Der weltweit größte Goldförderer stellt die Arbeiten an einer chilenisch-argentinischen Mine in einem Erdbebengebiet vorübergehend ein. Ein Etappensieg Indigener gegen einen internationalen Konzern.Chile, Huasco-Tal, Herbst 2006: "Ich glaube, letztendlich schaffen wir das. Wenn nicht, dann .... dann ...“. Padre Enrique sucht nach Worten. "Um ehrlich zu sein, man ist ohnmächtig gegen die Maschinerie dieser Multis. Aber ich glaube, dass zum Schluss die Gerechtigkeit triumphiert. Und die Wahrheit.“ Padre Enrique lacht. Er lacht oft. Das Lachen ist seine einzige Erleichterung angesichts
Der Argentinier Ricardo Vargas klagt beim Obersten Gerichtshof Argentiniens die fehlende Umweltversicherung im Goldbergbau der Firma Barrick Gold ein – mit Aussicht auf Erfolg.Rodrigo Jiménez Castellanos stupst immer wieder seine Fingerspitzen aneinander. Er sitzt vor einer Wand, die ein halbes Dutzend Logos bedeckt: „Barrick – Minería Responsable“, „Barrick – Verantwortungsvoller Bergbau“. „Das Allgemeine Umweltgesetz schützt alle spezifischen Elemente der Umwelt. Veladero hält sich definitiv an dieses Gesetz“, sagt der Vizepräsident für Zusammenarbeit der Barrick
Drei Andengletscher werden - wie ursprünglich geplant - nicht mehr versetzt, doch das für Umwelt und Menschen riskante Goldschürfen geht weiter.Es gibt keine Mine, die nicht die Umwelt verschmutzt. Wer was anderes sagt, lügt!" Nelson verschränkt seine Arme, im Dämmerlicht seines kleinen Hauses hängt der Satz wie ein Urteilsspruch in der Luft. Hinterm Haus rauscht der Huasco-Fluss.Nelsons Haus steht in der Atacamawüste, am Fuße der Anden. Eine unfruchtbare Landschaft. Nur die Flüsse spenden Leben. Das Huasco-Tal, gut 800 Kilometer nördlich von Santiago de Chile, ist Nelsons Heimat:
Tania la Guerrillera - von der Konstruktion einer Heldin, 40 Jahre nach ihrem und Ches Tod.Offiziell perfekte kommunistische Heldin, inoffiziell wenig geliebt und skeptisch beäugt, unter Druck von oben öffentlich geehrt und insgeheim bewundert für ihre Verwegenheit und Unabhängigkeit. Damals Agentin, Emanze, Geliebte, doch heute? 40 Jahre nach ihrem Tod ist sie fast vergessen - Tamara Bunke, die "Tania la guerrillera", die "compañera de Che Guevara" mit schräg aufgesetzter Baskenmütze auf dunklem Haar."Also, das Wort Ikone kommt für mich überhaupt nicht in Frage!" Energisch schlug die
Nach der schweren Krise vor fünf Jahren gelang es Präsident Néstor Kirchner, das südamerikanische Land wieder auf Vordermann zu bringen. Nun stehen wieder Wahlen an, doch statt Kirchner selbst stieg seine Frau ins Rennen, mit guten Aussichten.Die Politik, die Institutionen und die Regierung müssen mit dem Volk wieder versöhnt werden," hatte Néstor Kirchner am 25. Mai vor vier Jahren den Bürgern versprochen. Der Mann aus Feuerland trat an diesem Tag sein Amt als argentinischer Präsident an - und ein schweres Erbe. Ihm könnte nun nach den nächsten Präsidentschaftswahlen im Oktober
Besuch in zwei Schulen, eine im früheren West-, die andere im ehemaligen Ost-Berlin. Und Gespräche über das gemeinsame und getrennte Deutschland mit Wessi- und Ossi-Schülern, die so alt sind wie die wiedervereinigte Bundesrepublik - 15 Jahre.
Unter drei chilenischen Gletschern wurde eines der größten Goldvorkommen der Welt entdeckt. Eine kanadische Minengesellschaft will jetzt das ewige Eis versetzen, doch die Bauern der Region fürchten um ihr Wasser.Karg zieht sich die Landschaft dahin. Gerissener Boden, Kakteen, Gestrüpp, Trostlosigkeit. Am Horizont die Hänge der Anden, bis zu 6.800 Metern hoch in dieser Gegend, der "Región III." in Chile. Auf den Kuppen blinkt der Schnee, Ewiges Eis. Wie grüne Querstreifen schlängeln sich üppige Täler durch die Halbwüste davor. Hier wächst Wein, hier sprießt Mais, hier weiden
Am 12. März 1945 starben Zehntausende bei einem Bombenangriff auf die deutsche Hafenstadt Swinemünde. Die Leichen wurden zum nahen Berg Golm gekarrt, der bis heute ein Berg des Anstoßes geblieben ist.Grau und kalt wird der kleine Berg daliegen und durch kahle Äste werden die Schemen einer Stadt zu sehen sein - Swinemünde, Swinojuscie. Dahinter das Meer. Gedämpft wird ein Trauermarsch erklingen und vom Wind nach drüben, nach Polen getragen werden. Mehrere hundert Menschen werden stehen, zwischen einzelnen Kreuzen, stumm und alt, Blumen in den Händen. Am 12. März 2005, Gedenkstätte
15 Jahre nach dem Ende der Diktatur tut sich Chile immer noch schwer mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit.Das ist ein Rückschritt aus Sicht der Menschenrechte, eine Verletzung unserer Verfassung", tobte minutenlang Pablo Rodríguez, Anwalt von Chiles Ex-Diktator Augusto Pinochet (1973-1990). Draußen, vor dem Obersten Gericht von Santiago de Chile jubelten derweil Angehörige der Opfer einer der dunkelsten Zeiten von Chiles Geschichte. Sie fallen einander in die Arme, schwenken Fotos ihrer verlorenen Eltern, Geschwister, Ehegatten. Über 3000 Menschen sind in der Diktatur umgebracht
Viviana Diaz, Präsidentin der Vereinigung Angehöriger verschwundener Häftlinge (AFDD), im Interview.Die Furche: Wie beurteilen Sie die Entwicklungen in Chile in den letzten Monaten?Viviana Diaz: Wir sind bei der Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen um vieles weitergekommen. Die Verurteilung der Führungsriege des Geheimdienstes dina ist ein Beispiel. Wir hoffen, dass diese Prozesse jetzt nicht durch die Sechs-Monats-Frist, die der Oberste Gerichtshof für Voruntersuchungen bei Verfahren zur Diktatur festgelegt hat, verhindert werden. Wir befürchten, dass diese Frist den Militärs in