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Beachtenswert

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(Landestheater Linz: „Kasimir und Karoline" von ödön von Hor-väth) Ambition und Bemühen kann man dem Linzer Theaterleben im Umgang mit ödön von Horväth nachsagen. Nach der gelungenen Realisierung von „Glaube, Liebe, Hoffnung" wurde mit Kasimir und Karoline nun wieder ein Stück auf die Bühne gestellt, das in der beklemmenden Demaskierung von Rollenbildern und Klischees seinesgleichen sucht.

Die Regie (Klaus-Dieter Wilke) arbeitet das Entlarvende der Sprache gründlich heraus und wird unterstützt von einem hauptsächlich mit Vorhängen variierten Bühnenbild (Brigitte Erdmann), das schäbige Oktoberfest-Atmosphäre vermittelt.

Große Unterschiede gibt es freilich in der schauspielerischen Bewältigung der einzelnen Rollen. Während Wolfgang Böck als Kasimir eher farblos bleibt und Heide Hagl die Karoline zu melodramatisch anlegt, führen Gottfried Pfeiffer und Gerd Eichen als die Lüstlinge Rauch und Speer die rollenimmanente Widerlichkeit in großartiger Weise oft bis an die Grenze des Erträglichen. Ebenfalls bestechend Michael Totz und Stella Hierländer als Merkl Franz und Erna. Gerhard Brössner schließlich verleiht dem Zuschneider Schürzinger Züge- eines tapferen Schneiderleins.

Fazit: für die Möglichkeiten der Landesbühne ein beachtenswerter Theaterabend.

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