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Zum Ravel-Abend

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Gutes vorgenommen haben sich für die eben angelaufene Saison die Direktion der Wiener Volksoper und die „Gesellschaft für Musik“: Einführungsvorträgo zu selten gespielten und weniger bekannten Werken sollen das Publikum — vor allem die Abonnenten — über Inhalt und Form der kommenden Premiere unterrichten. „L’Enfant et les Sortilèges“ und ,,L’ Heure Espagnole“, den beiden Kurzopern Maurice Ravels, der vor kurzem stattgehabten Volksopern-Premiere, war der erste Abend gewidmet. — Über den Opernkomponisten Ravel sprach Professor André Espiau de la Maèstre. Und er sprach über viel mehr: eine ganze Welt wurde lebendig, die Welt der Pariser Salons der zehner- und zwanziger Jahre, die Sphäre des Weltmannes Ravel, über die der Autor demnächst auch in der „Furche“ schreiben wird. — Die Zauberwelt des Komponisten Ravel ließ Dr. Marcel Prawy lebendig werden: Unterstützt durch Plattenaufnahmen und den Pianisten Franz Holetschek nahmen die leicht hingetupften manieristischen Spielereien, deren sich Ravel in den beiden Kurzopern bedient, die Form plastischen Klangs an.

Wolfgang Zimmer las schließlich eine Kurzgeschichte der Colette und führte das Publikum in die Welt der französischen Dichterin ein, die Ravel den Stoff für die unheimliche Verlebendigung der das ungezogene Kind erschreckenden Automatenwesen lieferte. Das Experiment einer direkten Kontaktaufnahme zwischen Veranstaltern und Publikum schien ‘bestens gelungen.

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