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Unterhaltung und Aktualität waren Motor und Leitstern des rund um die Pfingstfeiertage komponierten Programms, dessen Gestalter eine erfreuliche Elastizität bewiesen, als sie außertourlich die „Zeit - im - Bild“ - Sendungen angesichts der prallen Fülle des angefallenen Materials — Ereignisse in Frankreich, Mittelschüler- und Studentendiskussionen in Wien, ÖVP-Tagung am Semmering und Müllner-Prozeß — beinahe zum Hauptabendprogramm ausweiteten. Die ausführliche Unterrichtung über die im Brennpunkt des öffentlichen Interesses stehenden Vorgänge wurde sicherlich von der Mehrzahl der Zuschauer begrüßt, zumal an dem einen Abend die Neigung zum Genuß des fast dreißig Jahre alten Spielfilms „Das Testament des D r. Norman“ mit Paulette Goddard und Bob Hope ohnehin nicht allzu groß gewesen sein dürfte.

österreichische Premiere auf dem Unterhaltungssektor hatte Otto Hopfner mit seiner Serie „Stelldichein beim Wei n“, wobei er, um witzige Randbemerkungen nicht verlegen, neben Prominenten von Bühne und Sport — man feierte bei dieser Gelegenheit erfreuliches Wiedersehen mit Gretl S chör g — auch den auf den Rebenhügeln von Stein am Rhein gewachsenen Jahrgang 1950 kredenzte. Diese Reihe erfreut sich, bei den bundesdeutschen Nachbarn seit einem Jahrzehnt ungetrübter Beliebtheit, und wir können ihrem Präsentator persönlich angenehme Zurückhaltung und charmante Routine beim Zusammenhalt der verschiedenen „Nummern“ bescheinigen. Auf den Widerhall seiner von musikalischer Weinseligkeit umrahmten Darbietungen, die er auch aus Österreich verhieß, können wir bei dem ein wenig an unseren Heinz Conrads gemahnenden Plauderer nur gespannt sein.

Mit seinem bekannten Schmollmund und treuherzigem Augenaufschlag boten Paul L ö w in g e r und sein Ensemble in dem Lustspiel „Karin, was machst du?" die von seinen Liebhabern gewünschte handfeste Hausmannskost. Im Alleingang sicherte Fritz M ul iar, im ordinärsten Wienerisch von Favoriten bis Ottakring redend, der von dem Schauspielerautor Horst Fitzthum verfaßten und von galliger Bitterkeit triefenden Lebensbeichte des Spätheimkehrers Franz Kutschera den Erfolg.

Realistisch, wenn auch wesentlich idyllischer ging es dann in der von dem Tschechoslowaken Oldrich D anek stammenden Komödie „Der Heiratsschwindler heiratet“ zu.

Wie er sich die Produktion von harmlos-unbeschwerten, aber regie- lich sauber durchgefeilten Unterhaltungsstücken vorstellt, demonstrierte amüsant-turbulent Österreichs TV- Oberspielleiter Walter Davy in „Spaghetti“ von George Marton, wobei Vera Tschechowa, Frank Hoffmann und Ruth-Maria Kubit - s ch ek den jugendlichen Schwung in den Hauptrollen beisteuerten.

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