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Guter Rat ist langsam

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Institutionen haben ein zähes Leben - mitunter aber auch ein noch zäheres „Nicht-Leben“, wenn sie etwa noch gar nicht konstituiert sind. Der Akademische Rat etwa, im

Universitätsorganisationsgesetz neu gefaßtes oberstes Beratungsorgan des Wissenschaftsministers für die Belange der Universitäten.

Gute zwanzig Jahre ist es jetzt her, daß Minister Drimmel dieses Gremium schuf, als ersten Versuch einer gemeinsamen Gesprächsplattform zwischen Behörde und Wissenschaft. Es trat nicht oft zusammen, es dürfte manches Mitglied gegeben haben, das während der ganzen fünfjährigen Funktionsperiode nie in Funktion zu treten brauchte. Minister Piffl folgte dem Beispiel des Vorgängers. Der spektakulärste Akt dieses Gremiums war die Entgegennahme der Konzepte für die Klagenfurter Hochschule. Unter Hertha Firnberg flackerte das Lebenslicht nur noch kurz auf, um dann endgültig in der UOG-Diskus-sion zu verlöschen.

Denn mit dem Reformgesetz sollte auch der Akademische Rat eine neue Form erhalten, nicht mehr länger auf Professoren und Politiker beschränkt bleiben, demokratisch zusammengesetzt die Diskussion zwischen Gesellschaft und Hochschule anreichern.

Inzwischen ist das UOG nicht nur in Kraft getreten, sondern auch mit manchen Schmerzen wirksam geworden. Man bastelt bereits an einer Novelle, um die Wurzeln jener Schmerzen zu beseitigen. Und nun hat auch die Ministerin die von ihr zu nennenden Mitglieder des Akademischen Rates ernannt. Damit wäre die Gesellschaft komplett, seit 1. Dezember läuft die Funktionsperiode. Fünf Jahre lang sollen die Räte wichtige Gesetzesmaterien des Hochschul- und Forschungswesens begutachten und beraten. Von einer Einberufung, von einer Themenliste ist „dortamts“ noch nichts bekannt. Wir haben ja auch fünf Jahre Zeit...

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