Werbung
Werbung
Werbung

Missbrauchsdebatte

Die katholische Kirche will "lückenlos offen" mit sexuellem Missbrauch von Kindern durch Geistliche umgehen. "Wir wollen alles tun, um sexuellen Missbrauch aufzudecken", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, zum Abschluss der diesjährigen Herbst-Vollversammlung der katholischen Bischöfe in Fulda. Der aktuelle Fall in der Diözese Regensburg habe "die Augen offen gemacht, dass man in jedem Fall hart vorgehen muss", sagte Lehmann. "Der Opferschutz hat hier Vorrang." In Regensburg hatte Bischof Gerhard Ludwig Müller 2004 einen Geistlichen erneut als Priester eingesetzt, obwohl er 2000 wegen des Missbrauchs zweier Buben verurteilt worden war. Inzwischen wird er erneut des Missbrauchs beschuldigt. Lehmann verwies auf die Leitlinien zu diesem Thema, die die Bischofskonferenz 2002 in Kraft gesetzt hatte. Danach sollen wegen Missbrauchs verurteilte Priester nicht mehr mit Kindern arbeiten. Bischof Müller hatte erklärt, die Richtlinie greife nicht, weil Gutachter bei dem Priester keine "pädophile Fixierung" festgestellt hätten. Dazu erwiderte Lehmann, eine solche Differenzierung lasse sich den Leitlinien nicht entnehmen. Allerdings habe die Bischofskonferenz keinerlei Befugnisse zum Eingreifen und könne einzelne Vorfälle in den Diözesen auch nicht überprüfen. APA

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung