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Kommt neuer Erdöl-Frühling2.

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Am 19. März tagen sie wieder in Wien, die Erdölminister der OPEC-Staaten. Wie sehr hat sich aber das Klima geändert, das solche Tagungen umgibt! Die westliche Wirtschaft zittert nicht mehr in Erwartungen drastischer Preiserhöhungen.

Man empfindet eher Schadenfreude: Sie werden sich nicht auf Produktionseinschränkungen einigen können, und die ölpreise werden fallen, so hofft man allgemein.

Schließlich wird Erdöl derzeit in Rotterdam auf dem freien Markt um 29,5 Dollar je Faß gehandelt. Der OPEC-Preis liegt hingegen noch bei 34 Dollar.

Zeichnet sich damit das Ende der Energiekrise ab? Können wir endlich erleichtert aufatmen und mit einer Wirtschaftsbelebung dank Kostensenkungen rechnen?

Wer so reagiert, hat nichts aus dem Erdölschock 1973/74 gelernt. Auch damals war es nach drastischen Steigerungen zu stabilen Preisen gekommen. Und man vergaß auf das Energiesparen, um 1979 aus dem Schlaf geweckt zu werden: Innerhalb kürzester Zeit verdoppelten sich die Erdölpreise.

So wohl eine Erdölpreissenkung unserer Handelsbilanz täte, so sehr müssen wir darauf bedacht sein, weiterhin Energie zu sparen. Denn wir bleiben bei Erdöl- und Erdgasimporten von politisch unzuverlässigen Lieferanten abhängig. Ob wir dazu aber auch bei sinkenden Preisen bereit sein werden?

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