In Kopenhagen hat kürzlich eine sogenannte „Sexmesse“ stattgefunden, die erste und größte der Welt, wie ihre Veranstalter stolz verkündeten. Das Beste, das man über sie sagen kann, ist, daß in diesen Tagen im Königreich Dänemark mehr als nur ein „Etwas“ faul gewesen ist. Wirklich groß an dieser Veranstaltung und Ausstellung hunderter Porno-Zeitschriften und Sexattribute war nur die Enttäuschung der Besucher, die sogar aus weit entfernten Ländern gekommen waren, um in den meisten Fällen dann angewidert und enttäuscht die Schau zu verlassen.
Zur selben Stunde, da Schwedens neuer Staatsminister, Olaf Palme, in Stockholrii die Zusammensetzung seiner Regierung bekanntgab, erfolgten von Washington, New York und Atlantic City aus auf Schwedens Außenpolitik die heftigsten Angriffe, die man bisher verzeichnet hat. Diese Angriffe wurden noch durch Erklärungen untermauert, die vom amerikanischen Außenamt ausgingen und darauf hinausliefen, daß die Export- und importbank alle weitere Kreditgebung an schwedische Importeure amerikanischer Waren stoppen, eventuell sogar bereits bewilligte Kredite zurückhalten wird. Das schwedische Unternehmen „Stora Kopparberg“ meldete die Annullierung einer amerikanischen Bestellung im Wert von 175 Millionen Kronen, und der Führer der amerikanischen Hafenarbeiter, Thomas Gleason, drohte mit einem Bojkott schwedischer Fahrzeuge. Als ebenso scharfe Kritiker schwedischer Außenpolitik präsentierten sich der Öffentlichkeit der Führer des Seemannsverbandes, Joseph Currän, und iler Vorsitzende des Telegraphenarbeiterverbandes, Joe Beirne. Was war der Anlaß dieser breit angelegten antischwedischen Kampagne in den USA?
Vor einem halben Jahr noch war Schwedens Kommunistische Partei ein Alptraum für viele führende Sozialdemokraten. Auch vorsichtige Beurteiler nahmen an, daß diese Partei bei den ersten Wahlen zum Einkammer-Reichstag, die schon 1970 stattfinden werden, zwischen 25 und 30 Mandaten erringen könnte. Die dazu notwendige Wählerunterlage hatte man — nach den Meinungsforschern — schon im Juli 1968 erreicht.Heute aber ist das kommunistische Lager ein geschlagener, zersprengter und am Rande des Unterganges stehender Heerhaufen. Karrierebeflissene Überläufer versuchen in anderen Parteien
Die beste Illustration zu der letzten schwedischen Parlamentswahl fand man in einer Stockholmer Zeitung: Ein bäuerlich gekleideter Jäger mit den unverkennbaren Zügen des Zentrumsführers Hedlund setzt eben stolz den Fuß auf einen erlegten Bären, als ein zweiter Bär vor ihm auftaucht, in dem Hedlund mit Schrecken Tage Erlander erkennt, den er eben erlegt zu haben glaubt Am Boden aber liegt der Freund und Jagdgenosse Weden von der liberalen VolksparteiSchweden ist in diesem September nicht nur das Land der oft tragischverlaufenden Elchjagd (man verzeichnet bereits einige Todesopfer!),
Am 15. September werden die Wähler Schwedens darüber entscheiden, ob die Machtposition der Sozialdemokraten in diesem Lande bestehen bleiben soll oder nicht. DieVoraussetzungen für einen sozialdemokratischen Wahlsieg sind äußerst gering. In allen umgebenden Ländern, in Dänemark, Norwegen, in Westdeutschland, in Holland, im befreundeten Österreich und in Frankreich, sind die gesinnungsverwandten Parteien in den letzten Wahlkämpfen unterlegen; in Großbritannien steht diese Niederlage bevor, in Finnland sind die großen Erwartungen, die sich an den Sieg der Sozialdemokraten hefteten,
Es gibt viele norwegische Politiker, die sich heute in einer Stunde des Nachdenkens fragen, ob es wirklich so klug war, im Jahre 1905 die Auflösung der schwedisch-norwegischen Union zu erzwingen. Nicht wenige von ihnen wagen es sogar, die kühl ablehnende Haltung der norwegischen Regierung zu den schwedischen Vorschlägen auf Bildung einer Verteidigungsunion in den Jahren 1947 48 zu kritisieren. Der Beschluß, der NATO beizutreten, war von allzuvielen eigentümlichen Umständen begleitet, als daß man diese ereignisreichen Tage ganz einfach vergessen könnte. Es ist schon immer sehr leicht
Vielleicht muß man weit nach Norden gehen, wenn man, nahe dem Jahre 2000 nach Christi, noch einmal die schwere Gründungszeit der katholischen Kirche erleben will, vielleicht ist dieser hohe Norden überhaupt der einzige Ort auf dieser Erde, an dem dieses Erlebnis möglich ist, denn es ist nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß diese Kirche in den fast rein lutherischprotestantischen Ländern Skandinaviens mit Schwierigkeiten fertig werden muß, die dem Katholiken, der etwa im Rheinland oder in Österreich lebt, unglaublich vorkommen müssen. Dabei sei ein für allemal festgehalten,
Während Schwedens sozialdemokratische Regierung davon überzeugt ist, daß sie noch mindestens 28 Monate fest im Sattel sitzen wird, während Krags Sozialdemokraten in Dänemark ihre führende Position im Staat verteidigen und die sozialdemokratische Partei in Finnland ihre größte parlamentarische Stärke der Nachkriegszeit erobert hat, rückt heute Norwegen unter der Führung einer bürgerlichen Koalitionsregierung deutlich erkennbar nach rechts. Mit der Machtübernahme der Regierung Borten sind viele allskandinavische Träume zu Ende geträumt, viele Illusionen von einem sozialistischen
Als nach siebenmal sieben Tagen schwerer Verhandlungen die bevorstehende Bildung einer finnischen Volksfrontregierung bereits angekündigt worden und in der Weltpresse als sicher bevorstehend gemeldet worden war, kämpfte man im Parteirat der finnischen Sozialdemokraten noch durch volle sieben Stunden um die Zustimmung zur Regierungsbildung auf Grund des von Rafael Paasio vorgelegten Programmes! Schließlich siegte Paasios Vorschlag mit einem Stimmenverhältnis von 24 zu 13. Da man in Finnland bei allen wichtigen Abstimmungen eine Zweidrittelmehrheit zu verlangen pflegt, hatte Paasio in
Das Interessanteste an den eben durchgeführten Wahlen in Dänemark, Schweden und Norwegen ist zweifellos das, was sie nicht gebracht haben, und die sehr abwegige, in manchen Fällen vollständig falsche Deutung, die sie in einem Teil der ausländischen Presse gefunden haben. Die Presse der Schweiz schneidet bei so einer nachträglichen Betrachtung besser ab als die Westdeutschlands oder Österreichs, bei der allzuoft taktische Erwägungen (in Hinblick auf eigene Wahlen!) oder allzu harte Parteigebundenheit ein verzerrtes Bild der Lage zeichnen ließen. So müßte leider einer Kommentierung
An einer der letzten Stunden des Jahres 1960 betrat im schwedischen Hafen Hälsingborg ein schmalgesichtiger, dunkelhäutiger Mann, der von zwei jungen Mädchen begleitet war, das bereits wartende Fährschiff nach Helsingör und begab sich sofort, ohne sich noch einmal umzuschauen, hinab in die Aufenthaltsräume im Innern des Schiffes.Eine Minute später wurde die Brücke eingezogen, die laufenden Motoren kamen auf Touren und das Schiff nahm Kurs auf die dänische Küste.Einige unauffällig in der Nähe der Anlegestelle postierte, zivilgekleidete Männer atmeten erleichtert auf, entspannten