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Neues Ballett

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Mit einer Matinee im Wiener Theater in der Josefstadt stellte sich ein neues Ensemble, bestehend aus zehn Solisten des Volksopernballetts, dem Publikum vor. Die mit großem Beifall aufgenommene Matinee wies ein ungewöhnlich modernes Programm auf: Eine „Sonate für Tänzer“ (zu Bartoks Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug). „Saat des Bösen“ (mit Strawinskys Symphonie in drei Sätzen) und schließlich „Episode n“, Variationen über ein Thema von Arthur Schnitzler (nach Musik von Johann und Josef Strauß). Choreographen der drei Nummern waren Gerhard S e n f t und Alois Mitterhube r. Wie der „geistige Vater“ der Veranstaltung, Gerhard Senft, erklärte, sollen die Ballettmatineen zu einer regelmäßigen Einrichtung werden und etwa zweimal im Jahr veranstaltet werden. Die Gruppe erhält keinerlei Förderung durch private oder öffentliche Mäzene — die Tänzerinnen und Tänzer legten seit Monaten von ihrer Gage den größten Teil beiseite, um die Unkosten und den mit Sicherheit erwarteten Verlust tragen zu können. Das Ensemble legt übrigens Wert darauf, nicht mit dem leider schon etwas abgenützten Beiwort „modern“ bedacht zu werden, es will im Gegenteil einen eigenen Stil finden, der die wienerische Note besonders hervorheben soll. Grete Wiesenthal hat den jungen Leuten einen sehr ermutigenden Brief geschrieben, der dem Ensemble Wegweiser und Ansporn zugleich ist. Wenn auch auf den freigiebigen Mäzen noch gewartet wird, so hat die Gruppe immerhin schon Einladungen nach Holbnd und Paris. Hoffentlich gibt man den jungen Tänzern auch in Wien eine Chance.

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