Verborgene Schätze

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Kostbarkeiten aus Äthiopien im Salzburger Dommuseum.

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Kostbarkeiten aus Äthiopien im Salzburger Dommuseum.

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Die kunsthistorisch so bedeutenden und repräsentativen Räume des Dommuseums Salzburg bieten ein sehr geeignetes Ambiente für die Ausstellung "Äthiopien - Verborgene Schätze". Als einziges Land Afrikas kann Äthiopien seit dem vierten Jahrhundert auf eine ungebrochene christliche Tradition zurückblicken. Es war König Ezana, aus dieser Zeit sind auch bedeutende Münzen ausgestellt, der im christlichen Glauben vorausging: im fünften und sechsten Jahrhundert wurde, vermutlich durch syrische Mönche, die restliche Bevölkerung missioniert. In Äthiopien diente, im Unterschied zu anderen afrikanischen Ländern, die Malerei als bevorzugte Kunstform. Bis ins 19. Jahrhundert waren die Malerei und das Kunsthandwerk fast ausschließlich christlich orientiert, denn alle Künstler durchliefen eine lange Ausbildung an christlichen Schulen. Das Anfertigen von Bildern und Kunstwerken mit weltlichen Themen war verboten.

Einige Charakteristika sind typisch für die äthiopischen Malweisen. Personen werden in der Regel frontal dargestellt. Schlechte Menschen, Teufel oder Feinde werden im Profil gezeigt. Große offene Augen und übergroße Hände gelten als Zeichen eines guten Menschen oder eines Heiligen. In der Ausstellung gewähren religiöse Malereien eine Form von Buchilluminationen, Ikonen und Tafelbildern aus dem 14. bis 19. Jahrhundert, kunstvoll gearbeitete Kreuze (14. bis 20. Jahrhundert) sowie zahlreiche Schmuckkreuze neben Weihrauchgefäßen und Sistren einen faszinierenden Einblick in sakrales Leben. Zu den Höhepunkten der Schau gehört die prunkvolle Zeremonialkleidung des Thronfolgers Iyassu, die 1913 als Geschenk für Kaiser Franz Joseph nach Wien ging.

Auch andere Exponate, wie zum Beispiel der Maria-Theresien-Silbertaler, vor kurzem noch als äthiopisches Zahlungsmittel gültig, verweisen auf die guten Beziehungen der Länder. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum für Völkerkunde München entstanden, aus dessen Sammlungen der größte Teil der Exponate stammt.

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