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Zwischen den Zeilen

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Das Buch hat gegenüber dem Fernsehen einen unschätzbaren Vorteil, es läßt der Phantasie großen Spielraum. Der Leser kann sich von Personen, Spielorten, Ereignissen unter dem Motto „Die wahren Abenteuer sind im Kopf seine eigenen Vorstellungen machen, der TV-Konsument bekommt eine einzige Sicht der Dinge (nämlich jene von Drehbuchautor und Regisseur) Vorgesetzt.

Das jüngste Beispiel sind Thomas Manns Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (24. Jänner, FS 1). Die ersten beiden Teile dieses Fünfteilers stimmten zwar im großen und ganzen mit dem Buch überein, zogen sich aber langatmig dahin und wurden dem Mannschen Witz nur selten gerecht.

Da halfen auch die — bei Mann eher zwischen den Zeilen stehenden — nackten Tatsachen nichts, ohne die ein TV-Film in Zeiten wie diesen offenbar kaum mehr auskommt.

Zwischen den Zeilen muß man wohl auch jene Abmachung suchen, mit der in Jalta Europa zwischen den beiden Supermächten aufgeteilt worden sein soll.

Im „Club 2" (21. Jänner, FS 2) wurde diese Abmachung als Mythos dargestellt. Kein offizielles Protokoll hält sie fest. Und selbst wenn: Müßten sich kleine Staaten auf ewig an einen solchen Schacher der Großen halten?

,J?amilie Merian" (Montag, FS 2) hat sich leider verabschiedet — trotz mancher Unglaubwürdigkeiten und Übertreibungen wegen ihrer menschlichen Note und ihres Einsatzes (für Behinderte, für Stadterneuerung) ein Lichtblick im Programm.

Zum Unterschied von der Science-fiction-Serie .Mondbasis Alpha 1" (FS 2). Deren Realitätsbezug ist so verschwommen wie in einer Folge der Nebel, in dem aus Raumfahrern Steinzeitmenschen wurden...

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