6985086-1986_23_18.jpg
Digital In Arbeit

Saikos Wiederkehr

Werbung
Werbung
Werbung

Der Residenz-Verlag unterzieht sich der Mühe, das Werk des 1962 verstorbenen Schriftstellers George Saiko wieder in Erinnerung zu bringen. Geplant ist eine Ausgabe sämtlicher Werke in fünf Bänden. Begonnen wird mit Band II, dem Roman „Der Mann im Schilf“.

Vor dem Hintergrund der Ereignisse des Jahres 1934 entfalten sich die Schicksale der Menschen. So unbarmherzig wie die politischen Auseinandersetzungen werden auch die persönlichen Konflikte der handelnden Personen ausgetragen. Vor dem Hintergrund des Bürgerkrieges gelingt es den Hauptfiguren des Ro-manes nicht, ihre persönlichen Probleme zu lösen.

Wer das Buch aufmerksam liest, wird feststellen, daß Saiko recht genaue Beobachtungen über den in der Gesellschaft herannahenden Faschismus liefert, nicht indem er über ihn schreibt, sondern indem er die seelischen Untiefen der Menschen darstellt.

Leider ist das Lesevergnügen nicht ganz ungetrübt, denn der Roman krankt daran, daß Saiko — ohne es notwendig zu haben — ganz offensichtlich so schrieb, als sei es ihm ein Bedürfnis, Musil zu gefallen, ohne jedoch dessen Pointierungssicherheit zu erreichen. Dadurch wirkt Saikos Stil mitunter gekünstelt und der Aufbau des Romanes zu konstruiert.

DER MANN IM SCHILF. Von George Saiko. Residenz Verlag, Salzburg 1985. 363 Seiten, Uu, öS 278,-.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung