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Zu Neujahr Ahhado

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(Musikverein Wien; „Neu-jahrskonzert“ unter Claudio Ab-bado) Er zieht keine intellektuelle Bravourshow ab wie Lorin Maazel, er zelebriert keine Weihestunde von wunderbarer Schönheit wie 1987 Herbert von Karajan — Claudio Abbado musizierte mit den Wiener Philharmonikern die Werke der Strauß-Dynastie ernst und besinnlich, ohne alle Allüren. Er genoß die kammermusikalische Durchsichtigkeit und das kunstvolle Licht-und-Schatten-Spiel, aber er ließ es sich auch nicht nehmen, Steigerungen im Geprassel eines italienischen Riesenfeuerwerks gipfeln zu lassen.

Dementsprechend war auch das Programm konzipiert: die „Jonna Diana“-Ouvertüre des Altösterreichers Emil Nikolaus von Reznicek, ein Bravourstück in atemberaubendem Tempo. Die Walzer „Wo die Citronen blüh'n“ und „Seid umschlungen, Millionen“ tauchte Abbado in Farben, die an Gustav Mahlers Sympho-nik erinnerten. Ob Perpetuum mobile“ oder „Tritsch-Tratsch-Polka mit den Sängerknaben, diese Musik wurde mit all ihrer Sinnlichkeit beschworen. Ob da Abbados .Nachfolger“ — Carlos Kleiber 1989, Zubin Mehta oder Leonard Bernstein 1990 — wohl mithalten können?

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