Fremdenfeindlicher Anschlag vor Wahl in Italien

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Es war ein erschütternder Anschlag, der Italien einen Monat vor der Wahl ins Mark traf: Ein italienischer Rechtsextremer hatte am Samstag in Macerata, der Provinzhauptstadt der Region Marken, aus einem fahrenden Auto geschossen und sechs Afrikaner verletzt. Die Opfer - fünf Männer und eine Frau - stammen laut der Nachrichtenagentur Agi aus Mali, Ghana und Nigeria. Italiens Innenminister Marco Minniti verurteilte die Schüsse als von "Rassenhass" motivierte Tat. Der 28-jährige Angreifer wurde laut Medienberichten gefasst, als er einen faschistischen Gruß vor einem Denkmal für gefallene Soldaten in der 42.000-Einwohner-Stadt gezeigt habe. Zuvor habe er sich in eine italienische Flagge gehüllt. Im vergangenen Jahr ist der Verdächtige bei den Kommunalwahlen für die ausländerfeindliche Lega Nord angetreten. Die Tat wirft ein Schlaglicht auf die Stimmung in Italien, die vor der Parlamentswahl von Fremdenhass und Angst vor Einwanderung geprägt ist. Die Bilder von Booten mit Flüchtlingen sind seit dem Sommer zwar seltener geworden. Für viele Italiener gibt es aber grundsätzlich zu viele von "denen", also von Einwanderern, vor allem aus Afrika. Angeheizt wird die Stimmung von der Politik: Silvio Berlusconi nannte die Anzahl illegaler Migranten eine "soziale Bombe", die kurz vor dem Explodieren sei. Schließlich würden die Migranten ja gern Straftaten begehen. Der Chef der Forza Italia ist im Wahlkampf ein Bündnis mit ausländerfeindlichen Parteien wie der Lega eingegangen -in Umfragen liegt die Allianz vorne.

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