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Keine Zwischenlösung mehr

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Doch Moros großer Augenblick kam erst im Februar 1959, als Fanfani in kurzem Zeitabstand erst als Regierungschef zurückzutreten gezwungen war und dann auch das Parteisekretariat verlassen mußte. Im Kloster der Dorotheerinnen in Rom versammelte sich die Fronde. Ihre Abzahlung ergab, daß Fanfani in der Minderheit war. Die Einheit der Partei schien auf das äußerste kompromittiert zu sein. Als Nachfolger Fanfanis im Parteisekreta-Tiat schlug man Moro vor, der keiner bestimmten Gruppe oder Richtung angehörte und von dem man sich einen Vermittlungsvorschlag erwarten konnte. Niemand glaubte daran, daß der junge Professor aus Apulien die Geschicke der Democrazia Cristiana länger als

einige Monate lenken würde, bis der „richtige“ Nachfolger für Fanfani gefunden sei. Ein Übergangssekretär also. Das Provisorium dauert nunmehr seit mehr als vier Jahren, mit dem Ergebnis, daß niemand mehr ernsthaft an eine Spaltung der DC glaubt und daß heute niemand einen besseren Mann als Moro für den Posten des Parteisekretärs vorzuschlagen weiß. Mehr noch, man kann sich überhaupt keinen anderen auf diesem Posten vorstellen. Darum hat niemand ernsthaft an die Eventualität gedacht, daß Moro als Regierungschef auch eine Teilung der Gewalten anstreben könnte.

Ratlose Nenni-Sozialisten Doch so weit sind wir in diesem

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