und besucht sich selbst, um zumindest der Nachbarin das Vorhandensein einer Beziehung vorzutäuschen, denn, "wenn man was erreichen will im leben, muss man innovativ sein und darf nicht zurückfallen". Innovativ sind die Figuren in der Regel allenfalls in der Verwaltung ihres Scheiterns und ihres Rückzugs, für einen Neustart fehlt ihnen oft die Perspektive, und das hat mit der sozialen Verfasstheit der Gesellschaft zu tun. Kathrin Resetarits muss das nicht aussprechen, sie schreibt es mit kleinen Details in ihre Fallgeschichten hinein, auch dort, wo es um fantasierte Lebensträume geht.

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