Gold-Schürfen am Steppen-See

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Es ist schon eigenartig. Von jenem Segment, in dem wir Österreicher unbestritten zur Weltspitze in Sachen Wein gehören, hört und trinkt man hierzulande viel zu wenig. Jetzt mag "Süßwein“ als Wort nicht jeden begeistern, im Gegensatz zur amtlichen Bezeichnung Prädikatswein weiß man aber sofort, worum es geht: Jene raren, vom Botrytis-cinera-Pilz befallenen Trauben, aus denen das Wasser entweicht, deren andere Aromen, inklusive Zucker, konzentriert werden.

Um so mehr ist es zu begrüßen, dass man mit der Selection "Süßes Gold Burgenland“ die edlen Tropfen mit einem eigenen Label würdigt. Ehe ich die Besten der rund um den Neusiedler See gekelterten Träger der goldgelben Plakette würdige, noch ein Hinweis. Er ist - frei nach Friedrich Schleiermacher - an die Gebildeten unter den Verächtern gerichtet.

Kosten Sie sich wieder heran an die Prädikate; die Qualitäten haben nichts mit den marmeladig-süßen Abfüllungen der 1980er-Jahre zu tun. Speziell die Beerenauslesen empfehlen sich als Einstieg, etwa zu zum Weißschimmel-Käse oder jeder Wildgeflügeleber. Nicht von ungefähr hat etwa der "Sweet winemaker of the year 2009“ Gerhard Kracher sofort nach der Betriebsübernahme diese erste Stufe zum süßen Genuss wieder forciert.

Damit aber zu den Goldschürfern unter den Prädikatswinzern, denn auch hier gibt’s eine Beerenauslese-Wertung, die das Ruster Weingut Feiler-Artinger mit einer BA-Cuvée 2009 für sich entschied. Fast zwingend in Rust muss natürlich die Trophäe für den Ausbruch bleiben, Ernst Triebaumer machte ex aequo mit Michael Wenzel das Rennen, beide mit einem 2007. Gleich zwei Mal trug sich das rechte Seeufer, konkret der Angerhof Tschida aus Illmitz, in die Siegerliste ein: Mit dem Sämling 2009 bei der Trockenbeerenauslese und mit seinem Schilfwein vom Gelben Muskateller 2008.

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