Die europäische Erstaufführung des im wahrsten Sinne des Wortes „unverhüllten Sittenbildes“ des australischen Literatur-Nobelpreisträgers Patrick White „Big Toys“ (Große Spielzeuge) in Vienna's English Theatre zeigt die korrumpierende Verfilzung und Verquickung freizügigen Geschlechtslebens mit politischem Managertum und kommerziellem Machtstreben. In den Händen einer verantwortungslosen, aber tonangebenden Schickeria werden Menschen dabei ebenso zu großem Spielzeug wie glänzender Schmuck oder rasante Autos, mit denen die Mitwelt unter fast kriminellen Aspekten zur Erreichung
Freunde des Sports können sich, über den „Kundendienst“, den ihnen das Fernsehen in der letzten Zeit erwies, wahrlich nicht beklagen. Denn ihnen zuliebe wurde ein ganzes montägliches Abendprogramm umgekrempelt, und an Stelle des gewohnten Krimis erlebten wir das Finalspiel der Ländermannschaften von Jugoslawien und Italien nebst darauffolgenden Berichten von der Österreichrundfahrt der Radamateure, deren verschiedene Etappen wir überhaupt während der ganzen Woche begleiteten. Dabei fiel einem auf, daß die Bilder der sich strapazierenden Pedalritter, wenn wir von dem zuweilen recht
Der unbeschwerten Heiterkeit der Pfingstfeiertage, die in der knapp halbstündigen Wiedergabe der Opera buffa „Das Telefon“ von Gian Carlo Menotti in prominenter Besetzung mit Anja Silja und Eberhard Wächter unter der Regie von Otto Schenk nicht in allen Phasen überzeugend ausklang, folgte eine Welle des Ernstes und der Tragik auf dem Bildschirm. Nicht nur Künstler führten dabei Regie, sondern die harte, unbarmherzige Wirklichkeit — diktierte das Geschehen. Waren doch nach dem Mordanschlag auf Robert F. Kennedy bis zu dessen Beisetzung letztlich alle Darbietungen immer wieder von
Unterhaltung und Aktualität waren Motor und Leitstern des rund um die Pfingstfeiertage komponierten Programms, dessen Gestalter eine erfreuliche Elastizität bewiesen, als sie außertourlich die „Zeit - im - Bild“ - Sendungen angesichts der prallen Fülle des angefallenen Materials — Ereignisse in Frankreich, Mittelschüler- und Studentendiskussionen in Wien, ÖVP-Tagung am Semmering und Müllner-Prozeß — beinahe zum Hauptabendprogramm ausweiteten. Die ausführliche Unterrichtung über die im Brennpunkt des öffentlichen Interesses stehenden Vorgänge wurde sicherlich von der
Ein thematisch und darstellerisch hochlnteresisanter Streifen, der sein zeitnahes Sind brennendes Thema realistisch und konsequent filmisch abhandelt, ist die amerikanische Produktion „Die Stunde der Komödianten“. — Graham Greene, der das Drehbuch zu diesem Film nach seinem Roman „The Comedians“ selbst verfaßt hat, legt im Vorwort zu seinem Buch großen Wert auf die Feststellung, daß der hier gezeichnete Mr. Brown, obwohl er die Geschichte in Ichform erzählt, nicht mit ihm, Greene, identisch sei. Der berühmte Autor hat hier wieder einmal einen Roman geschrieben, hinter dessen
Seit Jules Dassins unvergeßlichem, „klassischem” Kriminalthriller„Rififi” spukt die fixe Idee vom perfekten Einbruch immer öfter durch die Gehirne der Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren. Auch in Giuliano Montaldos „Top Job” geht es wieder einmal um den auf Sekundenbruchteile vorausgeplanten Gangstercoup, dessen Ziel diesmal Diamanten im Werte von zehn Millionen Dollar sind. Man sollte Filmen dieser Art nicht zu viel Ehre antun, indem man sie als Gebrauchsanweisung für Verbrechen bezeichnet. Außerdem macht gerade „Top Job” hier eine Ausnahme, denn der Streifen
Ein Film, der in jeder Einzelheit seiner Gesamtkonzeption, seiner Gestaltung und Durchführung auf einsamer Höhe steht, ist der amerikanische Streifen „Der Pfandleiher” — absolut kein bequemer Film, und deshalb mußten auch vier Jahre verstreichen, deshalb mußte der Streifen erst elf internationale Auszeichnungen erhalten, bis sich auch bei uns ein Verleih für ihn gefunden hat — Nach dem gleichnamigen Roman des 1962 verstorbenen Edward Lewis Wallant gedreht, erzählt der Film die Geschichte des ehemaligen Leipziger Professors Sol Nazerman, der als einziger aus seiner Familie der
Aus dem im allgemeinen eher durchschnittlichen Filmangebot dieser Woche ragt zweifellos Franco Zefirellis Filmfassung des Shakespeare-Stückes „Der Widerspenstigen Zähmung“ hervor. Der Regisseur hat sein filmisches Handwerk als Assistent bei Visconti erlernt und sich als Theater- und Opernregisseur einen Namen gemacht. Das Werk Shakespeares kommt seinen Intentionen insofern entgegen, als es sich — ohne allzu starke Verfälschung des Sinngehaltes — filmisch adaptieren, das heißt, mit Massenszenen, üppigem Schaugepränge und nur optisch ergiebigen Sequenzen aufputzen läßt. Nicht