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Nicht nur Weisheitsworte

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STUNDENBUCH DER FREUDE. Herausgegeben von Hanns Gottschalk. Verlag „Die Arche“, Zürich, 1961. 223 Seiten. Preis 12.80 sfr.

Zusammenstellungen von Zitaten aus den Werken von Dichtern und Denkern nach einem bestimmten Auswahlprinzip sind schon seit langem beliebt und werden gerne gekauft. Der Leser erhält auf diese Weise Trost und Ermunterung und wird wohl auch durch einen Ausspruch, der ihn tiefer berührt, dazu angeregt, sich mit dem betreffenden Autor näher zu beschäftigen. Den vielen Anthologien, die bereits erschienen sind, reiht sich nun eine neue an.

Die Sammlung ist nach Themenkreisen geordnet, die auf die verschiedenen „Freudenquellen“ hinweisen, wie etwa „Du und die anderen“, „Liebe“, „Die Natur hat tausend Freuden“, „Das Beglückende in der Kunst“ usw. Die Autoren der Texte — vor allem Dichter und Philosophen — stammen aus vielen Zeiten und Zonen, von Konfuzius und Cicero bis Thomas Mann und Hermann Hesse (merkwürdigerweise fehlt Hafis). Leider findet man neben echten Weisheitsworten auch etliche Gemeinplätze („Welche Lust gewährt das Reisen“) oder aus einem Zusammenhang willkürlich gelöste Sätze („Sie schloß die Augen und schwebte in die Frühlingsnacht hinaus“). Der Hetausgeber — der sich übrigens ausgiebig selbst zitiert — hatte wohl eine strengere Auswahl treffen und so manches Schwache weglassen müssen. Erstaunt liest man, daß das bekannte Schiller-Wort: „Es ist der Geist, der sich den Körper baut“, Adolf Loos zugeschrieben wird. Der Leser wird aber dem schön gedruckten Band noch genug des Wertvollen entnehmen können. Keine Freude hat man leider an den Illustrationen von Robert Wyß, deren Stil nicht in dieses Buch paßt.

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