Für die Tiere gibt's den Tierschutz, für die Gewässer den Gewässerschutz, für die Landschaft den Landschaftsschutz, für die Denkmäler den Denkmalschutz, für die Heimat den Heimatschutz - und für die Fußgänger gibt's in den Städten die Fußgängerzonen.Ja, die Innenstädte gehören jetzt wieder den Menschen, nicht mehr den Autos. Ständig werden Fußgängerzonen vergrößert und verschönert. Man renoviert alte Häuser, man pflanzt Büsche und Blumen in gefällige Kunststeinbeete, man installiert gemütliche Bänkchen, die Caf6s und Restaurants stellen vom Frühling bis in den
„Habt Dir dieses Jahr wieder interessante Urlaubspläne?”„Aber sicher, klar doch.”„Schon alles gebucht?”„Nein, wir haben nicht gebucht. Weißt du, mit dem Massentourismus stehen wir sozusagen auf Kriegsfuß. Wir unternehmen lieber etwas auf eigene Faust. Jenseits dieser widerlichen Touristenströme. In den bekannten Ferienorten hauen sie dich doch nur übers Ohr. Da wirst du gemolken wie ein goldenes Kalb, das goldene Eier legt. Schöner Vergleich, was? Und von deinem Geld hast du nichts. Aber wir, wir brauchen nun einmal den Kontakt zur Bevölkerung, verstehst
„Aber ich wollte ja nur..."„Still jetzt", sagte die Mutter. „Es ist wirklich zum Verzweifeln mit dir."„Aber ich..."„Hör endlich auf damit", sagte die Mutter. „Du weißt ganz genau, daß mich das alles nicht interessiert."„Aber..."„Du sollst endlich aufhören damit, habe ich gesagt", sagte die Mutter. „Ich habe jetzt wirklich genug. Endgültig genug. Verstehst du?"„Ich habe dich etwas gefragt", sagte die Mutter.„Kannst du nicht zuhören, wenn man mit dir spricht? Bekommt man jetzt nicht einmal mehr eine anständige Antwort
„Ihr Anzug gefällt mir", sagte mein Chef. „Aber setzen Sie sich doch, machen Sie's sich ruhig bequem."Erstaunt über das Kompliment wegen meines dreijährigen Anzuges nahm ich im großen Besuchersessel Platz.„Es freut mich", sagte mein Chef, „daß Sie heute Zeit für mich haben. Ich fühle mich in Ihrer Nähe ausgesprochen wohl. Zigarre?"Dankend lehnte ich ab und erklärte: „Ich rauche seit drei Jahren nicht mehr."„Großartig", sagte mein Chef. „Ihren Durchhaltewillen möchte ich haben. Ja, ich bewundere Sie wegen Ihres außerordentlichen
Beim Humor ist es so: Entweder man hat ihn, oder man hat ihn nicht. Wenn man ihn hat, so bedeutet dies noch lange nicht, daß man den richtigen hat. Da jeder, der Humor hat, meint, sein Humor sei der richtige, ist für ihn der andere Humor eines anderen der falsche.Solche, die Humor haben, müssen sich bei dessen Manifestation deshalb immer von andern, die von sich das gleiche behaupten, vorwerfen lassen, sie hätten nicht den richtigen - und folglich keinen.Jede Art von Humor ist also sowohl richtig als auch falsch, sowohl Humor als auch Nichthumor. Weil nun Humor, der gleichzeitig Nichthumor
Am Wochenende will man sich entspannen. Und wer in der Stadt wohnt, entspannt sich gerne im Freien. Vor allem, wenn sommerlich schwüle Hitze in den engen Straßen klebt und die Wohnhäuser zur Sauna werden. Das Verlangen, sich in kühlendem Naß zu erfrischen, steigert sich bei manchen zum dringenden Befürfnis. Der Entschluß, das unweit von der Wohnung entfernte Gartenbad aufzusuchen, ist naheliegend.Kürzlich war ich im Gartenbad. Nachdem ich mit Badekappe und Badehose ausgerüstet war, stürzte ich mich ins Schwimmbecken. Natürlich ist es kein Wunder, daß man im überfüllten Bassin
Hals über Kopf ist unsere Firma zu einem Generalmanager (sprich: Tschennerellmänätscher) gekommen wie die hinlänglich bekannte Jungfrau zu ihrem hinlänglich bekannten Kind (womit ich einen abgedroschenen Vergleich herbeigezogen habe, den ich mit der abgedroschenen Erklärung von „abgedroschen, aber wahr” entschuldigen kann).Doch lassen wir solch spitzfindige Gedankenakrobatik und wenden wir uns im Interesse der Sache deren Kern zu, nämlich dem goldenen Kalb, von dem sich ein rezessionsgeschädigter Betrieb goldene Kolumbus-Eier erhoffte.Der neue Generalmanager unserer Firma stellte
Sitzungen - so lehrt das Stilwörterbuch - können wichtig, entscheidend, kurz, ausgedehnt, ergebnislos, langweilig, öffentlich oder geheim sein. Sitzungen sind seit Jahren schon in Mode. Täglich werden unzählige Sitzungen anberaumt, verschoben, eröffnet, abgehalten, unterbrochen und vertagt.Um Sitzungen durchführen zu können, bedarf es geeigneter Räumlichkeiten. Architekten mußten Sitzungszimmer einrichten, Büromöbelfabrikanten mußten Sitzungszimmermöbel herstellen. Ferner mußten zahlreiche Instanzen geschaffen werden, welche die Sitzungszimmer zu verwalten haben. Sekretärinnen
Die Uhrzeiger der Rohstoffe stehen auf fünf vor zwölf. Das Gebot der Stunde heißt „Energiesparen“. Große Worte sind während der gegenwärtigen Energiekrise schon genug gefallen. Jetzt müssen Taten folgen. Wenn wir mit unserer kostbaren Energie nicht sparsam umgehen, schlägt's bald dreizehn. Jeder kann mühelos Energie sparen. Hier ein paar Vorschläge:Wer Dampf ablassen möchte, sollte dies bei einem Thermokraftwerk tun. Leute mit Butter am Kopf liefern diese bei Zentralheizungen ab. Zeitungsredaktoren servieren in Zukunft ihren alten Kaffee ohne vorheriges Aufwärmen.Den biblischen