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Gulda - total!

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(Musikverein.) Gulda. Sein Publikum nimmt ihn, wie er ist. Und tobt jedesmal vor Begeisterung. Egal was Friedrich Gulda tut. Gleichgültig ob er mit der rechten Hand im - häßlich verstärkten -Clavichord und zugleich mit der Linken auf dem Steinway Erinnerungen an Barockmusik zuckersüß schmelzen läßt, ob er. Bach rattern läßt, zum eigenen „Kas-graben-Selbstgespräch“ vom Band auf der Flöte improvisiert oder mit Ursula in Schlagwerkgerassel eintaucht... Show gehört für Gulda dazu, um die Konventionen des Konzertbetriebs aufzubrechen. Wie er auch mit stärkster Uberzeugung seine eigenen (oft recht substanzarmen) Werke immer wieder in „Zusammenhänge“ rückt. In Zusammenhänge - so auch der Titel der Konzerte im Wiener Musikverein - mit Bach, Mozart, Debussy. Denn im Grunde ist es immer eine etwas monomane Selbstpräsentation: Gulda total! Das ist der Maßstab.

Und ein wenig wundert man sich doch, daß ein so fulminanter Interpret Debussy und ein so unvergleichlich einfühlsamer Kenner des mozartschen Klavierwerks (Fantasien c-Moll, d-Moll, Sonaten) sich manchmal auf so oberflächliche Paraden einläßt und sich mit so bescheidenen Zauberkunststückein zufriedengibt.

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