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Die FPÖ nach Salzburg

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Die Anbotssituation auf den politischen Märkten in Österreich ißt weiterhin eine dyopolistische: zwei große Anbieter neben , einigen Außenseitern, die zwar Marken haben, deswegen allein aber noch nicht zu Markenartikeln geworden sind. Der einzige Außenseiter, dem es in den letzten Jahren gelang, ab und zu ins Geschäft zu kommen und die Funktion eines Katalysators der Koalitionspolitik zu übernehmen, ist die FPÖ.

Um neben den Großen bestehen zu können, kann sich ein Außenseiter zweier marktstrategischer, wenn auch konventioneller Methoden bedienen: Er kann eine bessere Ware anbieten (Qualitätskonkur- renz) oder seinen Anbotspreis unter jenen der Konkurrenten festlegen (Preiskonkurrenz). Die FPÖ hat sich seit Jahren dafür entschieden, sich der zweiten Methode zu bedienen und es „billiger” zu geben.

Der letzte Parteitag der Freiheitlichen war jedenfalls ein Parteitag der Preisermäßigung.

Seit ein sozialistischer Minister aus Gründen, die nie ganz aufgehellt werden können, eine „nationale Opposition” als Partei miterrichten half, ist es den Neonationalen, die sich unverständlicherweise für eine liberale Partei halten, eigentlich nie gelungen, einen großen Wählerstock zu gewinnen. Die letzten Wahlergebnisse ließen die Führer der FPÖ erkennen, daß die bisherigen Anbotsmethoden die Partei zuwenig attraktiv erscheinen lassen, und das trotz der Fehler der Koalitionsparteien. Die FPÖ ist weiterhin ein „Zünglein” an einer Zweiparteienwaage, deren Gewichte sich meist auch ohne das Dekagewicht des sich eifrig offerierenden „Züngleins” einfach durch den Einsatz des Gewichtes der politischen Vernunft ausbalancieren.

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