Am Anfang hat alles wie ein Wahlschlager ausgesehen. Da griff sich eine den Sozialisten nahestehende Mittagszeitung einen prominenten niederösterreichischen Landespolitiker heraus, um in einer Dokumentationsserie die wirtschaftlichen Verflechtungen einer großen Aktiengesellschaft dieses Bundeslandes aufzudecken. Der Stempel „korrupt" war jedoch zunächst nicht farb- kräftig genug, um den Wahlsieg jener Partei zu verhindern, der der Newag-Generaldirektor angehört.Nach der Wahl aber ging es weiter. Diesmal zunächst nicht auf Bundesebene, sondern auf Landesebene. Und der Gegner war
„Da las ich gestern die Notiz über ein österreichisches Kriegsgefangenenlager“ schrieb Franz Theodor Csokor am 26. Juli 1935 an seinen Freund Ferdinand Bruckner. Und diese Zeitungsnotiz — vielleicht eine „Ente“, vielleicht wahr in ihrer ganzen Unwahrscheinlichkeit — ließ ihn nicht mehr los: Offiziere an der russisch-chinesischen Grenze, die einer Armee ohne Reich angehörten, die einem Kaiser Treue geschworen hatten, der nicht mehr lebte, erfahren plötzlich, 1928, daß alles zu Ende ist. Die Reaktion: Selbstmorde, Streit, Verzweiflung, das alles arbeitete in ihm Monate
Nach zwei Tagen war alles vorbei: Wiederum war eine Unwetterkatastrophe über Teile unseres Landes hereingebrochen und hatte Unermeßliches an Trümmern und menschlichem Leid zurückgelassen. Tragisch genug, daß es wiederum die Täler Osttirols und Kärntens waren, die bereits im vergangenen Jahr so schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden und die Hilfsbereitschaft aller Österreicher erweckt hatten.Als sich die Wasser verlaufen hatten, als die Soldaten des Heer es zum größten Teil wieder in ihre Garnisonen zurückberufen worden waren, als die freiwilligen Feuerwehrmänner das
Was blieb den überaus zahlreich versammelten Journalisten aus aller Welt offenbar anderes übrig, als mißmutig auf die — zugegeben hübsche — Tochter des Prinzen Norödom Sihanouk zu starren? Die De-Gaulle-Erklärung im Stadion von Phnom Penh, die in den Spekulationen einen Platz ganz vorne eingenommen hat, erwies sich nämlich zunächst als Enttäuschung. Und Sihanouk tat noch ein übriges, die Korrespondenten gründlich zu demoralisieren, indem er sie zusammentrommelte und zurechtwies, die Bedeutung des Besuches, die in einer Ehrung seines Landes bestünde, nicht richtig aufgefaßt zu
„Für einen echten Republikaner", schrieb eine angesehene Schweizer Wochenzeitung, „der sich an Fürstenhochzeiten und Königsskandalen gegeistert, hat eine Monarchie immer etwas fremdländisch Prickelndes, aber wer die Geschichte des Fürstentums Liechtenstein durchgeht,spürt recht wenig davon." Der Ruf des Fürstentums am Rhein, das seit 23. Jänner 1719 selbständig ist, ist denn auch weit weniger von romantischen Disneyland-Vorstellungen als von nüchternem kommerziellen Denken geprägt.Wer weiß übrigens in Österreich, daß Liechtensteins Soldaten noch 1866 treue Verbündete der
„Eine Stadt ohne Kirche ist keine Stadt“, sagen die Bewohner der „Gartenstadt Süd“ heute noch, wenn sie sich am Vormittag des Sonntag im zu einer provisorischen Kapelle umgestalteten Vorraum des Verwaltungsgebäudes der Landesgesellschaften zur Meßfeier treffen. Über die bemerkenswertesten Projekte, die anläßlich eines von der Erzdiözese Wien ausgeschriebenen Wettbewerbes für eine neue Südstadtkirche eingereicht wurden, hat „Die Furche“ (Nr. 22 1966) bereits berichtet. 90 Projekte wurden vorgelegt — die Aufgabe, in eine moderne Stadt eine moderne Kirche zu stellen, war
Ein Amerikaner wird der neue Generalsekretär des Weltkirchenrates sein: Eugene Carson Blake, llfacher Ehrendoktor, seit 15 Jahren Generalsekretär der Vereinigten Presbyteria- nischen Kirche in den USA, wurde mit überwältigender Mehrheit für dieses Amt gewählt. Die Wahl traf einen Man,nr der schon seit Jahren dem Weltkirchenrat, dem bekanntlich mehr als 200 protestantische, orthodoxe, anglikanische und andere nichtkatholische christliche Glaubensgemeinschaften angehören, in führenden Positionen wertvolle Dienste geleistet hat.Die beiden offiziellen Beobachter der katholischen Kirche bei
„Deutsche Musik muß da sein, das ist das erste. Aber italienische Leichtigkeit muß dazukommen!“ verlangt Otto Nicolai in „Einige Betrachtungen über die italienische Oper im Vergleich zur deutschen. In seiner am 9. März 1849 — nur zwei Monate vor dem Tod des Künstlers — unter großem Jubel in Berlin uraufgeführten Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ gelangt Otto Nicolai diese Einigung. Das Werk vereint den Geist der deutschen Romantik mit dem Witz der Opera buffa und dem Charme der Opėra comdque zu einem reizvollen Ganzen.Der musikalische Leiter der ersten Premiere in
Der Österreicher, umbrandet von den Wogen des eigenen Wahlkampfes, hat davon kaum Notiz genommen. Überhaupt: das Interesse für Fragen, die außerhalb des engsten Bereiches unserer Nachbarn liegen, ist hierzulande minimal — vorsichtig ausgedrückt.Und so wurde der Abgang eines Politikers, der 16 Jahre lang an der Spitze seines Landes gestanden ist, kaum vermerkt: Vor kurzem nämlich hat sich Sir Robert Menzies von der politischen Bühne zurückgezogen, auf der er — mit Ausnahme General Francos — länger agiert hat als irgendein gegenwärtiger Amtskollege. Was Sir Robert für den
Zwei österreichische Tageszeitungen richteten dieser Tage eine Umfrage an ihre Leser: Ob ein weiblicher Regierungschef akzeptabel sei? Das Ergebnis — das die beiden Blätter unabhängig voneinander erreicht hatten — war bemerkenswert. Es zeigte sich nämlich, daß der Österreicher sich offenbar schon soweit mit der weiblichen Emanzipation abgefunden hat, daß ihm auch eine Frau am politischen Ruder eines 70-Millionen-Volkes nichts Ungewöhnliches mehr ist.Diese Frau ist Indira Gandhi, neuer Ministerpräsident Indiens, Nachfolgerin Shastris, Tochter Pandit Nehrus, nicht verwandt hingegen
„Österreich wird bestehen, wenn wir uns den Mut, die Kraft und die Fähigkeit Zutrauen, zu jeder Zeit, in jeder Situation mit der gesamten Menschheit im großen Weltprozeß die Verantwortung zu teilen, die Verantwortung einer zivilisierten, europäischen Nation.” Mit diesem Satz schloß Dr. Franz Karasek seinen jüngsten vielbeachteten Vortrag.Der Kabinettchef des Bundeskanzlers, der sich manchmal selbst ironisch „Auge und Ohr des Kanzlers” nennt, hat in diesem wie in zahlreichen anderen Vorträgen versucht, die neue Position des neutralen Österreich in einer Welt, die von den Block-
„Die Romanticker“ heißt das Musical von Tom Jones und Harvey Schmidt, das dieser Tage im „Neuen Theater am Kärntnertor“ Premiere hatte und — allen Anzeichen nach — die Überraschung der Saison werden dürfte. Die einfache Geschichte des jungen Paares — nach Edmond Rostands „Les romantiques“ —, das trotz aller vermeintlichen Schwierigkeiten zusammenfindet, dann den Alltag nicht ertragen kann und schließlich nach ernstlichen Prüfungen für immer beisammen bleibt, wird dort so poetisch-zauberhaft realisiert, auch ohne großen Bühnenaufwand, nur auf einer Pawlatsohen, mit
Aus einem Brief, der vor fast genau 19 Jahren geschrieben wurde: „Über allem steht für mich die Zusammenarbeit der christlichen Konfessionen, nicht, um andere abzustoßen, sondern um sie mit guten Gründen, verantwortungsvollem sozialem Handeln und opferwilliger Hingabe an das Volk zu gewinnen, so daß antichristliche Schlagwörter wieder verachtet werden.“Schreiber dieses Briefes ist heute Professor an der Harvard-Universität, ein freundlicher alter Herr, der am 26. November seinen 80. Geburtstag beging: Heinrich Brüning. Einer der Akteure der jüngeren Geschichte, die der unbefangene
Österreichs Zeitungsleser wissen vor allem eines von ihm: daß er ein „Kennedy-Typ“ ist. Sonst wissen sie nicht viel über den neuen Bürgermeister der größten US-Stadt, der immerhin so originelle Vorgänger wie den unerhört volkstümlich gewordenen Fiorello La Guardia hat.John Vliet Lindsay gleicht nun wirklich im Äußeren dem ehemaligen Präsidenten, was ihm im Laufe seiner weiteren politischen Karriere zweifellos nicht wenige weibliche Stimmen einbringen dürfte. So schreibt das Nachrichtenmagazin „Newsweek“ über ihn: „Wenn Lindsay sich hände schüttelnd seinen Weg durch
Wolfgang Krüger bedauert in der „Zeit“, über den Nachfolger des Arbeitsministers Blank in Ludwig Erhards neuem Kabinett, Hans Katzer, keine Geschichten erzählen zu wissen, „die geeignet wären, seinem menschlichen Profil Kontur zu geben“, und drückt hier das aus, was jeder Journalist, der häufig „Porträts“ zu schreiben hat, in solch einem Fall schmerzlich vermißt, die Farbe nämlich, mit der ein bürokratisch-trockener Lebenslauf dem Leserauge ein wenig freundlicher gemacht werden kann.Nun, Hans Katzer, der „Bürgerschreck“ oder gar „schwarzer Kommunist“ genannte
Moderne Chormusik bot der Wiener Kammerchor unter Leitung von Hans Gillesberger einem zwar nicht sehr zahlreichen, aber um so aufgeschlosseneren Publikum. Von den „Lamentatlo Jeremiae Prophetae“ von Ernst Krenek hörten wir eine vom Komponisten autorisierte Kurzfassung. Selbst in dieser wird die Größe der Anlage und die formale und inhaltliche Kraft des Werkes fühlbar. Die Komposition basiert auf einer aus der gregorianischen Melodie entwickelten Zwölftonreihe. Die Ausführung war trotz der gewaltigen Schwierigkeiten bei der Intonation und harter Klangreibungen von großer Sauberkeit
Am Vorabend des Staatsfeiertages hatte ein neui« Kabarettprogramm Premiere, ein Kabarettprogramm besonderer Art: „Blick zurück ohne Zorn“ schlägt das Ensemble des Theaters „Die Tribüne“ vor. Und so blickt man eben zurück und sieht die vergangenen zwanzig Jahre im Spiegel der Kleinkunst. Daß man dabei alten Bekannten begegnet, dürfte nicht üt>erraschen. Ein bissei magerer waren sie vielleicht, doch beißender und witziger als heute, da der Wohlstamdsbauch allzu rasche Bewegungen — auch solche des Geistes — höchstens hemmt. Fritz, Feldner, Harry Ullrich, Matthias
„Vlenna Discusslon“ hieß — erinnere Ich mich recht — die Kennmelodie einer vor mehr als zehn Jahren laufenden Rundfunksendung, in der Friedrich Guido und die „Austrian All Stars“ den österreichischen Jazzfreunden den Jazzmusiker Friedrich Guida präsentierten. Die „Austrian All Stars“ haben längst den Weg zur D-Mark oder zum Dollar gefunden und sind nur noch Gegenstand wehmütiger Erinnerung an jene späten fünfziger Jahre, da man in Wien jeden Abend in etlichen Lokalen Jazz jeder Richtung hören konnte...Friedrich Gulda dagegen hat sich endgültig dem Jazz zugewendet, was
Um heikle politische Fragen soll es unter anderem gehen: der Besuch des polnischen Ministerpräsidenten Josef Cyrankiewicz in Österreich — ein offizieller Staatsbesuch — soll ebenso wie sein am Donnerstag zu Ende gegangener Aufenthalt in Frankreich Gelegenheit zur Behandlung nicht nur bilateraler Fragen, sondern auch zur Er-örterung außenpolitischer Probleme geben. Es ist ein Meinungsaustausch sowohl über die Frage der „Oder-Neisse“-hinie als endgültiger deutscher Grenze als auch über europäische Sicherheitsfragen auf der Grundlage des modifizierten „Rapacki-Planes“
Vor hundert Jahren wurde Jean Sibelius geboren. Mit einigem Erstaunen nimmt der Konzertbesucher die Erinnerung an den Geburtstag des finnischen Komponisten zur Kenntnis: selten genug scheint sein Name auf den Wiener Konzertprogrammen auf, so selten, daß er langsam vom Vergessen bedroht scheint, ein Schicksal, das etwa Pfitzner oder Bruch mit ihm teilen. — Das Konzert des Städtischen Symphonieorchesters Helsinki im Großen Musikvereinssaal unter Sir John Barbirolli polierte das Andenken an Sibelius kräftig auf: Die 7. und die 1. Symphonie sowie das Violinkonzert in D-Dur, mit dem
Es wäre wohl ein makabrer Witz, würde man den schweren Konflikt, der zwischen Indien und Pakistan unter Einsatz modernster Kriegsgeräte ausgefochten wird, als „dröle de guerre“ bezeichnen. „Dröle de guerre“ — erinnern Sie sich? Das war jener seltsame Krieg, in dem einander zwei Heere gegenüberstanden, ohne die Feindseligkeiten zu eröffnen, damals, im Kriegswinter 1939140, als die Franzosen in den Kasematten der Maginot-Linie den Angriff der Deutschen erwarteten. Ganz formell, wie im Geschichtsbuch, hatte es begonnen: nach dem Austausch der Kriegserklärung war man nach
Gönz im stillen wird in Österreich auf privater Basis ein großes Projekt ausgearbeitet, das der Entwicklungshilfe eines kleinen afrikanischen Landes dienen soll: Seit vor mehr als vier Jahren der damalige Jugendseelsorger von Obervolta nach Wien gekommen ist, um für junge Burschen aus seiner Heimat Ausbil-dungsmöglichkeiten zu suchen, hilft die österreichische Jungarbeiterbewegung, geeigneteLehrplätze für die jungen Afrikaner zu suchen und für die Betreuung während ihres Aufenthaltes in Österreich zu sorgen. Und nun wird die zweite Etappe dieses Entwicklungshilfeprojekts realisiert:
Die Sorgen der Vereinigten Staaten sind in den fast zwei Jahren, die seit der Ermordung John Kennedys in Dallas verstrichen sind, nicht geringer geworden. Im Gegenteil. War es damals die Zuckerinsel Kuba, die zum Sorgenkind der amerikanischen Außenpolitik geworden war, so hat sich nun das Gewicht nach Ostasien verlagert, wo die USA verzweifelt versuchen, die unzähligen Sprünge und Risse, die der stetige Druck des Viet-kong in den verrotteten südvietnamesischen Damm gepreßt hat, zu stopfen. Zwei Jahre also — und doch taucht plötzlich wieder das wohlvertraute bubenhafte Gesicht des
Der „griechische Kerenski“ wird er von seinen Gegnern genannt, die in dem abgesetzten Ministerpräsidenten einen Förderer kommunistischer Umtriebe und allgemeiner Unordnung sehen wollen: George Papandreou hat viele Gegner, nicht wenige sogar in den Reihen der eigenen Partei, die allerdings unverzüglich als „Verräter“ bezeichnet wurden — eine schnell gefundene Sprachregelung, ähnlich der, die Papandreou die neue Regierung „Königsregierung“ nennen ließ, im Gegensatz zu seiner eigenen „Volksregierung“.Politische Beobachter wußten schon lange um die Krise, die seit dem Tod
„So schwer es für uns alle tuar, Dipl.-Ing. Hartmann aus dem Amt des Landwirtschaftsministers scheiden zu sehen, so sehr begrüßten wir seine Rückkehr in die Direktion des Niederösterreichischen Bauernbundes, der er ja in den Jahren seiner Ministerschaft die Treue gehalten hatte.“ Mit diesen Worten gratulierte Bauernbundobmanm Abgeordneter Alois Schieibenreif dem ehemaligen Landwirtschaftsminister Eduard Hartmann. Er drückte damit das aus, was das Präsidium des Niederöstetreichi-schen Bauernbundes schließlich bewogen hatte, den bewährtenAgrarpolitiker einstimmig als neuen
Die Konferenz der EFTA-Staaten, die dieser Tage in der österreichischen Bundeshauptstadt stattfindet, lenkt ab vom Trubel der großen Staatsjubiläen und von den hochgehenden Wahl-kampfu>ellen, die sich letzten Sonntag freilich urplötzlich wiederum gelegt haben. Nicht weniger als fünf Regierungschefs haben sich in Wien versammelt, umhier über die Zukunft der Europäischen Freihandelszone zu beraten: ein zweites Treffen — nach dem der Außenminister der „Großen Vier“ —, das Wien wiederum für eine Weile ins Blickfeld internationaler Aufmerksamkeit rückt. Ist ein Brückenschlag
„Selten tritt jemand Walther Bringolf ohne vorgefaßte Meinung entgegen.Die einen sehen in ihm den joten Bringolf, den früheren Linksextremisten und Revoluzzer.Andere bewundern den weitsichtigen Sozialpolitiker, den profilierten Parlamentarier, den Kämpfer für den sozialen Fortschritt.Die ihn näher kennen, schätzen den Magistraten mit Sinn für Kunst und Kultur. Sie schätzen den Kunstkritiker, den Musik-und Theaterfreund, der über van Gogh und Bach genauso eingehend Bescheid weiß wie über Milchpreis und Militärbudgets, dem Rilkes“,Stundenbuch' so vertraut ist wie“,Das Kapital'
Durch den Katastrophenwinter 1964/65 ist in weiten Teilen Österreichs ein Straßennotstand ungeahnten Ausmaßes eingetreten: Der Staatssekretär im Handelsministerium, Dr. Vinzenz Kotzina — für den Bundesstraßenbau zuständig — kündigte an, er müsse im Hinblick auf den Straßennotstand die Bereitstellung zusätzlicher Geldmittel fordern.Bau und Erhaltung der Bundesstraßen sind nur ein Aufgabenbereich — zugegebenermaßen der spektakulärste — des Staatssekretärs, der außerdem noch für die Hochbauangelegenheiten des Handelsressorts, für die technische Sektion und die
Eine Tagebucheintragung: „Eine schmerzliche Erfahrung muß man wohl immer wieder machen. Nicht etwa die Masse der Geführten, sondern die Führer selbst, einer nach dem anderen, versichern unter vier Augen, daß sie eigentlich nur eine absolute feste Überzeugung hätten, daß es so wie bisher nicht weitergeht.“ Aktuell? Gegenwartsbezogen? Ein Tagebuch aus 1965 vielleicht? Unterrichtsminister a. D. Dr. Emmerich Czermak ist der Schreiber dieser paar Zeilen. Geschrieben wurden sie nicht etwa im politir sehen Frühling 1965, sondern am 13. Februar 1937.Emmerich Czermak wurde am 18. März 1885
„Furche“-Leser Romay aus Tirol war es, der in einem Leserbrief der Redaktion mitteilte, daß die Bundeshauptstadt sehr wohl Freunde — gar nicht so wenige übrigens — im traditionell föderalistisch eingestellten Tirolerland habe („Die Furche“, Nummer 10/1965). Einer von ihnen, der übrigens diese Freundschaft immer wieder unmißverständlich betone, sei der Landeshauptmannstellvertreter Dr. Hans Gamp er.Der Innsbrucker Journalist Dr. Manfred Nayer nannte diesen Dr. Gamper neben Landtagspräsident Johann Obermoser die letzte große Parlamentariergestalt des alten Schlages im Tiroler
Amerikas Negerextremisten haben einander den Kampf bis aufs Messer angesagt: Die Ermordung des Führers der Organisation für Afro-Amerikanische Zusammenarbeit, Malcolm X, war nur der letzte blutige Punkt einer Auseinandersetzung zwischen den rivalisierenden Gruppen der extremistischen amerikanischen Negerbewegung. Bemerkenswerterweise fällt diese Krise mit einer ähnlichen Krise unter den gemäßigten Negerorganisationen zusammen, die nach dem Inkrafttreten der Civil Right's Act ihre neue Rolle noch nicht gefunden haben, sie aber verzweifelt suchen.Die Kampagne des Friedensnobelpreisträgers
Die Nachricht vom Tode Maxime W eygands war eine jener Meldungen, die den Zeitungsleser nachdenklich das Blatt senken lassen: Die Überraschung, vom Tode eines Mannes zu lesen, dessen entscheidender Auftritt auf der Weltbühne Jahrzehnte zurückliegt, löst stets eine Flut von Gedanken und Erinnerungen aus.Zahlreiche Legenden rankten sich um den hochgewachsenen,schweigsamen Offizier, den am 21. Jänner 1867 geborenen Adoptivsohn eines belgischen Notars. Romantische Legenden, die etwa wissen wollten, Weygand sei der natürliche Sohn Erzherzog Maximilians, des späteren mexikanischen Kaisers und
JVach einer ungewöhnlich langen Wahl — die von ihre historischen Kenntnisse zeigenden politischen Beobachtern mit dem Konklave mittelalterlicher Papstwahlen verglichen wurde — konnte der Vorsitzende des italienischen Parlaments endlich das Resultat bekanntgeben: Mit 646 Stimmen war der amtierende Außenminister Giuseppe So-r ag at zum Staatsoberhaupt der Republik gewählt worden. Es hatte dreizehn Tage gedauert, bis der neue Mann im Quirinal festestanden hatte, 21 Wahlgänge waren notwendig gewesen, um Saragat zum Präsidenten zu machen. Dreizehn bewegte Tage, die im Endergebnis nicht
Wien ist die Zwischenstation, für die sich B el a Saad, Herausgeber und redaktioneller Leiter der ungarischen katholischen Wochenschrift „Uj Ember” auf der Rückkehr von einem längeren Romaufenthalt ein paar Tage Zeit genommen hat. SiebenWochen Rom, von wo Bela Saad Konzilsberichte nach Ungarn geschickt hat, und nun einige Tage Wien, schließlich Heimkehr nach Budapest. Rom — Wien — Budapest: Ein Dreieck aus Städten, ein Dreieck, dessen Symbolkraft sich unwillkürlich auf drängtBela Saad, geboren 1905 in Papa in Westungarn, trat nach volkswirtschaftlichen Studien am 1. Jänner 1929
„Nie war ein Zweifel an seiner absoluten Noblesse und wahrhaften Eignung zu einem Minister, und davor sei in dem Augenblick, da er zum Opfer gebracht wird und als Edelmann nach außen hin sich selber zum Opfer bringt, der Hut gezogen.“ So die „Süddeutsche Zeitung“ über Heinrich von Brentano, als dieser im Oktober 1961 von seinem Amt als deutscher Außenminister zurückgetreten war. Und dieser Rücktrittbrachte Heinrich von Brentano ein Maß von Popularität ein, von dem der schweigsame und zurückhaltende Junggeselle, den politische Zeichner stets nur als Trabanten seines Kanzlers zu
Im traditionsreichen Gebäude der Fischer-von-Erlachschen Böhmischen Hofkanzlei — heute Sitz der höchsten Gerichtshöfe des Staates — wird umgebaut: Staubwolken, Ziegel, Bauschutt erschweren die Orientierung. Unvermittelt, ohne sich in einem Vorzimmer angemeldet zu haben, steht man in einem freundlichen Zimmer dem Hofrat des Verwaltungsgerichtshofes DDr. Walter Brunner, dem neuen Präsidenten der Katholischen Aktion, gegenüber. Hofrat Brunner —seit Februar 1964 Richter des Verwaltungsgerichtshofes — ist Wiener. „Aus Breitensee“, fügt der Hofrat hinzu, aus jenem Teil des 15.
Gutes vorgenommen haben sich für die eben angelaufene Saison die Direktion der Wiener Volksoper und die „Gesellschaft für Musik“: Einführungsvorträgo zu selten gespielten und weniger bekannten Werken sollen das Publikum — vor allem die Abonnenten — über Inhalt und Form der kommenden Premiere unterrichten. „L’Enfant et les Sortilèges“ und ,,L’ Heure Espagnole“, den beiden Kurzopern Maurice Ravels, der vor kurzem stattgehabten Volksopern-Premiere, war der erste Abend gewidmet. — Über den Opernkomponisten Ravel sprach Professor André Espiau de la Maèstre. Und er
Vor dem Auditorium maximum der Wiener Universität. Regen, Wind — Herbstwetter. Junge Menschen vor dem noch geschlossenen Tor: Studentinnen,Studenten, Angestellte, auch Arbeiter. Ein junges Mädchen hält einen Blumenstrauß in der Hand: weiße RosenDie „Weiße Rose": Unter dem Eindruck der Katastrophe von Stalingrad warfen die Geschwister Sophie und Hans Scholl einen Ballen Flugblätter in denLichthof der Münchener Universität. Dabei wurden sie entdeckt und verhaftet, zum Tode verurteilt und durch das Fallbeil hingerichtet. Die Flugblätter aber gingen von Hand zu Hand, in Tausenden von
„Alle Doktoranden mußten damals mit ,Heil Hitler!' grüßen, ich machte nur eine tiefe Verbeugung“, erinnert sich der bevollmächtigte Minister und Leiter der nationalchinesischen Delegation bei der Internationalen Atomenergiekommission, Universitätsprofessor Dr. Schobern Jü, an seine Promotion zum Doctor iuris im eben nationalsozialistisch gewordenen Wien des Sommers 1938.Nach fast drei Jahrzehnten ist Minister Schobern Jü nun wieder nach Wien zurückgekehrt, in jene Stadt, in deren Polizeikorps der chinesische Polizeioffizier Jü von 1930 bis 1934 zusammen mit neun anderen Kameraden
In Gerhard Bronners Kärntnertortheater testet man. Man testet das Volksbegehren und den Wachmann, die Lohn- Preis-Spirale und die Strip-tease-Mäd- chen. Man testet alles, was dem Österreicher im Herbst 1964 einen — wenn auch matten — Funken von Interesse entlocken könnte. Das Ergebnis des Tests: Eine Anhäufung mehr oder weniger grotesker Situationen, von etwas Musik, zwei nett anzusehende Mädchen sind auch dabei — kurz, das, was man hierzulande unter Kabarett versteht, wie echte — Hörerbefragungen vor einiger Zeit ergeben haben. Immerhin, das Publikum jauchzt begeistertes
Die Welt hat den Bericht der Untersuchungskommission über den Tod des Präsidenten Kennedy zur Kenntnis genommen. „Was bleibt also anderes übrig, als die Einsicht, daß es auch so etwas wie eine höchste Staatsräson geben muß, ohne deren Beachtung ein geordnetes Staatswesen zum Verderbnis aller im Chaos untergeht. DieseStaatsräson drängte zu einem Schlußpunkt.“ Dies schrieb „Die Furche“ (Nr. 40 1964) über den „Warren Report“, der vieles off en ließ, auf viele Fragen keine Antwort gab.Washingtoner Journalisten erinnern sich, daß der Oberste Richter der USA, Earl W a r - r
„Nur einmal hat ein Fragesteller meine Heimat Austria mit Australia verwechselt”, erinnert sich der, eben aus den Vereinigten Staaten heimgekehrte frischgebackene Ehrendoktor, Bundesrat Fritz Eckert.Der Vortrag, gehalten in der Duquesne-Universität in Pittsburgh, den die Universität durch die Verleihung des Ehrendoktorates der Wirtschaftswissenschaften auszeichnete, behandelte Österreichs Beitrag zur Entwicklungshilfe unter besonderer Berücksichtigung der Leistungen des Afro-Asiatischen Instituts und des österreichischen Kolping-Werkes.Die Auszeichnungen, die Eckert in den Vereinigten
Mit aller Kraft ist in den Amtsgebäuden der Bundeshauptstadt die Urlaubszeit angebrochen. Imitier wieder bedauert eine freundliche Stimme am Telephon, daß der Gesuchte derzeit leider auf Urlaub sei und ob man nicht in zwei Wochen Wiederum …?Einer der Beamten, die im Wiener Innenministerium ihren Schreibtisch für einige Wochen verließen, wird im Herbst nicht mehr in die Herrengasse zurückkehren. Der Sachbearbeiter für den Zivilschutz, Heinrich Ko dr ė, hat sich bereits von seinen Mitarbeitern verabschiedet. Ungern spricht heute der bescheidene, schweigsame Beamte, dem man freilich den
Es ist gar nicht einfach, den eben ernannten Leiter der Verwaltungsgruppe X des Wiener Magistrats, Stadtrat Diplomkaufmann DDr. Pius Michael P rutschen, zu sprechen. „Einen Herrn Stadtrat dieses Namens haben wir hier nicht”, bedauert treuherzig-höflich die freundliche ‘Stimme in der Telephonzentrale des Wiener Rathauses. Stadtrat Prutscher mußte lachen, als er von dieser kleinen Begebenheit erfuhr: „Sie wird mich schon noch kennenlernen.”Eigener Meisterbetrieb, Tischlerinnung und Wiener Rathaus: Drei Eckpunkte eines Dreiecks, das — optisch gesehen — etwa der Arbeitsteilung
„Unser Ziel ist der Sozialismus. Wir haben unsere Politik bereits ausführlich dargelegt. Jetzt gilt es, sie so rasch als möglich in die Tat umzusetzen. Unsere größten Feinde sind die Armut und die Arbeitslosigkeit.“ Unter dem Applaus der Abgeordneten der indischen Kongreßpartei stellte dies der Nachfolger Nehrus, L a l B ahadur Sha stri, unmittelbar nach seiner Wahl zum Ober-haupt der Partei und damit zum indischen Ministerpräsidenten fest.Die Wahl des heute 59jährigen Shastri bedeutet eine gewisse Überraschung, rechneten doch Beobachter und Kenner der verschlungenen indischen
Ein in den Farben Weiß und Gold gehaltenes Rokokozimmer im Amalientrakt der Wiener Hofburg. An der Wand nur zwei Bilder: der junge Kaiser Franz Joseph und die jugendlich-strahlende Elisabeth von Bayern. Der Blick durchs Fenster fällt auf das traditionsreiche Gebäude der mariatheresianischen Staatskanzlei, das Bundeskanzleramt und Außenministerium der Republik. Ein einfacher Schreibtisch — ebenso wie die Fensternische bedeckt mit Akten, Zeitungen und Zeitschriften. Am Schreibtisch sitzt seit Anfang dieses Jahres der Leiter der Abteilung für kulturelle Angelegenheiten auf bilateraler
Es glich ein wenig einer Leichenfeier! Der Redner bat das Publikum, von Beifallsäußerungen abzusehen und mit gesammeltem Ernst seinen Ausführungen zu folgen. Der Ernst, der hier aufgeboten wurde, galt Karl Kraus, der Redner hieß Hans Weigel. Zwei Offenbach-Arien sang — über den fehlenden Applaus etwas verstört wirkend — Elfriede Ott.Fehlte einerseits der Beifall, so waren Äußerungen des Unmuts sehr wohl zu vernehmen. Die galten aber keineswegs dem großen Satiriker, „Wiens getreue-stem Hasser“, sondern Hans Weigel, des-Hen leise Stimme ein nicht gerade glücklich gewähltes
„Krise in der NATO“, „Norwegen und Belgien gegen Stik-ker-Plan“ — so und ähnlich lauteten die Schlagzeilen der europäischen Presse, die die Diskussionen um den Geheimbericht des NATO-General-sekretärs Dirk Stikker kommentierte. Der politische Realist Stikker erkannte — obwohl kein Militär — deutlich das Knistern,das in dem so sicher gezimmert erscheinenden Gebälk der europäischen Verteidigungsorganisation auftrat. Äußeres letztes Symptom dieses Knisterns war die durch Washington erfolgte Veröffentlichung der Dokumente zur Entstehung des amerikanisch-französischen
„Göttlich ist und ewig der Geist“: dies der ein wenig pathetisch klingende Titel einer Ausstellung im Prunksaal der Nationalbibliothek und in den Redouten-saalräumen, deren Thema die besondere Bindung Richard Strauss' an Österreich und seine Geistigkeit ist. Die Linie, der die Ausstellung folgt, geht von dem Gedanken aus, das letzte Werk des Komponisten als richtungweisendes Bekenntnis anzusehen und damit die innere Zielsetzung des Schaffens hervorzuheben. Die Beginnzeile des Gedichtes „Besinnung“ von Hermann Hesse, das der letzten, unvollendeten Komposition vonRichard Strauss
„Ich hob' den Säbel schon vom Boden geholt!“ Mit diesen knappen Worten verabschiedete sich — so kolportiert man im Landhaus der Wirkliche Hofrat und Leiter des Landesamtes für rechtliche Angelegenheiten der Gemeindeärzte und Sanitätsgemeinden, Dr. Georg Prader, von seinen Mitarbeitern im Amt der niederösterreichischen Landesregierung, zu deren Beamten Dr. Prader seit 1946 zählt.Der Niederösterreicher Georg Prader wurde am 15. Juni 1917 in St. Pölten geboren. Der Vater, einer der profiliertesten christlich-sozialen Landespolitiker, stand mitten im politischen Tagesgeschehen seiner
Das unglückliche Gesicht des Pressesekretärs des ermordeten Präsidenten Kennedy, Pierre S a-linger, bot Photoreportern immer wieder ein dankbares Ziel: Damals etwa, als die Marschierwelle über die Vereinigten Staaten hereingebrochen war und Salinger mit gutem Beispiel voranzugehen veranlaßt wurde. Auch das Bild des recht klägliche Reiterfigur neben Präsident Johnson machenden Salinger rief Heiterkeit, aber auch eine große Flut von Leserbriefen empörter alter Kavalleristen, Tierschützer und Herrenreiter in den Briefspalten eines deutschen Nachrichtenmagazins hervor.Sicherlich vermag
Einen. „Arbeiterführer mit Frontbewährung“ nannte eine Grazer Zeitung den damals 51}äh-rigen Gewerkschaftsfunktionär Anton Benya anläßlich dessen Wahl zum Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes im Herbst des Jahres 1963 als Nachfolger von Franz Olah. „Es war ein unruhiges Jahr“, erinnert sich Präsident Benya heute, herrschte doch auch auf der innenpolitischen Bühne fast das ganze Jahr hindurch latente Kampfstimmung, die Benya — seit 1956 sozialistischer Abgeordneter zum Nationalrat — sehr deutlich miterlebt hat.Anton Benya, am 8. Oktober 1912 in Wien
Ein vergilbtes Lichtbild aus den dreißiger Jahren: ein amerikanischer Offizier, kühn geschnittenes Gesicht, eine Landkarte in der Hand. Hohe österreichische Offiziere umringen ihn. Der US-Offizier ist Douglas M ac Arthur, der 1932 einer großangelegten Übung österreichischer Pioniere beigewohnt und anschließend Worte höchsten Lobes für die ruhmreiche Truppe gefunden hat.MacArthur, am 26. Jänner 1880 in Little Rock (Arkansas) geboren, stammt aus einer Offiziersfamilie — sein Vater war Generalleutnant. Im Alter von 19 Jahren ging er an die Militärakademie nach West Point, wo er 1903
Zum erstenmal in der Geschichte der USA will sich in diesem Jahr eine Frau um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat einer großen amerikanischen Partei bewerben. Es ist der republikanische Senator des Staates Maine, Margaret Chase Smith, die ihre Absicht dieser Tage in Washington bekanntgab.Margaret Chase Smith, die sich selbst als „gemäßigten“ Republikaner bezeichnet, ist 66 Jahre alt. Sie will sich zunächst bei den Vorwahlen in den Bundesstaaten New Hampshire und Illinois um die Nominierung ihrer Partei bemühen. Der republikanische Senator George Aiken, einer der -führenden
„Erfolge müssen stets erarbeitet werden — und diese Arbeit müssen wir gemeinsam leisten — ebenso, wie uns die Sicherung der bisherigen Erfolge aufgetragen ist.“ Zusammenarbeit und guter Wille der Sozialpartner — zwei Säulen, auf denen Österreichs Wirtschaft ruht: Dies betonte der neue Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Ingenieur Rudolf Sallinger. Sicherlich wird es nicht immer leicht sein, als Nachfolger Julius Raabs dessen Weg fortzusetzen. Ing. Sallinger ist sich der Schwierigkeiten dieses Ziels auch voll bewußt, doch glaubt er sich eines Sinnes mit dem Verstorbenen, wenn
„Weiß ist in und um Innsbruck höchstens das Haar des Bürgermeisters“, lautet ein —• allerdings nicht gerade umwerfend komisches — Bonmot, auf den bisherigen Schneemangel der Tiroler Berge anspielend, nicht ohne freilich eftne unbewußte Gedankenverbindung zwischen den Olympischen Winterspielen und der Person Dr. Alois Luggers herzustellen.Die Assoziation besteht nicht zu Unrecht: Innsbrucks Bürgermeister war wohl die stärkste Kraft im Lande, die der Hauptstadt schließlich zu Olympifiehren verhelfen sollte. Dies gelang ihm natürlich nicht ganz ohne Widerspruch: Besonders herbe
Einiges Interesse erregte in den letzten Wochen eine Untersuchung über „Familienbeziehungen und Freizeitverhalten jugendlicher Arbeiter“, verfaßt von dem Wiener Soziologen Leopold Ro-senmayr. Die umfangreiche, überaus genaue Untersuchung ist das Ergebnis der im Frühjahr abgehaltenen Tagung „Jugend in Not“. Rosenmayr, der bereits auf diesem Gebiet zu arbeiten begonnen hatte, verfaßte diese Untersuchung über Auftrag des Unterrichtsministeriums.Professor Rosenmayr ist Wiener. Am 3. Februar 1925 geboren, inskribierte er nach Absolvierung des humanistischen Gymnasiums an der Wiener
„Wir Staatsangehörigen Panamas und der Vereinigten Staaten haben ein Abkommen getroffen, daß Panamas Fahne im Gebiet der Kanalzone neben jener der Vereinigten Staaten weht und zwar in allen Teilen der Kanalzone, wo die Fahne der Vereinigten Staaten von den Zivilbehörden ausgestellt wird; außerdem haben wir beschlossen, daß eine jede Privatperson frei ist, Panamas Fahne in der Kanalzone, in ihren Wohnsitzen beziehungsweise Anlagen auszustellen.“ Dieser in etwas krauses Deutsch übertragene Auszug aus einer Rede des Präsidenten der Republik Panama ließ schon vor mehr als einem Jahr
„Ein Bischof gegen England“, „Der Bischof an der Zündschnur“ —i eine kleine Auswahl aus Zeitungsschlagzeilen der fünfziger Jahre, die sich mit dem Problem Zypern beschäftigten. 1959 endlich schien das Problem einer wenn schon nicht glücklichen, so doch befriedigenden Lösung zugeführt worden zu sein. „Zypern ist der Schlüssel zu Vorderasien“ — dos erkannte auch der Premierminister Königin Viktorias, Benjamin Disraeli.Heute freilich besitzt England nicht einmal mehr das dazugehörige Schlüsselloch. Den Schlüssel verwaltet Seine Seligkeit Myriar-thefs Makarios III.,
„Wir bestimmen hiermit, daß Österreich, Italien, die Schweiz und Ungarn und die Insel Malta von jetzt an eine eigene Metropolis bilden mit dem Namen, Heilige Metropolis von Austria, Ex- archie von Italien, der Schweiz, Ungarn und der Insel Malta', die sich in unmittelbarer Abhängigkeit von Unserem Heiligen apostolischen und ökumenischen patriarchalischen Thron befindet, gleich allen anderen Metropolen des ökumenischen Patriachates; und der Metropolit dieses Gebietes soll seinen ordentlichen Sitz in Wien haben und den Titel tragen: Metropolit von Austria, Exarch von Italien, der Schweiz,
Es war eine unheimliche Szene: Unmittelbar nach dem Eintreffen der Nachricht vom Tode John Kennedys leistete der bisherige Vizepräsident seinen Amtseid. Den Beteiligten stand der Schock über das eben Erlebte noch sehr deutlich im Gesicht geschrieben. Lyndon B. Johnson übernahm das schwerste Amt, das die Weltpolitik derzeit zu vergeben hat. Er, der Mann des „rechten Flügels“ — wenn es diese Unterscheidungen, in den Vereinigten Staaten gäbe—.wird mit den inneren Schwierigkeiten wahrscheinlich leichter fertig werden als mit den äußeren, sagte ihm doch Chruschtschow während seiner
Auf der Rückreise von Israel in seine Heimat ist dieser Tage ein Vertreter der polnischen Gruppe ZNAK, mit der die „Furche“ freundschaftliche Beziehungen verbinden, als Gast in unserer Redaktion eingetroffen: der Journalist Wladislaw Bartoszewski. Der Israel-Aufenthalt kam durch Einladung des Vereines „Yad Vachem“ zustande und sollte Dank und Anerkennung sein für die übermenschliche Hilfe, die Bartoszew- ski den Juden im besetzten Polen hatte angedeihen lassen.Bartoszewksi gehört dem Jahrgang 1922 an, jenem Jahrgang, von dessen männlichen Angehörigen in Polen knappe 20 Prozent
Ein sonderbarer Staat: zugleich Kloster und Kaserne. Seine Staatsbürger sind unverheiratet. Der Staat hat weder Industrie noch Landwirtschaft noch betreibt er Handel, er besitzt aber Kirchen, Schlösser, Schiffe und vor allem eine Armee. Dieser Staat, in Österreich durch eine Gesandtschaft vertreten, ist der Souveräne Malteser-Ritter-Orden. Unter dem achtspitzigen Malteserkreuz, das die acht ritterlichen Tugenden symbolisiert, vereinen sich die Bürger dieses Staates, die Angehörigen des Ordens, zu Brüdern der mensch-lichen Gemeinschaft. Der Malteser-Ritter-Orden hat zwar kein
Überraschend genug — auch für die, die gern behaupten, in der Weltpolitik zu Hause zu sein — kam der Vermittlungsversuch des Kaisers von Äthiopien, Haile Selassie, im algerischmarokkanischen Grenzkonflikt. Der Ernst und der Eifer, mit dem der Kaiser an die Mission heranging, und sie, allen Widerständen zum Trotz, zu einem glücklichen Ende zu bringen sich bemüht, mögen jedoch nur auf den ersten Blick überraschend und unerwartet wirken. Haile Selassie, heute über siebzig Jahre alt,, erscheint als ein ungewöhnlicher Monarch, der die absolute Macht in seinen Händen hält und sich um
175 Jahre Wiener Theatergeschichte und 50 Jahre Welttheater wurden bei der Festmatinee im Wiener „Theater in der Josef stadt“ lebendig: Man gedachte des 175jährigen Bestandes des Theaters sowie des 90. Geburtstages und 30. Todestages von Max Reinhardt.Die Feierstunde wurde mit einem Gratulationsmenuett eingeleitet, das Ludwig van Beethoven zum Geburtstag des einstigen Direktors Karl Friedrich Hensler komponiert hatte. Dann ergriff der Direktor, Professor Stoß, das Wort, der den Gruß und den Dank des Theater aussprach: Gruß und Dank den Ehrengästen, darunter den beiden ehemaligen
Friedrich von F1 o t o w s liebenswürdige Oper „M.artha“ — 1957 am Währinger Gürtel neu inszeniert — wurde im Ausweichquartier der V o 1 k s o p e r, dem Redoutensaal, neu herausgebracht. Freilich ist die Bühne des kaiserlichen Ballsaales für die bunten Geschehnisse des turbulenten Inhalts denkbar schlecht geeignet. Dies bekam vor allem Otto Ambros zu spüren, der bei seiner ersten Opernregiearbeit (an die er, wie er selbst sagt, mit besonderer Freude herangegangen ist) mit den Tücken dieser Bühne zu kämpfen hatte. In der Tat gelang es auch ihm nicht ganz, wie manchem seiner
Der Überraschungscoup, mit dem Harold Macmillan seinen Nachfolger auf seinen Sessel gesetzt hat, ist voll und ganz gelungen. Der Earl of Home sah sich zunächst einer Front von Gegnern in der eigenen Partei gegenüber. Seine Rivalen um das Amt des Regierungschefs hatten sich, nachdem sie die Sache einmal überschlafen hatten, am Samstagmorgen zur Mitarbeit unter seiner Führung bereit erklärt.Der neue Premierminister ist am 2. Juli 1903 geboren. Er besuchte — wie Eden und Macmillan — die Schule von Eton und studierte am Christ Church College in Oxford Geschichte. Nack dem Examen wandte
Aus einem Leserbrief an die „New York Times„Ich habe eine Katze eine Katze und einen Verräter einen Verräter genannt. Sie aber, überwältigt von einem buddhistenfreundlichen Komplex, sehen nichts als die Pagoden und die gelben Gewänder der Bonzen, warum blicken Sie nicht hinter die Fassade? Ich habe einige Leute schockiert, als ich gesagt habe, ich werde diese Provokateure noch mehr schlagen, wenn sie in Mönchsgewändern daherkommen, und ich werde klatschen, wenn ich sehe, daß da wieder ein Mönch geröstet wird. Man kann sich für den Irrsinn anderer Leute nicht verantwortlich
Auf dem Leopoldsberg, der nun schon zu den ständigen Freiluftschauspielplätzen zählt, führte eine Gruppe junger Wiener Schauspieler Christian Dietrich G r a b b e s Lustspiel „Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung” auf. Das Werk — eine kleine literarische Kostbarkeit — ist in vielem gewiß heute nicht mehr ganz verständlich, wenn auch des zornigen jungen Grabbe Angriffe gegen den deutschen Literaturbetrieb auch heute noch merkwürdig aktuell klingen. Herwig S e e b ö c k, auch Regisseur, Kostümbildner und Darsteller des Herrn Mollfels, ersetzte für unsere Zeit
72jährigen Expräsidenten war es eine Gewissenspflicht, einem Ruf zu folgen, der gleichzeitig an seine Menschenliebe und seine reichen Erfahrungen und Talente appellierte. Er leitete das amerikanische Notstandskomitee zur Bekämpfung der Hungersnot in Europa. Bei seinen Reisen kam er auch nach Österreich. Im Mai 1948 wurde ihm die „Medaille der Stadt Wien“ für seine Mitwirkung an der CARE-, UNRRA- und anderen Lebensmittelhilfsaktionen verliehen.Aber auch in Amerika selbst suchte man die reichen Erfahrungen des Expräsidenten zu nützen-, von 1947 bis 1949 sowie später neuerlich von
Die Probleme der Zusammenarbeit zweier ungefähr gleichgroßer Parteien, wie sie die österreichische Koalition darstellt, sind Gegenstand der Untersuchungen des kanadischen Universitätsprofessors Frederick C. Engelmann. Die Überraschung ist groß, als sich im Gespräch mit dem Forscher herausstellt, daß der junge Professor mit dem bubenhaf-ten Gesicht gebürtiger Wiener ist. Friedrich Karl Engelmann, geboren am 10. Juli 1921 in Wien, bereitete sich gerade auf die Matura am Döb-linger Gymnasium vor, als ihn die Ereignisse des März 1938 zwangen, zu seiner in Kalifornien lebenden Schwester
„Wollt ihr den Wallnöfer auch wieder möglichst bald umgebracht haben?“ Eine Tiroler Zeitung stellte diese Frage, auf den jähen Tod des Amtsvorgängers Eduard Wallnöfers, des neuen Landeshauptmannes vonTirol, anspielend. Die Frage scheint nicht ganz unberechtigt, sind doch in den letzten achtzehn Jahren von den drei verstorbenen Landeshauptmännern zwei plötzlichen Todes gestorben erst 50 Jahre alt, zählt also zur jüngeren Generation der Landespolitik. Geboren am 11. Dezember 1913 in Schluderns in Südtirol, ist der neue Landeshauptmann von Beruf Bauer in Barwies in Nordtirol.Nach
Er hat noch Dr. Iweger und Wiktor Adler, Thomas G. Masaryk und Alcide De Gasperi, Karl Kramaf und Pater Stojan im Wiener Reichsrat sprechen gehört, jener Hofrat Dr. Meier, der drei Jahre vor der Einführung des allgemeinen Wahlrechts den Beruf eines Parlamentsstenographen ergriffen hat und als solcher den Weg des Parlamentarismus in Österreich getreulich durch alle Höhen und Tiefen bis zur Gegenwart begleitet hat. Bei Ministerpräsident Dr. von Koerber beginnt, bei Bundeskanzler Raab schließt sich der Kreis für den verdienten Parlamentsbeamten, der in Kürze seinen 80. Geburtstag
Der Kroate Miroslav Krleza, neben Ivo Andric Jugoslawiens be-deutenster Autor, feiert dieser Tage seinen 70. Geburtstag. In Jugoslawien bereits anerkannt und geschätzt, begann sein internationaler Ruhm erst spät zu wachsen. Heute, da Übersetzungen seiner Werke in mehr als einem Dutzend Sprachen, von der spanischen bis zur schwedischen, vorliegen, vergleicht die Literaturkritik Krleza mit Celine und Henry Miller. Sie zählt ihn zu den. großen Revolutionären der zeit-genössischen Dichtung, und dies, obwohl von seinem umfangreichen Werk erst Teile — einige Romane und Sammelbände mit
Der Kinospielplan ist nachgerade etwas eintönig geworden. Neben wirklich sehenswerten Reprisen geistert leichteste Sommerkost über die Leinwand, nur ganz selten wird dem Publikum ein Film vorgesetzt, der einer eingehenden Betrachtung wert ist. Warum England seine Verfilmung von Shakespeares „Macbeth“ mitten in die Hitzewelle verlegt hat, ist nicht ganz einzusehen, kann man doch interessante Stilvergleiche anstellen. Natürlich unterscheidet sich der Streifen beträchtlich von den Modell-Inszenierungen Sir Laurence Oliviers, der Regisseur George Schaefer hat aber nichtsdestoweniger ein
Die österreichische Verkehrsluftfahrt, die dieser Tage ihr 40jähriges Jubiläum begeht, hat allen Grund, auf ihren ersten Piloten und Organisator der ersten Flugpostlinie der Welt stolz zu sein. „Immerhin waren wir den Amerikanern um sechs Wochen voraus.“ Bin fast bubenhaftes Lächeln erhellt die Züge Dr. Raft-Marwils, der vor 73 Jahren als Sohn einer österreichischen Offiziersfamilie geboren wurde. Der junge Olmützer Landwehr-Ulanen-Offizier Raft-Marwil, auch heute noch leidenschaftlicher Sportsmann, interessierte sich schon sehr bald für die Fliegerei, obwohl der Minister für
Mit einer Matinee im Wiener Theater in der Josefstadt stellte sich ein neues Ensemble, bestehend aus zehn Solisten des Volksopernballetts, dem Publikum vor. Die mit großem Beifall aufgenommene Matinee wies ein ungewöhnlich modernes Programm auf: Eine „Sonate für Tänzer“ (zu Bartoks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug). „Saat des Bösen“ (mit Strawinskys Symphonie in drei Sätzen) und schließlich „Episode n“, Variationen über ein Thema von Arthur Schnitzler (nach Musik von Johann und Josef Strauß). Choreographen der drei Nummern waren Gerhard S e n f t und Alois
Dienst am Recht — eine Aufgabe, der sich der österreichische Richter Dr. Wilhelm M al ani uk stets mit besonderer Hingabe widmete. Dr. Wilhelm Malaniuk, geboren am 26. Juni 1906, absolvierte sein juristisches Studium an der Wiener Universität und trat im Oktober 1929 als Rechtspraktikant in den Gerichtsdienst ein, in einer Zeit, in der nach kurzer wirtschaftlicher Blüte damals die Krisenzeit der ersten Republik einzusetzen be-gann. Vorzeichen der Krise war der Sturm auf den Wiener Justizpalast am 15. Juli 1927 gewesen — die innenpolitischen Fronten begannen sich zu versteifen.Im März
Mit einiger Skepsis mußte man dem Vorhaben Helmut Qualtingers entgegensehen, Szenen aus Karl Kraus' gewaltiger Tragödie „Die letzten Tage der Menschheit“ zu lesen. Um es kurz zu sagen: das Vorhaben mißglückte, mußte mißglücken, da das Drama einfach aus einzelnen, aus dem Zusammenhang gerissenen Szenen nicht zu verstehen ist. Überdies hatte der Interpret mit sicherer Hand jene Abschnitte ausgesucht, die zwar wenig Karl Kraus, dafür aber Möglichkeit für besonders viel Qualtinger bieten. Das Publikum jubelte über das perfekte Ein-Mann-Kabarett, das ihm vorgesetzt wurde, schien
Mit der Wahl des neuen Präsidenten der Konsultativversammlung hatte der Europarat eine demonstrative Geste gesetzt: Zum Nachfolger des dänischen Liberalen Per Federspiel wurde der sieben-undfünfzigjährige Rechtsanwalt und Oberbürgermeister von Straßburg, Pierre Pfllmlin, gewählt. Die Wahl Pflimlins stellt zweifellos eine Quittung für. die Buropapolitik de Gaulles dar, die freilich nicht die Zustimmung der Straflburger Ver-sammlung finden kann. Der neue Präsident gilt als erklärter Gegner der Vorherrschaftspolitik de Gaulles.Geboren in Roubaix am 5. Fe-bruar 1907, studierte Pierre
Auf dem Jahrmarkt der republikanischen Eitelkeiten stellt ein Orden eines der höchsten Ziele dar. Selten, fast nie passiert es, daß ein Auszuzeichnender erst überredet werden muß, einen ihm für echte Verdienste zustehenden Orden anzunehmen. Der Ordinarius für Österreichische Geschichte an der Universität Wien, Univ.-Prof. Alphons Lhotsky, der dieser Tage seinen 60. Geburtstag feiert, war erst nach langem Zögern bereit, eine Auszeichnung anzunehmen — ein Wesenszug, der alle, die diesen akademischen Lehrer auch als Menschen kennen und schätzen, sicherlich nicht überraschen wird.Noch
Mit der Uraufführung von Leonard Bernsteins Musical „C a n d i d e“ im Sendesaal von Radio Wien gab der schon so oft totgesagte Rundfunk wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Der Komponist, der eben erst den „Oscar“ für seine Musik zu „Westside Story“ erhalten hat, erlebte eine seltsam zweigeleisige musikalische Karriere: Seine frühen Kompositionen, Kammermusik, Lieder und zwei Symphonien, machten ihn zum interessantesten Vertreter der jungen, in Amerika geborenen Generation ernster Komponisten. Außerdem wurde er als Nachfolger Bruno Walters an die Spitze des New Yorker
Die Zusammenstellung der Kohzertpro— gramme der vergangenen Woche wich erheblich vom üblichen Schema ab. Neben Uraufführungen gab es auch eine Reihe selten gespielter Werke zu hören. Die Uraufführungen bot der österreichische Rundfunk im Zyklus „Wir stellen zur Diskussion“. Paul Angerer dirigierte neben einem eigenen Werk Kompositionen von Paul Walter Fürst und Wolfgang GabrieL Alle drei Komponisten konnten sich als ausübende Musiker bereits einen guten Namen im Musikleben Wiens machen. Die Beherrschung des Handwerks konnte man also voraussetzen. Die „Sinfonietta“ des
Die abgelaufene Konzertwoche stand im Zeichen zweier junger Dirigenten: Im Großen Musikvereinssaal leitete Günther Theuring die Aufführung der Bach-schen Matthäuspassion. Nach der Bachinterpretation Karl Richters konnte man nun gespannt Theurings Passionsdeutung entgegensehen. Um es kurz zu sagen: die Unterschiede der beiden Auffassungen waren bedeutend. Theurings Interpretation war wesentlich lyrischer, ja romantischer als die der Johannespassion durch Karl Richter. Wenn auch die Konzeption der Matthäuspassion zweifellos dem romantischen Dirigenten entgegenkommt, so wäre doch zu
„Wenn wir einen Mörder nicht binnen 48 Stunden gefaßt haben, heißt es bei Presse und Öffentlichkeit, der Polizeiapparat sei unfähig.“Hofrat Dr. Franz Heger, der Vorstand des Wiener Sicherheitsbüros, kennt diesen, die Arbeit des Wiener Sicherheitswachekorps herabsetzenden Ruf genau. Die ungeklärten Blutverbrechen der letzten Wochen haben das Wiener Sicherheitsbüro und dessen Leiter, der sich entschlossen hat, die Erhebungen selbst durchzuführen, wieder in verstärktem Maß dem Scheinwerferlicht der öffentlichen Meinung ausgesetzt. „Wir sind auf die Mitarbeit der Öffentlichkeit