Zwei Phänomene, der Terror und die Spannung zwischen Rechts und Links, wirken sich auf interessante Weise unter den Katholiken Lateinamerikas aus; einem Halbkontinent, auf dem fast die Hälfte aller Katholiken lebt.
Ein nationales Verteilungssystem wurde in Chile neuerdings sowohl im Groß- als auch im Kleinhandel eingeführt. Um es vorwegzunehmen: Ein Konglomerat von Kontroll- und Verteilungsbehörden ist am Werk, wobei eben nur die zu verteilenden Lebensmittel fehlen. Das „Nationalsekretariat für Verteilung“ und die „Versorgungs- und Preisräte“ ringen erfolglos miteinander und mit den Forderungen der Bevölkerung. Ihre nicht gerade beruhigende, stereotype Antwort lautet: „Eine Anzahl von Lebensmitteln muß rationalisiert werden!“ Was man nicht hat, kann man schwerlich
„Es ist sonderbar, daß die argentinischen Guerilleros nur europäische Geschäftsleute entführen“, sagte ein Kenner der Lage in Buenos Aires, auf die Tatsache anspielend, daß in der langen Liste der Geiseln zwei Engländer, ein Holländer, ein Portugiese und der italienische Fiat-Manager Sallustro aufscheinen. Bis heute — seltsam genug — wurde kein einziger Nordamerikaner entführt. Zufall oder Teil der „Befreiungsstrategie“? Beobachter behaupten, es stekke ein Plan dahinter. Welcher wohl?Der gewählte argentinische Präsident, der Peronist Dr. Hector Campora, hat die
Die kubanische Zuckerrohrernte läuft in mehreren Provinzen der Insel auf Höchsttouren. Der Ertrag von 1973 soll einen „neuen Beginn“ in der kubanischen Wirtschaftsentwicklung markieren. An rhetorischen Ankündigungen dieser Art fehlt es auch in den vergangenen Jahren nicht. So wurde 1970 die „gran zafra“ angekündigt, die mit einem stillen Fiasko endete. Voraussagen und Schätzungen für die heurige Ernte waren jedoch nüchterner und realistischer, wobei nur die Notwendigkeit einer progressiven und steten Entwicklung auf dem Zuckersektor betont und verlangt wurde.Natürlich wird
Der wirkliche Zweck der letzten Reise Fidel Castros nach Moskau war nicht die Teilnahme an den dortigen Jubiläumsfeierlichkeiten. Der Besuch des kubanischen Diktators warf vielmehr fundamentale Wirtschaftsfragen auf, deren Beantwortung für die Kreml-Führung nicht gerade einfach war. Kossygin und seine nüchternen Planer haben keine geringen Sorgen mit dem neusten Mitglied des COMECON, weil Kubas Wirtschaft sich in konstanter Krise befindet.Castros Visite wurde im Dezember 1972 vom Generalsekretär des COMECON. dem Russen N. Fadejew und dem stellvertretenden tschechoslowakischen
Wo hielt sich „Che“ Guevara vor seinem tragischen bolivianischen Abenteuer auf? Nach seiner Afrika-Asien-Reise kehrte er nach Kuba zurück, wo er auf mysteriöse Weise verschwand — zwei Jahre vor seinem Tod. Die Welt hat es nur ein paar Monate nach seinem Tod erfahren, daß „Che“ vor dem Bolivientrip in Afrika geweilt hat, wo er Revolutionen inszenieren wallte. Eine Gruppe von kubanischen Negern hat ihn begleitet. Dennoch sind keine Einzelheiten des afrikanischen Abenteuers durchgesickert, weil es mit einem totalen Fiasko endete. Die Enttäuschung war kubanischerseits groß: die
Die Regierung des Zuckerlandes bereitet der Bevölkerung eine böse Überraschung: am 1. März wurden die inländischen Zuckerrationen um 33 Prozent herabgesetzt. Begründung: „Zaf ra — 1972“ (die Rohrernte) ist sehr schlecht! Die Exportverpflichtungen Kubas, vor allem nach der Sowjetunion, sind groß und können nicht reduziert wenden. Dabei ist weder die „Nationalehre“, noch die Ideologie sondern ausschließlich die Außenhandelsbilanz entscheidend. Deshalb wurde mit der Zuckerrohr-ernte in dieser Produktionsperiode viel früher begonnen als in anderen Jahren. Zucker ist noch immer
„Drückebergerei, Parasitismus und Müßiggang haben in Kuba die Arbeitsmoral unterminiert" und sie gefährden die Arbeitsproduktivität im höchsten Maße. Alle Strafmaß - nahmen erwiesen sich als ein Schlag ins Wasser. In Kürze folgt daher dias „Müßiggängergesetz“ sowjetischen Stils, mit der Aufgabe, die Arbeitsmoral wieder herzustellen und die verlorengegangene Arbeitsproduktivität ZJU sichern.Auch Fidel Castro muß es nun erleben, daß der ärgste Feind des staatlichen Arbeitskollektivismus nicht außerhalb der Staatsgrenzen, sondern innerhalb der Partei zu finden sei und