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Der letzte der Wiener Schule

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Das mit zahlreichen Bildern, Faksimiles und Notenbeispielen ausgestattete Buch ist die erste und. vorläufig letzte monographische Studie über Leben und Werk des Komoponisten Egon Wellesz. Von avantgardistischen Anfängen (meist Kammermusik) führt der Weg, dem der Autor folgt, zu einem ersten Höhenzug, der musikdramatischen „Heroischen Trilogie“, und zu einem zweiten Kulminationspunkt, der V. Symphonie in der Reihe ihrer 10 Schwestern.

Schon bei der Komposition seiner ersten Oper „Die Prinzessin Gimara“, die 1921 in Frankfurt und in Hannover uraufgeführt wurde, erkennt Wellesz: „Musik für einen Raum von 2000 Zuhörern muß ganz anders entworfen sein als solche für die intime Atmosphäre etwa der Kammermusik.“

Indem Robert Scholium dem Leben von Egon Wellesz Jahr um Jahr und seinem Schaffen Werk um Werk folgt, erweist sich beider organische Einheit. Es sind nicht nur die „großen Linien“, welche Scholium aufzeigt, sondern auch die vielen kleinen Fäden von Bedeutung, die die einzelnen Werke untereinander, oft über Jahrzehnte hinweg, verknüpfen. Schade, daß im Rahmen dieser Monographie nicht auch der in der gesamten Fachwelt anerkannte Musikwissenschaftler, der vielfach ausgezeichnete By- zantinist E. W., gewürdigt werden konnte. Doch bietet ein fünf Druckseiten umfassendes Verzeichnis der in Buchform und in Zeitschriften erschienenen wissenschaftlichen Arbeiten von Egon Wellesz hierfür einigermaßen Ersatz. Mit ihm ist der letzte große alte Mann der Wiener Schule von uns gegangen.

EGON WELLESZ: Eine Studie von Robert Scholium (Österreichische Komponisten des

20. Jahrhunderts). österreichische Musikzeitschrift. Wien, österreichischer Bundesverlag, Wien.

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