Die Diskussion um eine Univer- sität für Niederösterreich hatte mit einer Willenserklärung des nieder- österreichischen Landeshauptman- nes am 14. Februar 1984 begonnen. Parallel zur Diskussion um eine eigene Landeshauptstadt für Nie- derösterreich mehrten sich die Stimmen derer, die zusammen mit einer Neuordnung der zentralen Strukturen dieses Landes auch die Gründung einer Donau-Universi- tät verlangten. Denn Niederöster- reich ist wie kein anderes Bundes- land für eine Universität mit neuen Organisationsformen, Inhalten und Kombinationen von Fachgebieten prädestiniert. „Die
Am 10. Februar hat Niederösterreichs Landesrätin Liese Prokop den Entwurf eines Jugendgesetzes der Öffentlichkeit vorgestellt. Man hört und staunt: Die beiden Begriffe Jugend und Gesetz, die einen schier unüberbrückbaren Gegensatz zu bezeichnen scheinen, sollen unter einen tragbaren Hut zu bringen sein?Es weiß doch jeder, daß die sogenannte Jugendrevolte hauptsächlich gegen eine Uberorganisation des Lebens und damit gegen eine alles umspannende Vergesetzlichung jugendlichen Tatendranges Sturm läuft. Welchen Nutzen, welchen Sinn sollte es nun haben, gerade dieser Jugend mit
Neue Wege, Markierungen, Alternativen und ähnlich benannte Aufbruchsversuche kennzeichneten in den letzten Jahren das Bemühen der politischen Parteien, neue gesellschaftspolitische Entwürfe zu erstellen.Allesamt waren sie von dem Bemühen getragen, die gesellschaftliche Entwicklung einzuordnen in die vertrauten Bahnen einer zwar nicht technokratischen, jedoch nicht minder kalten, theoretischen Machbarkeit.Das allerdings war auch ihr größter Fehler: Sie waren ohne spürbare Greifbarkeit lebendiger Bilder für das sehnsüchtig nach neuen Ufern ausschauhaltende Auge des krisengeschüttelten
Demokratiemüdigkeit und Politikverdrossenheit, Rückzug der Jugend in die Privatsphäre und ähnlich klingende Schlagworte gehören zum alltäglichen Vokabular ratloser Politiker. Einen Beitrag zu dieserSprachentwicklung leistete die sattsam bekannte Studie „Wertvorstellungen und Lebenskonzepte österreichischer Jugendlicher“ des österreichischen Cartell-Verbandes (ÖCVj vom Dezember 1978, deren brisante Ergebnisse bis heute auf eine umfassende Beachtung und entsprechende Konsequenzen warten. Im Rahmen einer Enquete der ÖCV-Bildungs- akademie vom 30. November bis 2. Dezember 1979 im
Wieder einmal sind die Sommerferien zu Ende gegangen, einmal mehr wirft ein Schulbeginn seine Schatten voraus. Schatten für den Religionsunterricht: So mancher Religionsprofessor stellt sich nun die bange Frage, wie viele Schüler sich dieses Jahr wieder vom Unterricht abmelden, wie viele fanatische Abwerber zu diesem Schulbeginn das Fach Religion und seine Lehrer verunsichern werden.
Die vom 23. bis 27. Mai Linz und seine LandstraBe in das farbenfrohe Bild des Couleurstudententums tau-chende Generalversammlung des ka-tholischen osterreichischen Cartell-verbandes (CV) darf einiges offentli-che Interesse erwarten.Weit iiber 100 Delegierte der dem CV angehorigen Studentenverbin-dungen werden iiber die Vorlage eines Grundsatzprogramms zu befinden haben. Der Wunsch, die Gesell-schaft nach christlichen Zielvorstel-lungen mitzugestalten, entspricht dem Leitspruch des fast schon ver-flossenen Studienjahres:„Wende oder Ende - Impulse fiir eine Gesellschaft von morgen.“
Ganz gleich, wie wir zum Ausgang der Volksabstimmung über die Inbetriebnahme von Kernkraftwerken im einzelnen stehen: Daß hier nicht nur über die Sachfrage abgestimmt wurde, sondern eine Reihe anderer Faktoren beim Zustandekommen dieses Ergebnisses eine Rolle gespielt haben, dürfte klar sein.Das überaus starke Engagement der Jugend in dieser Sache nährt die Hoffnung auf eine Signalwirkung, einen Bewußtseinswandel in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. So die Ablehnung der Kernkraft für Österreich nicht einer wirtschaftlichenVerantwortungslosigkeit entspringt, muß
Religion sei nicht Pflichtfach, katholischer Unterricht sei parteiischer Unterricht, verkündete die Wiener Landesgruppe der Jungen Generation der SPÖ in ihren Aufrufen zur Abmeldung vom Religionsunterricht zu Beginn des vergangenen Schuljahres. Und rief damit einen Sturm der Entrüstung auf der einen und Beschwichtigungshofräte auf der anderen Seite auf den Plan. „Kindische Forderung“ (Bundeskanzler Bruno Kreisky), „Griff in die Mottenkiste klassenkämpferischer Forderungen“ (Univ.-Prof. Norbert Leser) waren nur einige böse Reaktionen aus der Vätergeneration der provokanten
Spätestens die allseits konstatierte Zunahme durch Sinnlosigkeit verursachter moderner Neurosen (Viktor Frankl), des Suchtgiftmißbrauchs einer zwar lauten, aber im Inneren vereinsamten Jugend, das Aufleben nostalgischer Sitten signalisieren in nicht zu überbietender Deutlichkeit das Ende einer geistesgeschichtlichen Ära. Die Verabsolutierung menschlicher Planungsmächtigkeit und technischer Selbstherrlichkeit führt sich ad absurdum an der harten Realität der verschiedenen Schallmauern. Von der Energie- bis zur Rohstofflcrise blinken die Warnlichter einer überforderten Zivilisation.