Kultur im TV und im Glas

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Man kann Österreichs Weinwelt natürlich in Zahlen erfassen. Da liest man dann von 2,15 Mio. Hektolitern, 20.200 Betrieben, 46.000 Hektar und 132 Millionen Euro Export-Erlös. Doch verfehlt man das Wesen eines Kulturgutes, wenn man es auf seine Bedeutung als Wirtschaftsfaktor reduziert. Wie sehr Kultur und Weine einer Region verzahnt sind, zeigt die bereits angelaufene TV-Reihe "Weine.Winzer.Wege. - WeinKultur in Österreich“ jeden Samstag auf ORF III (um 17.30 Uhr).

Bewusst stellt die von POPUP Media produzierte Dokumentationsserie keine Weine in den Mittelpunkt, sondern lässt Winzer die kulturelle Besonderheit ihrer Regionen vorstellen. Das können die versteinerten Muscheln der Wachau sein, die Franz Hirtzberger sucht (zu sehen am 9. 11. 2013), die Dialektwelt des Seewinkels (das "Französisch“ Apetlons, wie es Hans Schwarz und seine "Kumaroden“ sprechen) oder die Verbindung von Liturgie und Weinbau im Stift Klosterneuburg (23. 11.).

Die alte Verbindung zwischen Kirche und Weinkultur wird derzeit selbst von profanen Gemütern nachvollzogen (vielleicht, ohne es zu ahnen). Die Vorstellung der Jungweine zu Martini, ihre Taufe, gehört so stark zum Brauchtum, das manche fälschlich "Mantelteiler“ Martinus für den Weinbau-Schutzpatron halten. Das allerdings wäre St. Urban, auch wenn mancher Winzer Sankt Florian um Wetterglück anfleht. Warum unternehme ich diesen Ausflug in den Heiligenkalender? Er soll Sie daran erinnern, rechtzeitig den Wein zum Martini-Gansl einzukaufen, idealerweise einen "Heurigen“, roten Jungwein aus der Thermenregion oder einen "Staubigen“ aus dem Burgenland.

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