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Eine Woche Österreich

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Bei den AKH-Untersuchungen

ist es zu einem handfesten Konflikt zwischen Gericht und Parlament gekommen, über den sich sogar Bundespräsident Rudolf Kirchschläger besorgt äußerte: Untersuchungsrichterin Helene Partik-Pable warf dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß vor, ihre Verhörtaktik zu durchkreuzen. Auch Richterkollegen, angeführt vom Präsidenten der Richtervereinigung, Udo Jesionek, sparten nicht mit konkreten Vorhaltungen. Nicht nur laufende Indiskretionen über die Aussagen vor dem Ausschuß behinderten die Arbeit, unter anderem sollen sogar Aussagen von Untersuchungshäftlingen interessierten Verdächtigen zugespielt worden sein. Der Wunsch der Richter: Die Parlamentarier mögen sich „auf die Klärung politischer Schweinereien" konzentrieren und die kriminalistischen Sachuntersuchungen dem Gericht überlassen. Die Entscheidung der Parlamentarier: Die Untersuchungen gehen parallel weiter; gegenseitig ermahnte man sich, künftig Indiskretionen zu unterlassen. Einen Vorwurf kann man beiden Seiten nicht ersparen: Um eine vernünftige Arbeitsteilung hat sich offensichtlich niemand bemüht. *

Rudolf Torovski, österreichischer Botschafter in Algerien, der nach einem Bericht der deutschen Illustrierten „Stern" im Zusammenhang mit einem flüchtigen deutschen Waffenhändler unter Korruptionsverdacht stand, ist entlastet. Justiz-, Finanz- und Dienstbehörden attestierten dem Diplomaten nach . eingehenden Untersuchungen eine saubere Weste. Das hört der Österreicher gerade in diesen Tagen wirklich gern.

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In Wien kostet alles mehr als

in München: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Arbeiterkammer, für die mehr als hundert Markenartikel in den beiden Städten auf ihre Preise hin (unter Ausklammerung der unterschiedlichen Mehrwertsteuer) verglichen wurden. Danach ist jeder einzelne Markenartikel hierzulande teurer. Ob man da nicht wirklich bei einer Untersuchung der Handelsspannen auf verteuernde „Handelsspannen" stoßen könnte? Dieses Thema wird jedenfalls demnächst auch die Paritätische Kommission beschäftigen. *

In Osttirol verlor die Volkspartei am 7. September bei einer Nachwahl zu den Landtagswahlen 1979 ein schwach abgesichertes Mandat an die FPÖ. Diese Nachwahl wurde notwendig, weil die seinerzeit ÖVP-nahe Liste „Tiroler Mittelstand" (der Listenführer wurde zwischenzeitlich aus der ÖVP ausgeschlossen) erfolgreich die Wahl angefochten hatte; ihr wurde 1979 die Kandidatur verweigert. Bei der Nachwahl schaffte die Liste zwar auch nicht den Sprung in den Landtag, sie erreichte nur einen Stimmenanteil von 1,13 Prozent, hingegen konnte die FPÖ mit einem Stimmenzuwachs von 2,8 Prozent gegenüber 1979 ihre Chance nützen. Im Tiroler Landtag sind nun die Volkspartei mit 24, die Sozialisten mit zehn und die Freiheitlichen mit zwei Mandaten vertreten.nbsp;

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