Zwischen dem 16. und 18. September 1968 waren westliche Korrespondenten Gäste in der Hauptstadt der Moldauischen Unionsrepublik, in Kischinev (Chisinau). Zuständige Behörden des Kreml hatten die Einladung in einem Augenblick ausgesprochen, als die Weltpresse von der Bedrohung Rumäniens durch Massierung von rund 14 sowjetischen Divisionen entlang der Pruth-Grenze gegenüber Rumäniens schrieben. Wenige Beobachter vermerkten gleichzeitig, daß diese Einladung zugleich eine Moskauer Demonstration gegenüber Rumänien war: Die westlichen Korrespondenten kannten nämlich nicht bloß
Hat man sich eingebildet, es könnte mit ein bifjchen mehr Wohlstand hier und ein bifjchen mehr Weltanschauung dort sein Bewenden haben! Auch der reiche Kornbauer im Evangelium, Lukas 12, tat einen Blick auf den eingefahrenen Erntesegen und sagte: „Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iį, trink und habe guten Mut." (Es reichte dann nicht einmal für die folgende Nacht.) Wundert man sich aber, wenn diese Jugend noch bereitwilliger und fast mit Todesverachtung am ideologischen Dörrgemüse aus dem 19. Jahrhundert kauf, bevor sie dem geist- und seelenlosen Materialismus der Wohlstandskrämer nach läuft)
Bis jetzt hat der sogenannte Westen im Grunde noch gar nicht zur Kenntnis genommen, daß etwa das frühere Wiener Generalsekretariat des Weltgewerkschaftsbundes seinen Sitz in Prag genommen hat. Man übersieht auch geflissentlich die Tatsache, daß ökumenisch-kirchliche Veranstaltungen in Prag verankert sind (und eigentlich nach Wien verlegt werden sollten, um glaubwürdiger zu sein). Man nimmt ebensowenig zur Kenntnis, daß der Alltag in diesen Ländern Einrichtungen für ein vernünftiges Zusammenleben von Staaten, Völkern, nationalen Gruppen seit vielen Jahren entwik- kelt hat.
Die sowjetischen Berater sitzen bis zur Stunde recht zahlreich in Prag und in den wichtigsten Zentren. Doch sie intervenieren nicht und mischen sich offiziell in innerstaatliche Angelegenheiten der Ost- mitteleuropäer gegenwärtig nicht ein. Noch im Dezember 1967 — vor drei Monaten — wußte man von einem Blitzbesuch Breschnews und Podgornys in Prag. Damals setzte der Kreml schweres Geschütz ein, um Antonin Novotny als den Vertrauensmann in seinen vielen Posten zu halten. Diese Wünsche sind inzwischen überholt. Doch keine öffentliche Kundgebung, keine Erklärung und Zeitungsmeldung
Die Zahl der Konferenzen und Einzelbesprechungen unter KP- Führem und Bruderparteien steht allmählich im umgekehrten Verhältnis zu der unumschränkten Machtvollkommenheit der KP der Sowjetunion gegenüber weiteren 81 Kommunistischen und Arbeiterparteien. Väterchen Stalin saß allein in seiner Kremlkammer und alle Kommunisten der Welt führten devot den Befehl des vorderasiatischen Despoten aus. Doch die Zeiten ändern sich …Kaum hatten die Rumänen in Budapest am 29. Februar mit dem gewünschten Aufsehen die Konsultativkonferenz der 66 Parteien verlassen, erhob sich die Frage: Wird
In Athen bemühen sieh gegenwärtig die wichtigsten diplomatischen Vertretungen der kommunistischen Sphäre um bessere, normalisierte Beziehungen und geben einander fast die Türklinke in die Hand. Sie folgen damit einigen westlichen Staaten auf dem Fuße, die ihren Botschaftern den Auftrag zur Wiederanknüpfung abgebrochener diplo matischer Gespräche gaben.Was ist geschehen? Ist die rechtsgerichtete Militärdiktatur Griechenlands etwa keine Diktatur mehr? Oder habe die Diktatoren Osteuropas erkannt, daß es sich schließlich in Athen auch um ein autoritäres Regime handelt? Der vertrauende
Italiens Botschafter und Konsul in Wien erschienen zu der am 7. Jänner 1968 unter dem Ehrenschutz der albanischen Botschaft im Österreichhaus, Wien I, veranstalteten Feier Skanderbegs. Seit einem Menschenalter konnte sich niemand entsinnen, daß ein italienischer Diplomat eine Nationalfeier der Volksdemokratie Albanien durch siein initiatives Erscheinen geehrt hätte — allzu böse wirkt beiderseits die Erinnerung an manche Wechselbeziehungen nach. Aber auch zu der großen Festsitzung der Universität Tirana zum Todestag Skanderbegs — er starb am 17. Jänner 1468 — waren 70
Ueberlege wohl, Ilarion I Du hast gefehlt, man wird dir deine Fehler vergeben. Siehe, wie unser Volk arbeitet und sich ein noch wunderbareres Leben schafft… Nur du bist bar all dieser Freuden, weil es schädliche .Verkündiger” und eingebildete .Götter” so wollen… Ich rate dir, Zeitungen zu lesen, aus ihnen wirst du über den Fortschritt unserer sowjetischen Wissenschaft erfahren. Denn bei uns, im Lande der Sowjets, wurden die ersten Sputniks des Erdballs geschaffen … wurden das atomare E-Werk und der Eisbrecher mit Atomantrieb erbaut. All das ist mit den Händen des Sowjetmenschen