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Eine Woche Weltpolitik

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• Auf dem nahöstlichen Krisenschauplatz hat sich in der vergangenen Woche die Lage einmal mehr dramatisch verschärft: Auf einen Feuerüberfall palästinensischer Freischärler in der nordisraelischen Stadt Kir- jat Shmonah mit Katjuscha-Ra- keten am 16. Juli antworteten die Israelis tags darauf mit schweren Bombenangriffen auf Kommandostellungen verschiedener Palästinenser-Gruppierungen in Beirut, die sich inmitten dichtbesiedelten Stadtgebietes befinden. Dementsprechend hoch war die Zahl der Todesopfer: Die Schätzungen schwanken zwischen 150 und 300 Toten, die Zahl der Verwundeten ist mindestens doppelt so hoch. Die israelische Luftwaffe attackierte außerdem Ziele an der libanesischen Mittelmeerküste sowie im Südlibanon und ließ sich auch von internationalen Friedensappellen von ihren weit übertrieben harten Angriffen nicht abbringen. Dabei drohen die wiederholten palästinensischen Raketenüberfälle auf nordisraelische Ziele weitere Überreaktionen der IsraeliSjZu provozieren: ein Teufelskreis der Gewalt und unmäßiger Gegengewalt, durch die Israel ein Stück weiter in die internationale Isolation geraten könnte.

• Das US-Repräsentantenhaus

verabschiedete am 17. Juli mit großer Mehrheit das von Präsident Ronald Reagan vorgeschlagene Verteidigungsbudget für das Jahr 1982: Mit 354 gegen 63 Stimmen votierten die Abgeordneten für das 136-Milliar- den-Dollar-Etat, das sind um

26.4 Milliarden Dollar mehr als die Verteidigungsausgaben des laufenden Jahres. Davon werden

52.4 Milliarden Dollar für Waf

fenbeschaffung (neue M-l-Panzer, zusätzliche F-I4-Kampf- flugzeuge für die Marine, Trident-Raketen), 20,2 Milliarden Dollar für die Erforschung und Entwicklung (Marschflugkörper und B-l-Bomberprogramm) sowie 63,3 Milliarden Dollar für den Unterhalt der Streitkräfte bereitgestellt. Weiterentwickelt werden soll aus Mitteln dieses Budgets außerdem das MX-In- terkontinentalraketen-Pro- gramm - ein System, bei dem die Raketen ständig auf unterirdischen Rollbahnen zwischen Abschußrampen hin und her transportiert werden sollen, um die Erfolgschancen eines sowjetischen Überraschungsangriffes zu verringern.

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