Hatten sich noch anläßlich der letzten Hochschülerschaftswahlen 12 Fraktionen der Wahl gestellt, so werden diesmal 14 Listen auf Stimmenfang gehen; der „Fraktiönligeist“ feiert — rechts wie links — fröhliche Urständ, wobei nicht nur die bereits bestehende Aufsplitterung vergrößert wurde, sondern auch die Palette der Wahlwerber durch einige mehr als dubiose Fraktionen ergänzt wurde. i
Obwohl die Hochs chul-Wahlen erst am 21. und 22. Mai stattlinden werden (an zwei Tagen deshalb, weil ein Wahltag vorlesungsfrei sein muß), will seit der dubiosen Abwahl des Zentralausschußvorsitzenden Schneider keine Ruhe im Gremium der österreichischen Studentenvertreter einkehren. (Siehe auch FURCHE 48 und 50/74).Am spektakulärsten war zuletzt die „Invasion“ des abgewählten Vorsitzenden Schneider und anderer ÖSU-Fimktionäre in das Büro des nunmehrigen ZA-Vorsitzenden (und ÖSU-Dissidenten) Keckeis. Über diese Aktion gibt es zwei Versionen:Keckeis und Mayer behaupten, daß sich
Das Einleitungsverfahren ist in vollem Gang; auch in der Steiermark hat es inzwischen begonnen, während es in Wien vorläufig mit 20. Dezember terminisiert ist. Ein Sprecherder „AktionLeben“ erklärte unlängst, daß man bis Ende 1974 mit guten 500.000 Unterschriften rechnet, die bis Ende Jänner 1975 auf 600.000 anwachsen sollen. Die Zahl der Unterschriftswilligen ist zwar von Bundesland zu Bundesland stark verschieden, dennoch ist kaum mehr an der Tatsache zu zweifeln, daß das Volksbegehren (in seiner Endphase) die Stimmenanzahl des bisher erfolgreichsten österreichischen
Ein ministerieller Paukenschlag hat die Unsicherheit in der österreichischen Hochschülerschaft eher vergrößert denn verringert: wie erinnerlich, war die Abwahl des ÖSU- Vertreters Schneider als ÖH-Vorsitzender mit 37 zu 15 Stimmen erfolgt, wobei nicht nur RFS und VSStö, sondern auch neun ÖSU-Mandatare gegen ÖSU-Schneider stimmten. In der Folge stellte sich heraus, daß sieben Vertretungsvollmachten gefälschte Unterschriften enthielten.Auf Grund der langjährigen Spruchpraxis des Verfassungsgerichtshofes sind jedoch Wahlverfahren als ungültig anzusehen, wenn ohne die erwiesene
„In der ÖH herrscht das Chaos.“ — „ÖH weiter ohne Vorsitzenden.“ — „Studenten wählten ÖH-Chef.“ — „Gefälschte Vollmachten.“ — „ÖSU von Spaltung bedroht.“ Das ist nur eine kleine Auswahl von Schlagzeilen, die derzeit zur Kunzcharak- terisierung der Situation in der österreichischen Hochschülerschaft verwendet werden.In der Tat muten die Vorgänge abenteuerlich an: Da wird zum erstenmal in der Geschichte der Hochschülerschaft ein Vorsitzender des Zentralausschusses (ZA) abgewählt, wobei — infolge der Mandatsverteilung — auch Mandatare der eigenen
Von 23. bis 25. Mai wird der österreichische Cartellverband (ÖCV) seine 17. Cartellversammlung in Innsbruck abhalten; eine „CVV“ — wie es im CV-Fachjargon heißt — die in mehrerer Hinsicht von besonderer Bedeutung ist.Schon in der letzten FURCHE haben wir auf die Pikanterie hingewiesen, die sich durch die Kandidatur der zwei Farbstudenten Lugger und Kirchschläger ergeben hat. Neben seiner Mitgliedschaft im MKV ist Lugger auch noch Mitglied der ältesten CV-Verbindung Österreichs, der Austria-Innsbruck, die noch in diesem Monat ihr 110. Stiftungsfest feiern wird. Kandidat Lugger
Eine typisch österreichische Affäre erhitzt zur Zeit die ohnehin spannende Innenpolitik: die sogenannte „Affäre Spann“. Typisch österreichisch deswegen, weil sich in der Zwischenzeit die Fronten derart verhärtet haben, daß der unbefangene Beobachter den Eindruck gewinnen muß, hier sollen wieder einmal nackte parteipolitische Interessen der Sachlichkeit geopfert werden.Ein österreichisches Nachrichtenmagazin hat sich der Angelegenheit mit großem Elan angenommen und wurde auch prompt beschlagnahmt; ob zu Recht oder Unrecht, läßt sich gegenwärtig schwer sagen — sicher ist
Sehr zum Erstaunen vieler innerhalb und außerhalb des Verbandes Stehender, gelang es dem CV kürzlich, ein kräftiges Lebenszeichen zu geben. Unter der Gesamtleitung von Ernst W. Marboe fand in den Räumlichkeiten der Studentenverbindung „Bajuvaria“ eine permanente 72-Stunden-Veranstaltung unter dem Titel „Panoptikum“ statt. Ein Experiment, das deutlich zeigte, welche Kräfte im CV noch schlummern, war es doch unmittelbar nach dem Wahlsieg der Sozialisten sehr ruhig um den CV geworden.