„Können Sie sich vorstellen, daß der Kreisky a Knackwurst hinterm Schreibtisch aus'n Papierl ißt? Aber der Taus geht, wenn er an Hunger hat, hin zum Eisschrank und frißt die Sardinen aus der Dose.“ Mit diesen kräftigen Worten bemängelte Kreis-ky,Aktionist und Ästhet Reinhold Knoll gegenüber der Zeitschrift „pro-fll“ das Fehlen von Stil und ästhetischem Bewußtsein im schwarzen Palais in der Wiener Kärtner Straße.Das war im September 1975.Heute denken kritische Wähler anders (siehe untenstehende Kolumne). Der lange genug verspottete „Kleinbürger“, die „kleinkarierte
Es ist wohl kein Zufall, daß ein dieser Tage abgehaltenes Symposion der Volkspartei über die Möglichkeiten der direkten Demokratie in Österreich unter der Patronanz der noch von Schleimer installierten „Zukunftskommission“ stand: Zumindest dann, wenn man zu jener „Minderheit“ zählt, deren 950.000 Unterschriften gegen die Fristenlösung vom Bundeskanzler unter den Teppich gekehrt wurden, weiß man, daß über die bisher in Österreich praktizierte direkte Demokratie nichts Rühmliches zu berichten ist. Josef Taus hat sich nun darauf festgelegt, daß der Wähler - wenn es nach ihm geht - in Hinkunft nicht auf das Kreuzerl alle vier Jahre beschränkt bleibt.
Ob bereits bei den Nationalratswahlen 1979 im Ausland lebende österreichische Staatsbürger mittels Wahlkarte an der politischen Willensbildung in ihrer Heimat teilhaben können, ist noch ungewiß. Gewiß ist vorerst nur, daß die drei im Parlament vertretenen Fraktionen in mehr oder minder verbindlicher Form zugesagt haben, nun nach 25 Jahren einem der ältesten Wünsche der Auslandsösterreicher zumindest teilweise zu entsprechen: Sofern sie noch in Österreich einen ordentlichen Wohnsitz haben und vor allem die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, dürfen sie mit einer Wahlkarte
„Es wissen heute vielleicht viele nicht mehr, daß das meine Idee war und das Gesundheitsministerium das erste derartige Modell in Wien gestartet und finanziert hat.“ Frau Primarius Dr. Ingrid Leo- dolter, Bruno Kreiskys Gesundheitsministerin, hält in ihren Amtsräumen Pressekonferenz, verliest den vorbereiteten Text und spricht „von der mobilen Krankenschwester und vielen anderen Aktionen, für die ich mir unsachliche Kritiken gefallen lassen mußte.“Für ihre jüngsten Vorschläge über Rationalisierungsmöglichkeiten in Österreichs kranken Krankenhäusern, wird sich die Ministerin
Gibt es eine spezifisch christliche Wirtschaftsordnung, eine Wirtschaftsordnung, die sich als konkretes Ergebnis aus der christlichen Botschaft ableiten läßt?Auf den ersten Blick ist man versucht, die Frage mit einem schlichten „Nein“ zu beantworten und Wirtschaftsordnung Wirtschaftsordnung. sein zu lassen. Denn in der Tat enthält die Heilige Schrift keinen praktischen Leitfaden für angehende Wirtschaftspolitiker.Und doch brachte die Forumsdiskussion, die die Politische Akademie der Volkspartei zum Abschluß ihrer Eröffnungsfeierlichkeiten mit JoseJ Taus, Stephan Koren und vier
Die Sozialisten sind in keiner beneidenswerten Lage, wenn sie Ende dieser Woche mit rund 600 Vertretern des Wirtschaftsmanagements zu ihrer Konferenz in Linz Zusammentreffen: Die von den SPÖ-Zentralsekretären immer wieder totgesagte soziale Marktwirtschaft erfreut sich zwar nicht bester Gesundheit (welche Wirtschaft tut das auch?), immerhin aber lebt sie recht munter. Und, was den Genossen noch mehr weh tun müßte, jene Wirtschaftsordnung, von der im Parteiprogramm 1958 die Rede ist, die gibt es wirklich nicht.Ein Blick in dieses Programm genügt:Die Wirtschaftsordnung, die heute noch
Mit demvielbejubelten Schlußreferat von Josef Taus am Linzer Parteitag hat sich die Volkspartei gewissermaßen von sich selbst distanziert. Oder besser gesagt: Sie hat sich von dem Klischeebild gelöst, das ihr wegen ihrer Sozialpartnerrolle von den Sozialisten in den letzten Jahren immer nachhaltiger unterschoben wird, von dem Klischeebild, das die Volkspartei als Repräsentant der „Industriellen und Großagrarier” ausweist.Daß Taus sich seine ersten Sporen im Kummer-Institut verdient hat, daß er als sozialpolitischer Referent des ÖAAB eine stark sozialreformerische Note in den
Juso-Chef Albrecht K. Konecny hat die Rolle des Wolfes im Schafspelz mit jener des Schafes im Schafspelz vertauscht. Er ist als Abwiegler vom Dienst unterwegs, all die Wogen zu glätten, die Österreichs SPÖ-Kücken in der Debatte um den Religionsunterricht aufgepeitscht haben. Auch als gerichtlich bestellter Kurator des „Österreichischen Freidenkerbundes” (die FURCHE berichtete), der laut Konecny „ein paar hundert Leute” um sich schart, ist er nicht darauf erpicht, einen Weltanschauungskrieg in Österreich zu entfesseln: „Wir wollen keine Kirchenaustrittspropaganda starten.. .aber die Taufscheinkatholiken gehören zu den unsympathischsten Erscheinungen in diesem Lande…”
Der Ameisenhaufen ORF, schon unter Gerd Bacher über den Verdacht erhaben, eine Brutstätte von Loyalität und brüderlicher Zusammenarbeit darstellen zu wollen, bleibt, was er ist. Das 8. österreichische Kulturgespräch, das Gesandter Johannes Deng- ler diesmal nach Baden bei Wien einberief, ließ wieder einmal die für Außenstehende ach so behagliche Atmosphäre der unverhohlenen Spannungsfreude zutage treten. Jene Atmosphäre, die die Rundfunkgewaltigen wegen der - bei Gott nicht unbegründeten - Forderung nach einer „Reform der Reform der Rundfunkreform” in Saft geraten ließ und die