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Videospiele bringen Kindern mehr als Fernsehen, will eine aktuelle Studie herausgefunden haben. Stimmt das?

Sind Videospiele wirklich besser für Kinder als Fernsehen? Eine Studie der Queensland University of Technology will das jetzt herausgefunden haben: Demnach hätten moderne Spiele wie etwa das millionenfach heruntergeladene Geschicklichkeits-Game "Angry Birds“ durchaus positive Auswirkungen auf Kinder, und zwar in psychischer und physischer Hinsicht. Untersucht wurde die Wirkung verschiedener Medien auf Kinder zwischen zwei und fünf Jahren - und zwar in zwei Kategorien: aktiv und passiv. Manche Spiele erforderten dabei einen Grad an aktiver körperlicher Beteiligung, bei anderen stand die Interaktion im Vordergrund. Das Ergebnis: Video-spiele fordern Kinder auf beiden Ebenen - und damit mehr als das passive Fernsehen. Die Forscher meinen, gewisse Spiele könnten die schulischen Leistungen und die sozialen Kompetenzen der Kinder heben. Jedoch: Der pädagogische Nutzen von Games könne nicht die Eltern und ihre Fürsorgepflicht ersetzen. Letztlich komme es auch darauf an, welchen Content die Spiele enthielten, ob es also harmlose Geschicklichkeitsspiele oder Ego-Shooter seien.

Christiane Luftensteiner-Höllrigl vom Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz ist vor allem skeptisch wegen des Alters der Probanden: "Kinder zwischen zwei und fünf Jahren sind in der Regel noch dabei, Zusammenhänge erkennen zu lernen, bis zum Ende des zweiten Lebensjahres lernt man überhaupt erst einmal, mit verschiedenen Formen umzugehen. Ich glaube nicht, dass Kinder in diesem Alter bereits wirklich die laufenden Bilder im TV oder bei Games einordnen können.“

Die Bedeutung des sozialen Umfelds

Luftensteiner-Höllrigl ist auch gegen eine Verallgemeinerung des Nutzens von Videospielen. "Es kommt ja immer auf die Umgebung an, in der das Kind aufwächst: Ist das Kind sehr isoliert und beschäftigt sich nur mit derlei Spielen, dann kann es durchaus sein, dass es die dort erlernten Belohnungen - also Bonusspiele oder der Aufstieg ins nächste Level - auch in die Wirklichkeit des Lebens überträgt.“ Dem gegenüber stehe die Einbettung des Kindes in eine Familie: "Ich bin überzeugt, dass Kinder von heute in der omnipräsenten Medienwelt viel besser mit TV und Games umgehen können, aber sie müssen dabei begleitet werden, das ist absolut essenziell.“

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