Sprich nie von deinem Selbst, verhüll
die Welt in dir und das Gefühl!
Laß sie auf tiefstem Herzensgrund
entstehn, verwehn zu hoher Stund'
und freu dich stumm an ihrer Pracht
wie an der Sterne Glanz bei Nacht.
Wie wird die eigne Seele klar,
die andere dir offenbar,
warum du lebst und wer du bist,
wo deiner Irrfahrt Hafen ist?
Horch schweigend in dich selbst hinein
wie Echo wird die Antwort sein,
beug dich zu deines Daseins Quell,
er zeigt dein Spiegelbild dir hell,
doch nur so lang kein Ohr dich hört,
kein Fremder dein Besinnen stört.
Bleib einsam, und das innre Reich
gehört dir, einem Fürsten gleich;
der Nachbar schon, die vielen gar,
sie rauben, was dein Eigen war.
Dem Maßwerk feinsten Lichterspiels
gleicht dieser Tempel des Gefühls,
ein zart Gebild aus Silberschaum,
aus Duft und Farbe, Tag und Tra#m,
darin in hehrer Majestät
der Orgelbau der Seele steht.
Ein rohes Wort der frechen Welt
bewirkt, daß es zu Nichts zerfällt
und keine Hilfe, noch so laut,
es jemals wieder auferbaut.
Drum schau allein sein mildes Licht,
hör seinen Klang und — rede nicht!
Deutsche Ubersetzung von Dr. L. Kobilinski-Ellis, Locarno