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Die Suche nach einer Urbanen Partitur

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Stadtplanung rückt zunehmend In den Mittelpunkt der Diskussion, für riesige Areale am Stadtrand Wiens wurden Wettbewerbe ausgeschrieben.

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Stadtplanung rückt zunehmend In den Mittelpunkt der Diskussion, für riesige Areale am Stadtrand Wiens wurden Wettbewerbe ausgeschrieben.

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Ausdauernd und überdurchschnittlich angeregt woirde kürzlich in der „Langen Nacht des Städtebaus" im Archi-tekturZentrumWien diskutiert. Anlaß war die Veröffentlichung des Bandes „Stadt im Durchschnitt", des 1989 verstorbenen Stadtplaners und Städtebautheoretikers Leopold Redl, der in Texten, Plänen und Bildern typisch wienerische Stadtsituationen analysiert.

Grundlage der Diskussion bildeten jedoch nicht Gegenwart oder Vergangenheit, sondern mit einer Ausnahme Wiens Zukunft. Als „fact finding mission" bezeichnen die Veranstalter das pro-cedere: großformatige Darstellungen der Projekte und die anwesenden Planer sollten eine solide Diskussionsgrundlage schaffen. Was beim Bau eines Hauses kamn denkbar wäre, wird in städtebaulichen Fragen oft zum fruchtbaren Dialog: die Teamarbeit zweier Wettbewerbsgewinner. Will man das als Zeichen der Souveränität oder des mangelnden Körmens eines einzelnen Planers bewerten?

Boris Podrecca imd Heinz Te sar sind so ein Team: für 70 bis 80 Hektar Nordbahnhofgelände planen sie von einem Park ausgehend eine Rasterstruktur entlang der schrägen „Riesenradtrasse'. Rüdiger Rainer setzt auf Pädagogik: einem abstrakten Bild ähnelt der Entwurf für 140 Hektar zu verplanende Fläche am Flugfeld Aspem.

Visuelle Verflechtungen, Bhcke zu Steffl oder Donauturm, die Suche nach einem System, nach einer „Urbanen Partitur" sind wichtiger als die althergebrachten Modelle von Zeilenbebauung, Stadtkante, Zone, Rand oder Block. Hochgaragen und Erdgeschoßzonen, die freigehalten werden, erfordern Umdenken und Flexibilität, eröffnen jedoch neue Möglichkeiten.

Diese sucht auch ein anderes Projekt: „Frauenstadt" heißt es, ist mit etwa zwei bis drei Hektar Größe jedoch der kleinste unter den Diskussionsbeiträgen. Dafür möchte es neue Maßstäbe setzen: Planerin Franziska Ullmaim will „Angsträume" abschaffen und einmal für den „versorgenden Teil" der Bevölkerung denken, planen und bauen.

Das Duo Elsa Prochazka und Emst Hoffmann thematisiert die Peripherie am Um-bmch in Kagran, während Michael Kohlmeier eine „Erzherzog Karl Stadt" an den „Marchegger Ast" in Aspem setzt.

Adolf Krischanitz' gebaute Ideologie in der Pilotengasse (As-)ern) ist bereits Rea-ität. Wer sich intensiver mit Wien als Stadtplanungsgebiet beschäftigen möchte, schaue ins Architek-turZentmmWien im Messepalast oder ins Buch „Stadt im FOTO ARTEMIS VERLAG Durchschnitt".

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