Knapp vor dem Beginn des Erzherzog-Johann-Jahres 1982, in dem der 200. Geburtstag des „steirischen Prinzen" gefeiert wird, hat Hans Magenschab dessen erste umfassende politische Biographie der Öffentlichkeit vorgelegt.
Wurde bisher der Erzherzog in weiten Kreisen oft zu sehr im Lichte einer grünweißen Provinzromantik gesehen, so findet diese Fürstenpersönlichkeit ihre intellektuell, wie menschlich eminent bedeutende Würdigung. Johann wird wohl so manchem Leser in seiner gesamtösterreichischen Bedeutung erst durch dieses Buch richtig bewußt gemacht.
In Erzherzog Johann ist das liberale, aufgeklärte und bürgernahe Prinzip der habsburgischen Dynastie verkörpert, ebenso wie in seinem Vater, Kaiser Leopold II. und seinem Onkel Josef II.
Seine Begeisterung für die Natur, besonders die Bergwelt war wohl vom Naturempfinden Rous-seaus geprägt. Sie brachte Johann in nahe Beziehungen zum ländlichen Leben und war die Ursache zu manchen Reformen auf agrar-technischem Gebiet.
Waren auch seine militärischen und politischen Erfolge ephemer, so überzeugt — in der umfassenden Monographie von Hans Magenschab — die Kraft seiner Persönlichkeit.
Eine mit Verve formulierte Biographie, ein Lebensbild von bestürzender Aktualität.
ERZHERZOG JOHANN. Habsburgs grüner Rebell. Von Hans Magenschab, Verlag Styria Graz-Wien-Köln, 1981,378 Seiten, Ln., öS 320-.
