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Perspektive Donauraum

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Das Institut für den Donauraum, ursprünglich als reines Forschungsinstitut konzipiert, wurde vor vierzig Jahren über Initiative des Diplomaten Theodor Hornbostel gegründet und feiert demnach in dieser Woche in festlicher Weise, mit einer Grußbotschaft des Herrn Bundes-

Sräsidenten und einem Vortrag es Schriftstellers György Konräd, in den Bäumen des Palais Feste-tics sein Jubiläum. Ich habe die Präsidentschaft des Institutes 1988 übernommen und mich mit wenigen Mitarbeitern, wie Georg Bündel, bemüht, das Institut, dem nicht mehr die reichlichen Mittel, die ihm in der Vergangenheit aus verschiedenen in- und ausländischen Quellen zuflössen, zur Verfügung standen, aufrechtzuerhalten und vor allem das Erscheinen der Zeitschrift „Der Donauraum” zu garantieren.

Doch das Institut stagnierte, bis es dank einer großzügigen und weitblickenden Entscheidung von Erhard Busek möglich war, das Institut, das in Hinkunft nicht nur forschen, sondern auch lehren und Veranstaltungen durchführen soll, wiederzubeleben.

Gerade nach dem Zusammenbruch des Kommunismus, der zur Zeit der Gründung des Instituts nicht im entferntesten absehbar war, ist es mehr denn je notwendig, in unsere Nachbarländer auszustrahlen. Im Sinne dieses Auftrages erwies es sich als sinnvoll, das Institut in seinem Titel, vor allem aber in seiner Tätigkeit auf Mitteleuropa, auszudehnen, da dieser Begriff und die ihm zugeordnete Realität uns durch die veränderten Verhältnisse ebenfalls nähergerückt sind. So' demonstriert ein auch in dieser Woche stattfindendes Symposion über „Österreich und die Schweiz” diese neue Schwerpunktbildung.

Die Orientierung auf den Donauraum und auf Mitteleuropa hin ist auch ein Gegengewicht gegen die einseitige Anlehnung an Deutschland, mit dem wir in gutnachbarlichen Beziehungen, aber nicht in solchen der Abhängigkeit und Zweitrangigkeit leben wollen. Ohne der Nostalgie einer Be-stauration des alten Österreich oder einer Donauföderation zu verfallen, ist doch alles zu begrüßen und zu fördern, was die engere Verbindung mit diesen Bäumen und Menschen stärkt.

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