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Antiblockiersystem für Fronttriebler

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Als größte Errungenschaft im Autobau der letzten Zeit bezeichnen Experten das Antiblockiersystem (ABS), welches von Audi, Daimler- Benz und BMW zusammen mit Bosch-Teldix in jahrelanger Arbeit entwickelt und zur Serienreife ge

bracht wurde. Bekanntlich steigt der Fahrer in Notsituationen voll auf die Bremse. Die Reifen hören auf zu rollen, sie gleiten, verlieren ihre Seitenführungskraft, das Fahrzeug ist nicht mehr lenkbar. Der geübte Fahrer hilft sich zwar mit dem sogenannten „Stottern" (schnell abwechselndes Niederdrücken und Loslassen des Bremspedals), meist aber blockieren die Räder trotzdem, besonders wenn sie auf verschie

den glatte Straßenbeläge geraten. Auch das zwar verpönte, aber manchmal notwendige Bremsen in der Kurve ist eine enorme Gefahr, die allerdings von der Technik der Elektronik gebannt werden kann: An allen vier Rädern sind Drehzahl

fühler vorhanden, die einem Steuergerät in Sekundenbruchteilen melden, ob beim Bremsen ein Rad zum Blockieren neigt. Entsprechend dem Schlupf eines jeden Rades wird der Bremsdruck so geregelt, daß kein Blockieren eintritt, der optimale Bremsweg erzielt und dabei gleichzeitig die volle Lenkfähigkeit des Wagens und seine Fahrstabilität erhalten bleibt. Es spielt dabei keine Rolle, ob im Augenblick der Bram-

sung z. B. eines der Räder auf Eis, auf trockenen Beton, auf einen Ölfleck oder in eine Pfütze gerät. Bis zu zehnmal in der Sekunde wird der Bremsdruck für jedes Rad geregelt, was selbst ein sehr routinierter Lenker niemals zustande bringt. Da das ABS dafür sorgt, daß kein Rad blok- kiert, bleibt das Fahrzeug stets voll manövrierfähig, man kann bei einer Notbremsung an einem Hindernis vorbeilenken und man darf gefahrlos in der Kurve bremsen.

Audi darf das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, als erster Hersteller der Welt das ABS auch auf Fronttriebwagen angewendet zu haben. Seine Spitzenmodelle 200 5E und 200 5T werden auf Wunsch und gegen Aufpreis mit dieser Sicherheitsausstattung ausgerüstet (Mehrpreis 29.561 Schilling einschl. Steuer). Man hat, ebenso wie andere deutsche Nobelmarken, bereits im Herbst vorigen Jahres mit der Lieferung begonnen. In den ersten Monaten dieses Jahres entschieden sich rund 12 Prozent der Käufer für das ABS-System. Unser Bild zeigt das unterschiedliche Fahrverhalten zweier Wagen: Links ein Audi ohne ABS, er ist bei Vollbremsung ausgebrochen und unbeherrschbar geworden, rechts ein mit ABS ausgestatteter Wagen, der die Spur hält, obwohl er in der Kurve scharf abgebremst wurde. Audi hat damit einen bedeutenden Schritt in Richtung Verkehrssicherheit auf den Straßen getan, denn bekanntlich sind Fahrzeuge mit Frontantrieb immer häufiger anzutreffen. Umso wichtiger war es, das Antiblockiersystem auch dieser Kategorie von Wagen anzupassen und den Einbau gründlich zu erproben, bevor es für den Verkauf freigegeben wurde.

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