Kampf gegen "Fake News": Europäische Tech-Allianz

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APA-Chef Clemens Pig hat das richtige Thema zur richtigen Zeit getroffen. Durch sein Buch „Democracy Dies in Darkness“ ist er neben Digitalisierungsexpertin Ingrid Brodnig der gefragteste Wanderprediger zur Frage, wie Künstliche Intelligenz und Desinformation die Medien und die Welt verändern. Der persönliche Erfolg des Geschäftsführers geht einher mit dem gestiegenen Gewicht der Austria Presse Agentur.

Das gilt längst weit über ihren Stellenwert als Nabel der hiesigen Medienlandschaft hinaus: Mit 75 Millionen Euro ist sie mittlerweile die umsatzstärkste national tätige Nachrichtenagentur-Gruppe des Kontinents – und Pig Präsident der „European Alliance of News Agencies“ EANA. Wenn er in dieser Position sagt, „Wir brauchen eine europäische Technologieallianz“ und erste Schritte dazu erwähnt, steckt mehr dahinter.

Denn das Agenturgeschäft lebt im Gegensatz zu Journalismus und Politik von Zurückhaltung: Ginge hier nicht wirklich etwas weiter, würde darüber nicht geredet. Um ein vor neun Monaten gestartetes Projekt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus Deutschland (ZDF), der Schweiz (SRG SSR), Belgien (RTBF) und Kanada (CBC) zur Entwicklung einer alternativen Social-Media-Plattform ist es hingegen wieder auffallend still geworden. Jedes Bündnis zur technologischen Emanzipation des Abendlandes gegen die digitalen Kolonialherren aus den USA und China benötigt letztlich politisches Powerplay.

Dass die EU dazu fähig ist, beweist sie mit ihren „Digital Services und Markets Acts“. Sie dienen vor allem der Transparenz, Kontrolle und Abwehr. Eine Tech-Konföderation zur Förderung von Eigenem als Stärkung im globalen Wettbewerb wäre ebenso wichtig. In sieben Monaten sind Europa-Wahlen. Eine Technologieallianz wäre jenes positive Thema, das es angesichts der multiplen Krisen dafür dringend braucht.

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