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eine nasenlange voraus

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H.C. Artmann beweist in seinem neuen Band „Register der Sommermonde und Wintersonnen“ einmal mehr seinen Reichtum an (skurillen) Einfällen, Bildern und Erkenntnisssen.

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H.C. Artmann beweist in seinem neuen Band „Register der Sommermonde und Wintersonnen“ einmal mehr seinen Reichtum an (skurillen) Einfällen, Bildern und Erkenntnisssen.

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Hans C. Artmann, 1921 geboren, lebt zur Zeit in Wien als freischaffender Schriftsteller. Er schreibt unter anderem Lyrik, lyrische Prosa, Kurzscenarios und übersetzt R. Gomez de la Sema“, so stell-te sich H.C. Artmann noch 1950 in der eben erschienenen Lyrikanthologie „Der Wiener Keller“ vor (siehe FURCHE: Nr. 58/1994). Nunmehr, fast 45 Jahre später verpflichtet sich Artmann erneut de la Serna. In seinem jüngsten Band beweist Artmann, daß er auch heute noch der deutschsprachigen Literatur einen Schritt voraus ist. Denn ähnlich seinem Elefanten: „ich bin immer eine nasenlange voraus, sagte der elefant und siegte gegen die mannschaft der zoowärter“, läuft e»den Wärtern der traditionellen Literatur davon.

Artmanns Prosatexte, die sich als Greguerias präsentieren, eine von Gomez de la Serna erfundene Form des Aphorismus, der durch seine Verbindung von Metaphern mit Humor zu bestechen vermag, war bislang kein Thema. Mit dem Surplus von Artmanns Formulierungskunst sieht das Ergebnis etwa so aus: „arie aus der küche des opemkellers: was tut ein fasan, wenn er dem koch entwischt ist? er wird Singvogel und beginnt ein doppelleben als tenor.“ Zum Schluß noch eine Anleitung, für Artmanns Nicht-Leser: „leg scheuklappen an, links und rechts geht literatur.“

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