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Erfolgreiches — neu verwertet

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Was Regisseur Jean-Pierre Ponnelle mit Nikolaus Harnon-court in Zürich als „Idomeneo"-Konzept kreierte und dann auch in Wien zeigte und was er schließlich für die New Yorker „Met" und ihren Chef James Levine draus machte, ist jetzt auch bei den Salzburger Festspielen zu sehen: „Idomeneo", das Schlüsselwerk an der Wende von der barocken Opera seria zum neuen, subjektiven Personalstil Mozarts wird unter James Levines Leitung in der Felsenreitschule heuer und im nächsten Jahr gespielt.

Ein Remake eines Remakes also, oder wenn man will, die Neuverwertung eines erfolgreichen Regiekonzepts. Wieder hat Ponnelle seinen Stil sprechender Gesten um neue Details bereichert, wieder findet der Zuschauer auf der Bühne Ponnelles manieri-stisch-barocke Antike, diesmal vor allem eine mindestens acht Meter hohe Steinmaske des Gottes Neptun, der im „Idomeneo" Schicksal, Grauen, Zerstörung und Tod symbolisiert und durch dessen Mund die Leidgeprüften ein- und ausgehen.

Zugpferd der Aufführung ist Tenorweltstar Luciano Pavarotti, der im strengen Korsett dieser Partie an Glanz einiges einbüßt. In den Arien Lucia Popps und Trüdeliese Schmidts als Liebespaar Ilia und Idamante schwingt zitternde Erregung, wie Mozart sie den beiden komponierte. Elizabeth Connell kämpft sich durch ihre Partie der Elektra, enttäuscht aber vor allem in der exaltierten Arie „D'Oreste, d'Ajace".

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