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Nicht so empfindlich, bitte!

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Kirche und ÖVP- das ergibt anscheinend Endlosstoff für, .Mißverständnisse" und Empfindlichkeiten.

Immer wieder hört man Politiker der Volkspartei darüber klagen, sie fühlten sich als Christen in der Politik von ihrer Kirche verlassen. Am liebsten bekämen sie zweimal im Jahr einen päpstlichen Orden als permanenten Beweis ihrer Christgläubigkeit umgehängt - als ob nicht Handeln aus Überzeugung auch ohne ständiges Schulterklopfen möglich wäre.

Jetzt wieder, so hört man, gibt es Verstimmung in gewissen kirchlichen Kreisen, weil ÖAAB-Obmann Herbert Kohlmaier von einer ,,Belastung" des beiderseitigen Verhältnisses gesprochen hat.

Was hat Kohlmaier im ORF- Hörfunk (.Journal zu Gast") am{ 13. Juni wirklich gesagt? Auf die Frage, wie er sich dazu stelle, daß „die Kirche sich von der ö VP etwas

zurückgezogen hat" und „offener geworden ist der SPÖ gegenüber" meinte Kohlmaier:

„Das Verhältnis Kirche/ÖVP ist nach wie vor, belastet. Ich stehe aber auf dem Standpunkt, daß das Zurückziehen - das Wort ist nicht richtig - der Kirche aus der Politik richtig war. Es ist in meinen A ugen sogar unchristlich zu glauben, daß eine Partei das Christentum für sich in Anspruch nehmen kann."

Wozu man nur sagen kann: eine sehr ordentliche Formulierung und kein Grund zur Aufregung!

Und wenn Kohlmaier anschließend eine „bestimmte Übervorsicht" bei kirchlichen Äußerungen kritisch erwähnte und an die „kirchlichen Instanzen" appellierte, „man möge sich doch um die Sozialmoral mehr kümmern und ein bißchen weniger um die Sexualmoral" - dann hat er auch damit recht gehabt!

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