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Eurokpmmunismus am Ende

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Als hätte es noch eines weiteren Beweises bedurft: die nach wie vor größte kommunistische Partei Westeuropas, die KP Italiens, ist auch nicht mehr das, was sie einmal war. Das von den Kommunisten initiierte Referendum über die Wiedereinführung der automatischen Lohnanpassung an die Lebenshaltungskosten (scala mobile) wurde von den italienischen Bürgern mehrheitlich abgelehnt.

Dieses Votum für die Regierungspolitik des sozialistischen Ministerpräsidenten Bettino Craxi kostet jeden italienischen Lohnempfänger im Schnitt immerhin umgerechnet rund 300 Schilling im Monat. Daß die Kommunisten selbst mit der Spekulation auf den Egoismus der

Bürger baden gegangen sind, ist nur ein weiteres Indiz für ihre rasante Talfahrt.

Noch vor zehn Jahren schien jede Regierung ohne Beteiligung der Kommunisten zum Scheitern verurteilt. Und für diesen compro-messo storico, den „historischen Kompromiß” mit den Christdemokraten, präsentierten sich die Kommunisten unter Enrico Berlinguer auch in einem neuen Gewände: die Formel vom ,JZuro-kommunismus” machte die Runde.

Berlinguer ist tot. Mit ihm wurde wahrscheinlich auch schon die Idee eines „demokratischen Kommunismus” zu Grabe getragen. Den französischen und spanischen Genossen geht's ja auch nicht viel besser.

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