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Walesa frei

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Anfang vergangener Woche sah die Lage in Polen so düster aus wie eh und je seit Verhängung des Kriegsrechts am 13. Dezember 1981. Am 10. November, dem zweiten Jahrestag der Gründung der unabhängigen Gewerkschaft „Solidarität", kam es in etlichen Städten Polens zu Protestaktionen, das Militärregime schlug, wie erwartet, hart zurück und verhaftete 800 Personen. Indessen kam es nicht zu den umfassenden Streiks, zu denen die inzwischen verbotene „Solidarität" aus dem Untergrund aufgerufen hatte.

Einen Tag später, kurz nachdem der Tod Leonid Breschnews bekannt geworden war, platzte dann die Ankündigung von der Freilassung des seit elf Monaten internierten Arbeiterführers Lech Walesa wie eine Bombe. Die anfänglich geäußerten Befürchtungen, Walesa könnte vom Regime während seiner Internierung in einem Jagdhaus im Südosten Polens „umgedreht" worden sein, treffen wohl nicht zu. Die ersten Interviews jedenfalls deuten eher an, daß er ganz der „Alte" geblieben ist: mutig, witzig, kompromißbereit.

Daß die Kirche an der Freilassung Walesas entscheidend mitbeteiligt war, gilt als sicher. Mit Walesa hat sie einen populären Volkshelden auf ihrer Seite, der auch auf ihren Rat hört.

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