Die Zeit ist kostbar, der Urlaub kurz, die Welt ist groß. Man lebt nur einmal, wer wagt gewinnt, wer rastet, der rostet. Der Mensch denkt und der Mensch lenkt, er steuert sein Autogeschoß in die freie Natur, er genießt sie doppelt, weil er dreimal so schnell fährt und viermal so viel sieht. Reisen bildet. Man hat seine Ziele. Der gleißende Bandwurm der Straße rollt sich in den Wagen hinein und haspelt sich rückwärts wieder ab. Friedliche Felder fließen im Drehwinkel vorbei,die Räder rauschen, aber immer noch kriecht einer voran, den es zu überholen gibt. An einem stillen See hält
Fülle, die Zebras. Dann wird es still, er bleibt stehen, sieht zwei Schlangen im trockenen Gras, erschrickt und schämt sich seines Schreckens. Noch einmal steigt in ihm, wie eine giftige Blase, die Sehnsucht nach dem Zurück auf, nach menschlicher Nähe, dan Worten gewohnter Sprache, aber das geht vorbei, und er läuft durch das dürre Buschwerk den Bergen zu, weg aus dem Bereich der Menschen.Ein großer Elefant kommt ihm entgegen. Ein Einzelgänger wie ich, denkt er, und bleibt stehen. Die Augen des immer größer werdenden Tieres schwimmen in Blut. „Bruder, Freund, auch ich bin
Man hat behauptet, daß Amerikaner im allgemeinen große Höflichkeit und schlechte Manieren hätten. Da man aber in Europa nur selten zwischen beiden zu unterscheiden gewohnt ist, neigt man dazu, Amerikanern auch einen Mangel an Höflichkeit zuzuschreiben. Während Manieren ein reines, auf Regungslosigkeit des menschlichen Verkehrs abzielendes Formabkommen bedeutet, sind Herz, Geist und Takt der Höflichkeit unentbehrlich. So kann man manierlos höflich sein, wie man ja auch unmoralisch, aber gleichzeitig völlig legal handeln kann.In Amerika, wo alles im Flusse ist und ein elastisches
Amerikanische LandschaftAUSTIN BLUFFS (bei Colorado Springs)Unter breiten Hüten reiten die Männer, die Frauen int Zwilch mit bunten Shawls und blutroten Lippen.Verdorrt ist das Gras, 'Kakteen und scharflanzige Yucca stehen wie Teufelszungen.Grell starrt das Gold der Felsen, darüber glasklarer Himmel im reinsten Blau, kalt und verloren.Westlich lagert die Mesa an dunklen Bergen,Hart streift der Ruf der Leute durch das braune Geäst der Eichen und Föhren.Falken kreisen um rote Scheunen,Die Rosse stehen im Wind.Kein Bach, keine Quelle, kein Tau.Nur am brüchigen Riesen der Schnee in der
EL PASODieses brache Land mit den Kakteen, wo die sonnzerglühten Berge stehn, jenes klare Licht auf weißem Sand, wo die Reiter keinen Regen sehn.Wo die Wolle aus den Stauden quillt, nein, die Sonne findet nicht ihr Bild, hart und heiter ruht das weite Land, meine Sehnsucht bleibt hier ungestillt.Jenseits fängt das Reich der Mitte an, überm Flusse faucht die fremde Bahn, in die Ferne treib ich unverwandt, doch was war, wird sich nicht wieder nahn- (Texas) REGENDer Regen fällt den ganzen Tag, er rauscht im leeren Wald, die Bäume stehen stumm und groß in seltsamer Gestalt.Der Rauch zieht
In den tellurischen Provinzen Makro-maniens war der Staatsdienst zu seiner höchsten Entfaltung gediehen. Zufolge dieses Hochstandes war die Karriere eines Staatsbeamten gesichert, sein Aufrücken automatisch vorgesehen, sein Pensionsanspruch zu keiner Zeit gefährdet und sein Dienst in so vorzüglicher Weise geregelt, daß eigenständiges Denken und Privatinitiative als hinderliche Prozeduren nicht empfohlen wurden. Wenn auch hiedurch der gewaltige Apparat ein wenig schwerfällig erschien, so wurde dieser von einigen als Nachteil empfundene Zug durch Methodik und Gründlichkeit reichlich
Als Knabe hatte er immer die Dreimaster bewundert, die geduldige Leute in hellen Flaschen durch einen sehr engen Hals aufbauten. Sie waren ihm geheimnisvoll, ja magisch erschienen wie ein festlich versunkenes Schiff im gläsernen Glänze des Meeres. Damals hatte er 6ich vorgenommen, auch einmal ein solches Kunstwerk zu schaffen, aber als er damit versuchsweise begann, ging der Bau so lächerlich langsam, ja überhaupt nicht vonstatten, daß er die Flasche kurzerhand an die Wand schlug und zerschellte. Aber immer wieder fühlte er das Begehren, sich mit einem Segelschiff im Glase zu versuchen,
Zu Anfang unseres Jahrhunderts lebte in Amerika ein junger Mann, der liebte das Grün so sehr, daß er sich hinsetzte und ein Lobgedicht auf die Bäume schrieb. Seine schlichten Verse wurden bald berühmt, und da ihn der Tod im.ersten Weltkrieg in Frankreich hinwegnahm, ehe er von dem Ruhm wußte, der von seinem Gedichte sich verbreitete wie das Gezweige der Bäume, liebten die Menschen sein Gedächtnis um so mehr. Sie ließen eine Bronzetafel anfertigen und brachten sie an der Vorderseite des Hauses an, wo der junge Mann gelebt hatte, so daß jeder, der vorüberging, davon wissen und sich an
Amerika, dieses Pionierland, das noch immer nicht Zeit genug gefunden hat, sich selbst ganz zu entdecken und zu beschäftigt war zu schürfen, zu bauen, zu schaffen, von historischem Erbe wenig angefochten zu leben und kühne Träume beim Erwachen zu verwirklichen, hat sich eigentlich nie recht damit befaßt, Fremde auf seine Wesenheit hinzuweise.Vom unbekannten Amerika weiß auch der Gebürtige oft nur recht wenig. Wer in dem gewaltigen Rhythmus New Yorks lebt — ein Reich ohne Wälder, aber ein Reich immerhin, sein eigenes Gesetz wirkend, nach ihm lebend und ihm leidenschaftlich zugetan