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Nicht nur ein „armes Gräflein"

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Nach dem Ende der Stauferherr-schaft hatte das Interregnum das Reich ins Chaos gestürzt, das auch die Kirche in Mitleidenschaft zog. Papst Gregor X. forderte die Kurfürsten auf, endlich einen neuen König zu wählen, andernfalls er selbst einen Kaiser ernennen würde. Die sieben Kurfürsten einigten sich auf Rudolf IV. von Habsburg, einen scheinbar unbedeutenden Grafen aus dem schweizerischen Aargau.

Ottokar von Böhmen, der seine Herrschaft über Österreich, die Steiermark und Kärnten ausgedehnt hatte, spottete über das „arme Gräflein"-ersollte sich irren.

Rudolfs Sieg bei Dümkrut im

Marchfeld 1278 brachte Ottokar den Tod. Rudolf aber begründete hier die Herrschaft der Habsburger im Südosten des Reichs für die nächsten 650Jahre. Sein Sohn Albrecht, vom König belehnt, wurde der erste Habsburger als Landesherr in Österreich, 1298 der zweite Habsburger auf dem deutschen Königsthron.

Rudolf verheiratete seine sechs Töchter mit den führenden Fürsten Mitteleuropas und sicherte so die Dominanz seiner Familie ab. Er starb am 15. Juli 1291 — vor 700 Jahren - in Speyer, wo im Dom auf seinem Epitaph das erste Porträt eines deutschen Königs zu sehen ist.

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