WAR ICH EIN NAZI? Mit Beiträgen von neun Autoren und einer Einleitung von Ludwig Mar cus e. Rütten+Loening Verlag, München-Bern-Wien. Geb., 160 Seiten, DM 9.80.
Den Historikern waren aus den verschiedenen Aktenveröffentlichungen und Nachkriegsprozeßakten die Aussagen des ehemaligen Hohen Kommissars des Völkerbundes für die Freie Stadt Danzig, Prof. Carl J. Burckhardt, wichtige Hinweise zur Geschichte und Vorgeschichte des zweiten Weltkrieges. Deshalb ist e* begrüßenswert, daß Prof. Burckhardt, nachdem die Hochflut der sogenannten „Memoiren“ abgeebbt scheint, sein Erinnerungswerk über die schwere Mission in Danzig vom Februar 1937 bis zum Kriegsausbruch erst jetzt abschloß. Er konnte nicht nur seine eigenen Erlebnisse auswerten, sondern
WUNDER, VISIONEN UND MAGIE. Von Zsolt Aradi. Otto-Müller-Verlag, Salzburg 1959. 384 Seiten. Preis 94 S.Hinter dem Titel möchte man aufs erste eine Zusammentragung sensationeller Schaudergeschichten vermuten. Daß aber selbst Gemelli das Buch mit einem Vorwort auszeichnet, weist gleich auf die richtige Spur. Dem oft so dunklen Kapitel des Magischen, Visionären und „Wunderhaften“ wird grundsätzlich zu Leibe gerückt und klar gesondert, was noch im Bereich menschlichen Kraftfeldes liegt, was auf teuflischen Einfluß zurückgeführt werden muß und was schließlich Erweis göttlicher Macht
Der Nationalsozialismus. Dokumente 1933 bis 1945. Herausgegeben, eingeleitet und dargestellt von Walther Hofer. Fischer-Bücherei, Frankfurt. 385 Seiten. Preis 3.30 DM.Prof. Walther Hofer, der an der Freien Universität und der Deutschen Hochschule in Berlin wirkt und dem wir bereits eine gehaltvolle Studie über den Kriegsausbruch 1939 verdanken, hat die Zusammenstellung und den Kommentar dieser Dokumenten- ausgabe übernommen. Sie darf als geglückt betrachtet werden, weil sie tatsächlich eine schmerzlich empfundene Lücke ausfüllt und, angesichts der Fülle der nur den Fachhistorikern
Hitler. (Eine Studie über Tyrannei.) Von Alan Bullock. Droste-Verlag, Düsseldorf, 838 Seiten. — Adolf Hitler, mein Jugendfreund. Von August Kubizek. Leopold-Stocker-Verlag, Graz. 352 Seiten.
Mit Recht erwartete man vom zweiten Band des Werkes von Görlitz mit Spannung, wie der Autor die so schwierige Materie von der Wende von Stalingrad bis zur totalen Kapitulation meisterp würde. Es kann gleich vorweg- gesagt werden, daß Görlitz nicht enttäuscht hat, sondern mit sicherem Griff die wichtigsten Phasen der Endentscheidung des Krieges heraushebt und unter Verwendung auch der kleinsten Hinweise meisterhaft schildert. Der Italienfeldzug und der Sturz Mussolinis sowie die unglückliche Offensive bei Kursk, dieser „Schwanengesang“ der deutschen Panzerwaffe, leiten über zu der
Das war Wien In der zweiten Aprilhälfte 1945: die Glutwelle der Schlacht war eben über die Stadt hinweggebraust. Trümmer, rauchende Brandstätten, Chaos und Zerstörung, und dazwischen das erste schüchterne Regen des Versuches, wieder Ordnungsfaktoren aufzubauen. Hunderte ' und tausende Menschen, die das Geschick des Krieges in die inneren Stadtteile ge-, zwungen hatte, irrten durch die Etappen-j linien der russischen Truppen, die noch | vor St. Pölten kämpften, zu ihren Wohn-; statten. Oft drängten sich in den un-; zerstört gebliebenen Häusern bei Freun-, den und Bekannten viele