Er bekannte in seinem autobiographischen Buch „Weißku-nig", wonach er Zeit seines Lebens getrachtet hatte: durch im Gedächtnis haftende Handlungen nach dem Tod nicht vergessen zu werden. Tatsächlich gilt Maximilian I., erwählter Bömischer Kaiser ohne Kaiserkrönung in Born, als einer der populärsten Herrscher. So feiert ganz Tirol - vor allem aber die Landeshauptstadt Innsbruck -heuer mit dem fünfhundertsten Geburtstag des „Goldenen Dachls" auch den Bauherrn Maximilian, der den mit einem Dach aus 2.738 feuervergoldeten Kupferschindeln und schönen Beliefs geschmückten
Wieder einmal hindert historisches Unverständnis lokaler Politiker die Revitalisierung einer Künstler-Gedächtnisstätte: Die (kostenaufwendige) weitere Restaurierung des Schlosses Atzenbrugg wurde von der Gemeinde abgelehnt.
Viele Städte hat Wolfgang Amadeus Mozart während seines kurzen Lebens bereist. 26 europäische Städte schlössen sich nun unter der Patronanz der UNESCO zum Projekt „Mozarts europäische Reise” zusammen, mit Konzerten, Opernaufführungen, Gesangs-und Kompositionswettbewerben.In Pavia fand im September 1990 ein Symposion über „Musik, Kultur und Gesellschaft in der Lombardei zur Zeit Mozarts” statt, das inhaltlich mit dem für Oktober 1991 vorgesehenen Mannheimer Symposion über „Mozart in Mannheim” koordiniert wurde. Zürich organisierte im Jänner 1991 eine Tagung über den
Der neue Kishon ist eine satirische Abrechnung mit dem in Osteuropa kläglich gescheiterten kommunistischen System und eine witzig klingende Anklage gegen westliche Intellektuelle und Künstler, die über Jahrzehnte aus der Entfernung als Prediger des roten Regime aufgetreten sind. Rückblickend schildert er in bekannt pointiertem Stil seine Jugend im stalinistischen Ungarn, wo er zwar als vielversprechende literarische Hoffnung gepriesen worden ist, aber trotzdem nicht leben wollte. Da das Buch nicht als Autobiograf ie verstanden werden soll, schlägt der über Wien nach Israel emigrierte'
Am 26. Dezember 1890 starb Heinrich Schliemann, der Pionier der modernen Archäologie, der Ent- deckung Troias, ein Mensch, der seine Funde mehr bewunderte als es die Zeitgenossen taten, und der deshalb auch wie ein PR-Mann unserer Tage darüber reportierte. Nach unzähligen Biographien und Romanen über diesen Amateurfor- scher des 19. Jahrhunderts erschien rechtzeitig zu seinem hundertsten Todesjahr die Neuauflage eines von zehn seiner Werke. Es behandelt die ersten Grabungsjahre des deutsch-amerikanischen Erfolgs- menschen in Hissarlik-Troia und bezeugt sowohl die literarischeBegabung des
(Hermesvilla, Wien; bis 24. Fe- bruar 1991) „Erotik-Versuch einer Annäherung" nennt sich die Aus- stellung des Historischen Museums der Stadt Wien und der Wiener Stadt- und Landesbibliothek und verführt - durch die erste Hälfte des Titels - zumal jugendliches Publikum in den Lainzer Tiergar* ten. Dieses stellt jedoch bald fest, daß es sich wirklich nur um einen Versuch der Veranstalter handelt, diese von verschiedenen Religio- nen und philosophischen Strömun- gen divergierend interpretierte Erscheinungsform der Liebe dar- zustellen.Was die Exposition bietet, zählt bis hin zu einigen
(Österreichische Galerie - Unteres Belvedere, Orangerie; bis 27. Mai) Bloß vorübergehend bietet sich die Gelegenheit, die bei durchfallendem Licht wie Edelsteine leuchtenden Scheiben des Kreuzigungsfensters von St. Stephan in Wien aus nächster Nähe zu betrachten. Buchstäblich in letzter Minute hat das Bundesdenkmalamt die durch sauren Regen schwer beschädigten Glasmalereien von der Südseite des Chores abmontiert und in einem einjährigen Arbeitsprozeß restauriert. Ehe sie wieder zusammengefügt und mit einer Außenschutz-verglasung eingesetzt werden, sind sie nun aus der
Unter den 150 Teilnehmern aus neun europäischen Ländern, die sich vom 19. bis 28. Februar mit typischen Exponaten bei der Monsterschau des „Zweiten Internationalen Salons der Museen und Ausstellungen" (SIME) im Pariser Grand Palais selbst darstellen, befinden sich dieses Mal auch zwölf österreichische Museen.Stellvertretend für ihre Bestände entsandten das Kunsthistorische Museum, die Österreichische Galerie, das Völkerkunde- und das Theatermuseum, das Museum für moderne und das für angewandte Kunst, die Gemäldegalerie der Akademie für bildende Kunst, das Historische
240 Geschichten beziehungs- weise Aphorismen sind das Ab- schiedsgeschenk des 1987 an einem Herzversagen verstorbenen Jesui- tenpaters und Exerzitienmeisters Anthony de Mello aus Lonavla in Indien. Bevor er das Flugzeug nach den USA bestieg, hatte er nämlich noch der Redaktion dieses zunächst unter dem Titel „The Prayer of the Frog" auf Englisch erschienenen Bandes gegeben. In einem New Yor- ker Hotelzimmer brach er dann infolge eines Herzversagens tot zu- sammen.Wie alle seine bereits verlegten Werke und mündlich überlieferten Witze, die er vor einem großen Forum unermüdlich zu
(Gmundner Festspiele, Schloß Weyer, 1. Serenade) Auf Kulturtourismus setzend veranstaltete die Traunsee-Stadt Gmunden mit ihren mittelalterlichen Patrizierhäusern und den aus verschiedenen Bauperioden stammenden Schlössern heuer zum dritten Mal Sommer-Festspiele. Die künstlerischen Vorstände des Vereins Ars Lyrica, Johannes Jokel und Alfred Werner, wählten dafür Spielstätten aus, die in der Tat mit jenen der internationalen Festivals konkurrieren können. Dazu gehört vor allem das zauberhafte Schloß Weyer, in dessen geschmackvoll restauriertem Arkadenhof das 1060 gegründete
(Gmundner Festspiele, Volksbank-Galerie und Stadttheater, Oskar Czerwenka „Lebenszeiten“) Gemalt hat der Wiener Kammersänger, in Vöcklabruck beheimatete und in Gmunden zur Schule gegangene Oskar Czerwenka schon vor * Jahrzehnten, seit 1976 stellt er seine Bilder auch aus. Früher waren sie zwar reichlich abstrakt, doch relativ gegenstandsbezogen, später „nicht gegenständlich“, jetzt nennt er seinen Dialog mit der Leinwand „Free Painting“ und seine 1988/89 geschaffenen und bis 2 9. September ausgestellten Ölgemälde beziehungsweise Ölkreide-Skizzen entweder „Ohne Titel“
Was früher, ehe er noch vernachlässigt worden ist, der Prater den Wienern bedeutet hat, das ist für die Münchner der 1789 eröffnete Englische Garten. Dichter, Schriftsteller und Historiker schwärmten und schwärmen von ihm. In Gedichten, Romanen, Feuilletons, Briefen und Tagebuchaufzeichnungen priesen sie das zwischen Isar und Schwabingerbach künstlich gestaltete Stück Natur. Der Amerikaner Benjamin Thompson, späterer Reichsgraf von Rumford, sowie der Hofgärtner Friedrich Ludwig Sckell hatten es im Auftrag des Kurfürsten Carl Theodor mit Tannen, Ulmen, Eschen, nordamerikanischen
Der Abgang des 65jährigen Ersten Direktors des Kunsthistorischen Museums und Leiters der Gemäldegalerie, Hermann Fillitz, sowie der des 46jährigen Dieter Ronte vom Museum Moderner Kunst (über ihn berichtete die FURCHE Nr. 28 exklusiv bereits am 14. Juli) machen es deutlich: Wer mit Ambition ein Bundesmuseum führt, lebt bei kleinem Salär „in Lust und in Frust“. Denn zu lange wurden die Gebäude, in denen Samm-lungenvon Weltruf aufbewahrt werden, sträflich vernachlässigt, zu sehr ist nach wie vor das Verwaltungssystem versteinert, zu wenig dynamisch werden — siehe Messepalast —
(Schallaburg/N iederösterreich; bis 15. Oktober) Als niederösterreichisches Kulturzentrum präsentiert die Scha llaburg nun außer der Schau über die Balten im Waffenkeller und jener über das Prager Barock im Hauptgebäude auch im zweiten Stock des Renaissanceschlosses eine von der UNESCO finanzierte Exposition: die vom Umfang her kleine, inhaltlich aber hochkarätige Ausstellung mit dem Titel „Antike koptische Textilien“.Die Objekte haben private Sammler aus Nieder- und Oberösterreich zur Verfügung gestellt. Wenn sie auch nicht zu den Paradestücken unter den an feine Knüpfteppiche
Das Sprengel-Museum in Hannover, BRD, sucht einen neuen Direktor. Als Favorit für diesen Posten gilt Dieter Ronte, der erfolgreiche Leiter des Wiener Museums Moderner Kunst, mit dem bereits abklärende Gesprächegefährtwordensein sollen.Von dem 1943 in Leipzig geborenen Ronte, der vor seiner Wiener Tätigkeit die Graphische Sammlung in Köln geleitet hat, konnte keine Stellungnahme eingeholt werden. Weder im Palais Liechtenstein noch unter seiner Privatnummer war er derzeit erreichbar.ImWissenschafts-ministerium weiß man nichts von den Verhandlungen Rontes, geschweige denn von einem
„Wenn das Gespräch auf unsere Herkunft kam, pflegte mein Vater zu antworten: ,Wir sind französische Fürsten, die in Italien regieren.1 Wir stammen aus Frankreich; geboren bin ich im heutigen Italien, aufgewachsen bin ich in Österreich, später kamen die Schulen inBayem und England. Meine Mutter ist Portugiesin, meine Großmutter Deutsche: das zeigt, daß wir doch eine ziemliche Mischung waren, wie es halt bei uns in Österreich vielfach der Fall ist."Diese Worte stammen von Kaiserin Zita von Habsburg-Lothringen. Man konnte sie 1972 in der Feraseh- dokumentation „Die Kronzeugin“
Das neugegründete Museum Arbeitswelt in Steyr ist nicht das einzige revitalisierte Areal in der weit über die Grenzen berühmten Stadt der Eisenherren, des Eisen-und Kunsthandwerks. Nahezu die gesamte Vorstadt Steyrdorf mit Wieserfeld und Wehrgraben - das sind 220 Wohnhäuser von 280 Objekten — wurden wegen ihrer geschichtlichen, künstlerischen und kulturellen Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt und werden um Millionenbeträge saniert.Bislang hat man in das Fmeu-erungsprogramm des im 16. Jahrhundert gegründeten Steyrdorfes 150 Millionen Schilling investiert. Für Fassadenrenovierungen
Ephesos, die erste und größte Metropole der römischen Provinz Asia und Residenz der römischen Prokonsuln, war im Laufe ihrer langen Geschichte mehr als nur die Stadt des siebenten Weltwunders, in der die Muttergöttin Artemis verehrt wurde. Ephesos, im Westen der heutigen Türkei unweit von Izmir gelegen, gilt neben Jerusalem, Antiochia, Thessaloniki, Korinth und Rom auch als ein Zentrum und eine Keimzelle des frühen Christentums, wo von 54 bis 56 der Apostel Paulus wirkte.In der Heiligen Schrift (Apostelgeschichte 19/23 ff.) wird geschildert, welchen Proteststurm die Predigten des Paulus