Zum Ende des Konzils ergießt sich ein Füllhorn der Gnaden und Freuden über die versammelten Väter. Es wäre nicht recht, spottend darüber hinwegzugehen. Wie es natürlich aber ebenso verfehlt wäre, nur hier das Ergebnis des Konzils zu sehen. Vielleicht sogar kann gesagt werden, diese Gesten symbolischer Art, denn um solche geht es, können nur von jenen in ihrem ganzen Sinngehalt gewürdigt werden, die das Konzil miterlebt haben als Bischof, Theologe, Berater, Beobachter, Journalist, kurz in jener eigenartigen und einzigartigen Gemeinschaft, die in den letzten vier Jahren aus allen
Am Donnerstag, dem 2. Dezember, Ist der nach den Wünschen der Väter zum zweitenmal in dieser Session umgearbeitete und jetzt wohl endgültige Text des Schemas „Kirche in der gegenwärtigen Welt“ den Vätern zugestellt worden. Doch sehen wir genauer zu: Das Interesse der Väter hat sich vor allem dreier Themen bemächtigt: der Aussagen über den Atheismus, über die Ehe und über den Krieg. Greifen wir nur das letzte heraus, weil in den beiden anderen doch nicht viel verändert worden ist.Der ursprüngliche Text hatte in keiner Weise befriedigt. Den zweiten dieser Session hatten manche
Wieder haben wir eine Woche ohne Generalversammlungen hinter uns. Sie wissen, daß am letzten Freitag noch die letzten Abstimmungen zur Erklärung über die religiöse Freiheit stattfanden, bevor dieser Text dem Papst zur Begutachtung vorgelegt wurde. Die neuen Verbesserungen haben immerhin erreicht, daß die Zahl der nicht oder nur halbzufriedenen Väter etwa auf die Hälfte herabsank. Trotzdem wurden daraufhin Stimmen laut, die glaubten, der Papst werde nicht zufrieden sein und, um eine größere Einmütigkeit zu erreichen, noch in letzter Minute einige Abschwächungen vornehmen.In Wahrheit
In der feierlichen Sitzung am Donnerstag, 18. November, wurden die beiden Texte über die Offenbarung und das Apostolat der Laien veröffentlicht, Das erste stammt aus den Ursprüngen des Konzils. An ihm entzündeten sich die Gegensätze zuerst. Damals ging es um das Verhältnis von Schrift und Tradition, um die Exegese im Einklang und mit den Mitteln der modernen Geschichtswissenschaft und um die Irrtums-losigkeit der heiligen Bücher. Wenn auch in allen drei genannten Punkten vielerlei offenblieb, so hat man doch Leitlinien gefunden zur Lösung der schwebenden Fragen.So hat man gelernt,
Nach der Fastenordnung haben sich die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen in Rom mit der Frage des Ablaßwesens befaßt. Der Text, welcher den Bischofskonferenzen zur Begutachtung zugestellt worden war, ließ eine ökumenische Einstellung allerdings vermissen. Das geschah sicher nicht aus irgendwelcher Böswilligkeit der Kommission; die Ursache war lediglich Unkenntnis. Die Absicht der Kommission wird von allen Bischöfen, soweit sie sich bis jetzt geäußert haben, anerkannt. So sagte etwa Kardinal König, eine Neuordnung des Ablaßwesens sei wirklich erforderlich. Die bisherige Regelung
Als am Anfang des letzten Weltkrieges an der deutsch-französischer Grenze sich gar nichts regte, spracl man vom „drole de guerre, von sonderbaren Krieg. Daran erinner zur Zeit auch das Konzil, denn es isi kaum noch wahrzunehmen. Niehl nur sind die meisten europäischer Bischöfe nach Hause gefahren, aucr die Pressezentren tragen an der Tüi eine Inschrift, bis zum 9. geschlossen, oder sie stehen leer. Es findet! auch keine Vorträge statt, denn die großen und interessanten Theologen, die das Konzil so fruchtbar gemacht haben, sind teils auch verreist, teils sitzen sie in den Kommissionen
An der bpitze des neutigen Kommentars muß ein Wort zur feierlichen öffentlichen Sitzung vom Donnerstag, den 28. Oktober stehen, in der drei Dekrete von großer Bedeutung für das innere Leben der Kirche, über die Bischöfe, die Ordensleute und die Priesterausbildung und zwei Erklärungen über die christliche Erziehung und die nichtchristlichen Religionen endgültig verabschiedet, gebilligt und veröffentlicht wurden. Der Papst hat diesen Tag in seiner Ansprache unter das Motto gestellt: Die Kirche lebt. Nicht weniger als neunmal kehrt die Rede vom Leben der Kirche wieder. Er sieht die
Die erste der zwei oder vielleicht drei Ferienwochen des Konzils ist nun schon fast vorüber. Es flackert indes erneut die immer noch nicht beendete Diskussion über die Richtlinien zum Leben der Priester auf. Es ist nicht von ungefähr, daß dieses Thema so viele Redner auf den Plan ruft. Das Priesterleben wird, zumal beim Seelsorgepriester, weitaus am stärksten im Umkreis des Klerus von Zeit und Brauch unmittelbar angerührt. Der Priester muß, könnte man sagen, eine neue Lebensform suchen. Weniger und weniger wird er als ein soziologischer Stand im Sinne des Mittelalters betrachtet. Man
Die letzte Woche war wider Erwarten eine überaus bewegte. Ihr Ziel war zwar ein durchaus friedliches. Fünf Konzilstexte sollten spruchreif werden für die feierliche Session am 28. Oktober. Das Dekret über das Hirtenamt dürfte das wichtigste sein; es gab zwar noch gewisse Störungsversuche; man sprach erneut von einer erklärenden Note, aber der Einspruch eines bedeutenden deutschen Theologen — das sei unanständig, rief er — wischte den Angriff unter den Tisch. Es folgen drei Richtlinien über die Anpassung des Ordenslebens, über die Priesterausbildung und über die christliche
Wir stehen mitten in der Aussprache über das Riesenschema „Kirche in der gegenwärtigen Welt“. Es umfaßt 83 Textseiten, mit den Erklärungen sogar 122. Darum bemerkte Bischof Bengsch von Berlin zu Recht: „Der letzte Text vom Ende der dritten Session ging an die Kommission zurück, weil er allzu kurz war. Der jetzige ist allzu lang, er ist ein ganzes Buch. Dabei hört man ständig Klagen, die Kommission habe zuwenig Zeit gehabt. Was hätte sie uns erst beschert, wenn sie noch mehr Zeit gehabt hätte?“All dieses angehäufte Material wird der Bischofssynode, die der Papst inzwischen
Das Interesse der Öffentlichkeit am Konzil kozentriert sich zur Zeit auf die Erklärung über die religiöse Freiheit. Es lag den Vätern ein stark umgearbeiteter Text vor. Daß er wesentlich besser sei als jener, der am Ende der 3. Session durch den Protest einer Minderheit bekanntlich nicht zur Abstimmung gelangte, war die allgemeine Ansicht. Ich notiere die wichtigsten Punkte: Inhaltlich ist genau herausgestellt, um welche Freiheit es in der Erklärung geht. Bekanntlich lassen sich verschiedene Arten der Freiheit unterscheiden, wie etwa die Willensfreiheit oder die psychologische Freiheit,
Es sind erst wenige Tage vergangen seit der Eröffnung der vierten Konzilssession, und schon überstürzen sich die Ereignisse. Die Prognosen waren zwar eher düster gewesen. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch das Enscheinen des Weltrundschreibens „Geheimnis des Glaubens“, das entschieden gewisse Irrtümer oder Lehrabweichungen bezüglich der Eucharistie abwehrt. Es handelt sich um ein Weltrundschreiben und richtet sich somit an alle Katholiken, doch stehen im Vordergrund die Holländer. Denn erstmals in der Geschichte hat das Staatssekretariat eine eigene holländische Enzyklika