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Von Kardinal Dr. Franz König die furche, 19. 3. 2001

Allerdings lässt sich die Vermutung nicht von der Hand weisen, dass seitens der Glaubenskongregation eine deutliche Reserve zu bestehen scheint gegenüber dem neuen Thema des religiösen Pluralismus aus christlicher Sicht. Der Autor selbst, P. Dupuis, hat wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass er ... das kirchliche Lehramt voll respektiere. Der Vorwurf der Glaubenskongregation gegenüber dem Buch als Ganzes ohne konkrete Textbelege lässt den Verdacht aufkommen, dass der interreligiöse Dialog im Allgemeinen der Glaubenskongregation - im Gegensatz zum Papst und zum Konzil - kaum ein positives Anliegen ist. Daraus ist wohl zu folgern, dass in Zukunft in diesem Neuland der Theologie eine breite theologische Diskussion - vor allem auch aus christlicher Sicht - notwendig sein wird und möglich sein soll; das Recht der Glaubenskongregation, ja, die Pflicht, die ganze Diskussion mit kritischen Fragen zu begleiten, steht außer Diskussion. [...] - Der religiöse Pluralismus ... stellt uns heute erneut vor die Frage: Ist Jesus Christus ein großer Religionsführer der Menschheit, aber letztlich doch nur ein Mensch - oder spricht ein Vater im Himmel durch ihn, um so auf die letzten großen Fragen der Menschheit hinzuweisen und die Antwort zu geben. Das Letztere ist die Überzeugung der Christen.

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